Bundesliga Bogen: Hochklassiger Sport in Süd und Nord
Norden: Herne und Querum sind schon „durch“
Fünf Siege und zwei Unentschieden für Sherwood BSC Herne. Vier Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage für den SV Querum. Die beiden führenden Vereine in der Nordliga waren auch am dritten Wochenende bestens unterwegs und sicherten sich mit nunmehr 37:5- bzw. 32:10-Punkten die vorzeitige Qualifikation für das Bundesligafinale. Dabei war diese Ausbeute für die Querumer alles andere als selbstverständlich, denn die Niedersachsen hatten große personelle Probleme: Trainer Oliver Janeczko konnte aus den unterschiedlichsten Gründen nicht auf Heiko Keib, Johanna Heinzel, Luis Fletcher und Henrike Henzel zurückgreifen, sodass es das Trio Thomas Hasenfuß, Florian Floto und Alexander Thiel richten musste. Für Thiel war es der erste Einsatz über einen kompletten Bundesligaspieltag, und er machte seine Sache an der Seite der Routiniers ausgezeichnet. Vor allem in den Spitzenduellen überzeugte die Formation den Trainer: „Das Auftreten nach der Pause hat mich begeistert! Auch wenn wir das Match gegen BB Berlin noch knapp mit 4:6 verloren haben, hat die Mannschaft den 0:4-Rückstand gegen Blankenfelde mit 59er und 60er Passe in ein 6:4 umgewandelt. Auch das letzte Match gegen den Spitzenreiter aus Herne, in dem wir nach einen langen Tag ohne Wechsel drei 59 Passen geschossen haben, konnte mit einem 5:5 positiv abgeschlossen werden.“ Janeczko sieht „das abwechslungsreiche Training, die offene Kommunikation und viel Spaß miteinander“ als Gründe für die Stärke der Querumer, die auch am vierten und letzten Vorrunden-Wochenende am 10. Februar in Verden nicht nachlassen wollen: „Unser Ziel ist auch dort ein mannschaftliches Auftreten und die Trainingseinheiten im Wettkampf umzusetzen.“
Herne und Querum sind „durch“, Berlin so gut wie. Demnach ist der vierte Finalplatz besonders umkämpft. Einen großen Schritt in Richtung Finale machte Gastgeber Blankenfelde, das sich mit drei Siegen und zwei Unentschieden ein Vier-Punkte-Polster auf die Verfolger Dauelsen und Hamm erarbeitete. „Wir sind mit unserem aktuellen Tabellenplatz durchaus zufrieden. Auch weil wir am Wettkampftag selbst mit gesundheitlichen Erschwernissen zu kämpfen hatten und dennoch überwiegend gute Ergebnisse erzielen konnten. Die Arena war vom Verein wie jedes Jahr wieder herausragend eingerichtet worden und es war für alles gesorgt. James Stephens hat sich mal wieder als verlässlicher Eckpfeiler des Teams bewiesen und konsequent abgeliefert. Wir hoffen jetzt, dass wir unsere Position stärken können“, resümierte Richard Schatursunov.
Süden: Vier Vereine kämpfen um drei Finalplätze
„Wer zwei Neuner schießt, verliert!“ So drastisch kommentierte Andreas Blaschke, Trainer von Titelverteidiger BSG Ebersberg, das Niveau der Spitzenduelle in der Südliga. Dabei machten die Ebersberger mit sechs Siegen und einem Unentschieden gegen Dauer-Rivale FSG Tacherting einen Sprung in der Tabelle. Spektakulär verlief abermals die Partie Ebersberg vs. Tacherting. Und auch wenn keinem Team eine 60-er Passe gelang, so verdeutlicht das 5:5 (59-59, 58-59, 58-58, 59-58, 59-59) die Aussage von Blaschke, der hinzufügte: „Das war ein sehr guter Wettkampf mit hochklassigen Matches, die finalwürdig waren. Unsere Matches gegen Welzheim und Tacherting waren auf dem Niveau von den Medaillenmatches beim letzten Bundesligafinale.“ Dort ist Tacherting mit aktuell 39:3-Punkten und satten 13 Zählern Vorsprung auf Rang fünf quasi sicher dabei, dahinter ist ein Vierkampf zwischen Ebersberg (31:11), der SGI Welzheim (28:14), der TS 1861 Bayreuth und dem BC Villingen-Schwenningen (beide 26:16) um die drei anderen Finaltickets entbrannt.
Wer zwei Neuner schießt, verliert!
Andreas Blaschke, Trainer BSG Ebersberg
Dabei scheint vor allem zwischen den drei letztgenannten Teams alles möglich, wie die Ergebnisse vom Wochenende zeigten. Gastgeber Villingen-Schwenningen machte dabei mit zwei Siegen gegen die direkten Konkurrenten (6:4 vs. Bayreuth & 6:2 vs. Welzheim) Boden gut, und auch Bayreuth schlug die Welzheimer (6:0). Bayreuths Trainer Mark Fichtner zog ein gemischtes Fazit: „Nahezu schon typisch für uns war der holprige Start gegen Villingen-Schwenningen, und wir mussten uns dem direkten Konkurrenten um den Finalplatz geschlagen geben. Danach folgten zwei souveräne Siege und gegen den PSV München kam endlich unser Nachwuchstalent Johannes Lang zu seinem Bundesliga-Debüt. Nicht zuletzt seiner Leistung haben wir hier ebenfalls den Sieg zu verdanken. Gegen die drei Top-Teams waren die Matches hart und stets eng. Trotzdem konnte das Team das Match gegen Welzheim für sich entscheiden.“ Nicht nur Fichtner blickt nun voller Erwartung auf das letzte Vorrunden-Wochenende am 10. Februar in Welzheim: „Wir erwarten gespannt den letzten Wettkampftag!“
Dies gilt auch für den „Rest“ der Liga. Das Trio PSV München (9:33), SG Freiburg (7:35) und BSC Schömberg (2:40) wird die zwei Abstiegsplätze unter sich ausmachen. Freiburg ließ dabei beim ersten Sieg der Schömberger (6:4) zwei wichtige Punkte liegen.