Ohrfeige gegen Sané: Union-Coach Bjelica verweigert eine Entschuldigung
Bayerns Offensivspieler Leroy Sané bekommt eine Ohrfeige vom Union-Coach. Es ist nicht das erste Mal, dass der Nationalspieler in Reibereien gerät. Leroy Sané gilt beim FC Bayern als Leistungsträger. Jüngst wurde er von Sportdirektor Christoph Freund sogar zum "Schlüsselspieler" ernannt. Der Verein bemüht sich um eine Vertragsverlängerung mit dem Flügelstürmer, dessen Marktwert derzeit bei etwa 80 Millionen Euro liegen soll. Am Mittwoch stand Sané wegen einer wenigen schönen Szene im Fokus. Beim Spiel gegen Union Berlin war der Nationalspieler mit Gästetrainer Nenad Bjelica aneinander geraten. Es kam zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung, an deren Ende der Union-Coach Rot sah und auf die Tribüne verbannt wurde.Es ist nicht das erste Mal, dass Sané in eine körperliche Auseinandersetzung auf dem Spielfeld verwickelt war:Im April 2023 gerät Sané mit seinem damaligen Mitspieler Sadio Mané am Rande des Champions-League-Spiels gegen Manés ehemaligen Klub Manchester City aneinander. Die Partie geht mit 0:3 verloren, Sané beschwert sich schon während des Spiels lautstark über Manés vermeintlich mangelhaftes Spielverständnis. Der Streit geht in der Kabine zunächst verbal weiter. Schließlich versetzt Mané dem Deutschen eine Ohrfeige. Die Folge: Sané trägt eine dicke Lippe davon, Mané wird vorläufig suspendiert. Im Sommer verlässt der Senegalese den Verein. Im November 2023 "brennen Sané die Sicherungen durch", wie Bundestrainer Julian Nagelsmann es nannte. Im Testspiel gegen Österreich foult Sané seinen Gegenspieler, den Mainzer Philipp Mwene hart. Der springt daraufhin auf und schleudert dem DFB-Star etwas entgegen. Sané packt Mwene daraufhin an den Hals und ins Gesicht. Er wird mit Rot vom Platz gestellt und fehlt dem DFB auch in den kommenden Testspielen vor der EM. Sané entschuldigte sich nach der 0:2-Niederlage gegen das Nachbarland bei seinen Mitspielern und nahm das vergeigte Spiel auch öffentlich auf seine Kappe, wie er sagte.Nun der knappe Bayern-Sieg gegen Union Berlin. Es läuft die 74. Minute beim Stand von 1:0. Bayern steht unter Zugzwang, das Spiel muss gewonnen werden, Union drückt. Sané will einen ins Aus getrudelten Ball schnell weiterspielen, doch Bjelica enthält ihm das Spielgerät zunächst vor. Der Bayern-Star fordert den gegnerischen Coach daraufhin vehement auf, den Ball herauszurücken, doch der wirft die Kugel hinter sich und fasst Sané zweimal hart ins Gesicht. Die Folge: Rudelbildung, böse Worte und Rot für den Union-Coach. Effenbergs Urtei zu Sané eindeutigVon Union-Seite gibt es nach der turbulenten Szene mit Sané und Bjelica auch Kritik am Nationalspieler. So wirft Berlins Verteidiger Kevin Vogt Sané vor, provoziert zu haben. Die TV-Bilder sprechen jedoch eine andere Sprache. Auch Bjelica unterstellte dem Bayern-Spieler, ihn in der Coaching Zone provoziert zu haben. Der Trainer entschuldigte sich bei seinem Team, explizit aber nicht bei Sané. TV-Experte Thomas Hitzlsperger macht Sané hingegen keinen Vorwurf. "Bjelica trägt die Schuld. Er fasst ihm ins Gesicht. Diese Situation gibt es doch in jedem Spiel. Der Spieler will den Ball haben und schnell weiterspielen. Da trifft Leroy keine Schuld", sagte der ehemalige Nationalspieler bei "Sky".Auch t-online-Experte Stefan Effenberg setzte sich schon früh mit Sané und dessen Temperament auseinander. Sein Urteil: Der 28-jährige Fußballprofi sei ein "Typ mit Ecken und Kanten – aber kein Problemspieler."