Insolvenz und Hygienemängel: Bäckereikette Gehri stellt Betrieb ein
Die Geschichte der Bäckerei reicht bis 1918 zurück. Doch jetzt musste die Kette Gehri aus dem Schwarzwald schließen. Eine traditionsreiche Bäckereikette muss endgültig schließen. Die Firma Gehri mit Sitz in Titisee-Neustadt im Hochschwarzwald hatte bereits im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden müssen. Doch dann kamen auch noch Hygienemängel hinzu. Das Unternehmen hatte 20 Filialen. Nach einem Bericht von BW24.de hatte es im vergangenen Jahr mehrere Kontrollen des Wirtschaftskontrolldienstes gegeben. Dabei seien verschiedene Verstöße bei der Sauberkeit festgestellt worden. Vor wenigen Tagen berichtete der SWR, dass eine weitere Kontrolle jetzt das Ende des Betriebs besiegelt hat. Man habe in der Produktionsstätte in Titisee-Neustadt einen starken Schädlingsbefall festgestellt und die Produktion von Backwaren untersagt. Die zuvor gebackenen Produkte wurden zurückgerufen. "Eine Wiederaufnahme der Produktion und der Filialen zu einem späteren Zeitpunkt ist aus finanziellen Gründen nicht möglich", hieß es laut SWR in einer Stellungnahme des Insolvenzverwalters, der Anwaltskanzlei PLUTA. Allen 160 Beschäftigten musste gekündigt werden. 1918 von erstem Gründer übernommen Das Unternehmen kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Den Beginn machte ein 1918 eröffneter Betrieb der Familie Bachtaler. Deren Söhne kamen aus dem Krieg nicht zurück und so übernahm Bäckermeister Andreas Gehri die Firma, die damals noch in Lörrach Stetten ihren Sitz hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die Kinder den Betrieb. Später zog man in den Schwarzwald um, 1989 wurde die Geschäftsleitung an Ulrich Gehri und seinen Schwager Thomas Schuble übergeben. Gegenüber dem SWR zeigte sich der Geschäftsführer der Bäckerei, Thomas Schuble, betroffen. Die vorherigen Schließungen wegen der Mängel hätten ihn 250.000 Euro gekostet, viele Lebensmittel hätten vernichtet werden müssen. Außerdem blieben darauf die Umsätze aus. Das Unternehmen habe auch aber mit hohen Energie- und Materialkosten zu kämpfen gehabt, Kunden hätten außerdem weniger oft Backwaren gekauft. Kurze Hoffnung kam auf, als offenbar ein Investor gefunden wurde – doch dessen Interesse dürfte nach der behördlich verordneten Schließung vorbei sein. Das von der Firma selbst initiierte Insolvenzverfahren sei jetzt in ein Regelverfahren überführt worden