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Январь
2024

E-Auto abschleppen: Deshalb geht das nicht so einfach

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Die Pannenhilfe ist meist leicht – solange es sich nicht um ein E-Auto handelt. Denn der Akkuantrieb erschwert die Hilfe, wenn der Wagen liegen bleibt.Beim Benziner oder Diesel ist eine knappe Tankfüllung in der Regel nicht sonderlich problematisch: Passende Tankstellen gibt es ausreichend. Wer doch liegen bleibt, kann mit einem Tankkanister schnell etwas Nachschub beschaffen.Anders sieht es hingegen beim Elektroauto aus: Ist die Antriebsbatterie leer, lässt sie sich nicht so einfach über einen portablen Notakku aufladen. Im Fall eines Liegenbleibens können daher für den Fahrer massive Probleme auftreten.Was tun, wenn das E-Auto liegen bleibt?Ist keine Ladesäule in Sicht und bleibt Ihr E-Auto aufgrund eines leeren Akkus liegen, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder Sie kontaktieren die Servicehotline des Herstellers oder Sie holen sich Hilfe beim Pannendienst.Gut ausgerüstete Pannenhelfer kommen dann mit einem mobilen Ladegerät vorbei, um den Akku des Pannenfahrzeugs minimal aufzuladen – in einigen Städten macht das beispielsweise die ADAC Service GmbH. Die Aufladung ist wichtig. Denn nur so kann das E-Auto wieder bewegt und somit auch abgeschleppt werden.Warum lässt sich ein E-Auto nicht einfach abschleppen?Anders als Benzin- oder Dieselautos können E-Fahrzeuge mit einer leeren Batterie nicht einfach so von anderen Fahrzeugen abgeschleppt werden. Der Grund: Beim Abschleppen bewegen sich die Räder, wodurch mindestens von einer Achse Energie im Elektromotor entsteht.Da der Motor nun wieder mit Strom versorgt wird, könnte er anspringen. Ist dabei das Bordsystem jedoch ausgeschaltet, erhöht sich die induzierte Spannung im Inneren der Elektronik. Je stärker diese Induktionsspannung ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es bei dem Abschleppvorgang zur Überspannung und somit zu Schäden an der Steuerungselektronik kommt. Ist der Akku des E-Autos vorgeladen, kann der Bordcomputer eingeschaltet und das Fahrzeug abgeschleppt werden. Hierfür können Sie sowohl ein Seil als auch eine Stange verwenden. Wie geht der ADAC mit dem Problem um?Die ADAC Service GmbH testete im Frühjahr mobile Ladehilfen in Duisburg und Hamburg. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge, die mit einem großen Akku im Kofferraum ausgestattet sind, über den das liegen gebliebene Auto etwas aufgeladen werden und so der Bordcomputer problemlos eingeschaltet werden kann.Werden diese speziellen Fahrzeuge auch bei der Pannenhilfe der Gelben Engel eingesetzt? Der ADAC e.V. teilte t-online mit, dass man sich derzeit noch in der Planungsphase befinde.Man überprüfe, "ob und wie so eine Lösung sinnvoll in unseren Fuhrpark der Gelben-Engel-Fahrzeuge integriert werden könnte, beziehungsweise ein Pilotprojekt sinnvoll ist", so Katharina Lucà, Unternehmenssprecherin des ADAC e.V. "Das Problem dabei ist, dass die ADAC-Straßenwachtfahrzeuge vom Platz und der Zuladung bereits am Limit sind und ein solcher Speicher groß, schwer und sehr teuer ist."Die Expertin rät, auf die Anzeige im Auto zu achten und den Akku nicht bis zur Grenze auszureizen. Stattdessen solle der Fahrer vorausschauend fahren und rechtzeitig eine Ladestation aufsuchen. Wichtig sei zudem, einen Puffer einzuplanen, falls es zu "unvorhersehbaren Ereignissen wie einem Unfall, einer Baustelle oder auch einem Wetterumschwung" kommt, die ein Laden verhindern.