Nastassja Kinski über ihre Nacktszenen: "Ich wurde ausgenutzt"
Mit 15 Jahren drehte Nastassja Kinski nackt für den "Tatort". Fast 50 Jahre später leidet die Schauspielerin unter den Szenen und fordert nun eine Entschuldigung von den Machern. Am 27. März 1977 flimmerte "Tatort: Reifezeugnis" das erste Mal über die Bildschirme. Neben Klaus Schwarzkopf, damals 54 Jahre alt, und Christian Quadflieg, damals 32, spielte auch Nastassja Kinski mit. Mit 15 Jahren übernahm sie die Rolle der Schülerin Sina Wolf. Mit dem "Tatort" wurde Nastassja Kinski in den Siebzigerjahren berühmt. Es war der Startschuss ihrer Karriere. Wirbel um ARD-Produktion: Der nackte "Tatort"-Auftritt und die Folgen Doch mittlerweile blickt die Schauspielerin mit einem unguten Gefühl auf die Rolle zurück. Denn für den Krimi musste sie nackt vor der Kamera stehen – und das mit gerade einmal 15 Jahren. Am 20. Februar hatte die heute 63-Jährige im "Spiegel" öffentlich gemacht, diese Nacktszenen verbieten lassen zu wollen. Im Interview mit RTL sagte sie jetzt: "Ich wurde ausgenutzt." Die Erinnerungen an die Anfänge ihrer Karriere und an die Nacktszenen belasten sie auch heute noch stark. Immer wieder fragt sie sich: "Warum haben die damals die Szenen nicht anders gedreht? Das geht mir immer wieder durch den Kopf. Gleiche Geschichte, aber die Kamera vielleicht so, dass man nicht alles sieht ..." Kinski machte deutlich, dass nicht der Film an sich das Problem sei, sondern vielmehr die spezifischen Szenen. Sie erklärte auf Instagram: "Ich stehe zu 'Reifezeugnis'. Es war eine wichtige Rolle für mich und Wolfgang Petersen war ein toller Regisseur." Aber: "Das ändert nichts daran, dass die unbekleideten Szenen mir weh taten und der Sender NDR und der Regisseur es anders hätten drehen können." "Das war mit Absicht von der Produktion" Auch im Interview mit RTL machte sie jetzt deutlich, dass sie den Regisseur und das Team mochte, "aber in den Szenen habe ich mich nicht wohlgefühlt". Zudem offenbarte sie, dass ihre Mutter bewusst vom Set ferngehalten wurde. "Meine Mutter war nicht (zum Set) eingeladen. Das war mit Absicht von der Produktion, so kann ich das nur verstehen." Als Nastassja Kinski für den "Tatort" angefragt wurde, blieben die Nacktszenen unerwähnt. Am Set machte sie dann das, was von ihr verlangt wurde. Nach den Dreharbeiten habe sie in ihrem Hotelzimmer geweint. Heute bereut sie diese Szenen und will, dass sie nie wieder ausgestrahlt werden. Zudem fordert sie: "Ich möchte eine Entschuldigung!" Auf Nachfrage von t-online teilte eine Sendesprecherin mit: "Der NDR hat seit der Anfrage von Frau Kinski geprüft, ob der Film im NDR oder in anderen Landesrundfunkanstalten zur Ausstrahlung vorgesehen ist und auf welchen Plattformen er aktuell angeboten wird. Eine Ausstrahlung in der ARD ist bis auf Weiteres nicht vorgesehen." Weiter hieß es: "Wir sind im Gespräch mit Lizenznehmern, um den Film bis zur Klärung des Sachverhalts auch von Streamingplattformen zu nehmen."