Glatteis & Schnee: Streusalz-Alternativen: Diese Materialien sind für den privaten Gebrauch erlaubt
Eisregen hat den Verkehr in Teilen Deutschlands lahmgelegt. Auf Straßen und Gehwegen, in der Einfahrt oder direkt vor der Haustür ist es derzeit unerlässlich, die Rutschgefahr durch Glatteis mit Streugut zu reduzieren. Aber bitte nicht mit Salz, das vielerorts verboten ist, sondern umweltbewussten Alternativen.
Wussten Sie, dass der Einsatz von Streusalz in vielen Kommunen nicht erlaubt ist? Laut dem Naturschutzbund Bayern ist der private Gebrauch auf Gehwegen in vielen Städten (u.a. München, Berlin, Hamburg) verboten. Abgesehen davon, dass die Auswirkungen auf Flora und Fauna gravierend sind. "Nicht nur Pflanzen leiden unter dem Salz. Viele Tiere entzünden sich am Streusalz die Pfoten. Außerdem kann das Salz zur Versalzung des Grundwassers beitragen", gibt der Nabu (Naturschutzbund Deutschland e. V.) zu bedenken. Stellt sich die Frage, welche Materialien zum Streuen besser geeignet sind? Wir verraten es Ihnen.
Warum Salz kein geeignetes Streugut ist
Früher war es normal, vereiste Wege mit Salz (Natriumchlorid) zu bestreuen. Denn Fakt ist, dass die Kristalle das Eis nicht nur auftauen, sondern sie verhindern ein erneutes Zufrieren. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass die Auswirkungen von Streusalz auf die Umwelt fatal sein können. "Das Salz gelangt über den Boden in die Pflanzen und verändert dort den Nährstoffhaushalt. Die Folgen zeigen sich oft erst im Frühjahr und Sommer, wenn salzgeschädigte Straßenbäume trotz ausreichender Niederschläge allmählich vertrocknen", erklärt der Naturschutzbund Deutschland e. V. und ergänzt: "Neben den ökologischen Folgen verursacht Streusalz auch ökonomische Schäden wie die Korrosion an Brücken und Kraftfahrzeugen". Besser ist der Einsatz von Streusalz-Alternativen.
Umweltfreundliche Streusalz-Alternativen
1. Streusand
Im Gegensatz zu Streusalz kann Quarzsand vereiste Gehwege nicht auftauen, dafür sorgt die stumpfe Oberfläche des feinen Granulats für einen besseren Grip an den Füßen – sprich die Gefahr, dass man ausrutschen könnte, wird deutlich reduziert. Wer im Baumarkt keinen Streusand mehr bekommt, da er vielerorts vergriffen ist, kann ihn online (zum Beispiel über Amazon) bestellen.
Wichtig: Sie müssen den Sand auf privaten Wegen wieder zusammenzukehren, wenn er seinen Zweck erfüllt hat und keine Glatteisgefahr mehr besteht.
2. Kalkstein
Ebenso gut geeignet als Streugut ist Kalkstein. Das feine Granulat kommt ohne Salz aus, besitzt das "Blaue Engel"-Zertifikat und ist somit umweltfreundlich. Zudem werden keine Hunde- oder Katzenpfoten in Mitleidenschaft gezogen. Wichtig: Bevor Sie das Kalksteingranulat auf vereisten Gehwegen, Straßen und Einfahrten verteilen, sollte der Schnee mit einer Schaufel grob entfernt werden.
3. Lavagranulat
Rutschhemmend wirkt ebenso Lavagranulat, auch Diabas genannt. Das abstumpfende Streugut ist nicht nur salzfrei und frostbeständig, sondern nimmt das Schmelzwasser auf. Besonders gut verteilen lässt sich das Material mit einem Streuwagen. Ähnliche Eigenschaften besitzt im Übrigen Blähton, der sich auch als umweltfreundliche Streusalz-Alternative bewährt hat.
4. Splitt
Obwohl Kies und Splitt zum Einsatz kommen können, um die Rutschgefahr auf vereisten Wegen zu minimieren, hat das Streugut negative Eigenschaften: Darin können giftige Stoffe enthalten sein, wie zum Beispiel Arsen, Blei oder Quecksilber. Hier sollten Sie unbedingt im Vorfeld prüfen, ob es sich um eine umweltfreundliche Streusalz-Alternative handelt. Den Splitt können Sie übrigens wiederverwenden.
Hinweis: Achten Sie beim Kauf einer Streugut-Alternative auf den "Blauen Engel". Dabei handelt es sich um ein Siegel, das salzfreie Produkte kennzeichnet, die alle Grenzwerte für Schwermetalle einhalten und vom Umweltbundesamt (UBA) getestet und für gut befunden wurden.
Darum sollten Sie keine Holzspäne einsetzen
Späne wird auch des Öfteren als gute Streugut-Alternative angepriesen. Das natürliche Material hat jedoch seine Tücken: Es saugt sich mit Feuchtigkeit voll und wird somit rutschig. Abgesehen davon, dass das im Holz gespeicherte Wasser erneut gefrieren kann – und vereiste Wege somit noch rutschiger werden als zuvor. Der Einsatz von Spänen ist also eher kontra-produktiv, wenn auch nicht verboten.
Quellen: BUND Naturschutz in Bayern e.V., NABU
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