Medienbericht: USA bereiten sich auf mögliche Ausweitung des Nahostkonflikts vor
Unter Berufung auf informierte Quellen schreibt die Zeitung Politico, dass die Regierung von US-Präsident Joe Biden eine Strategie für eine mögliche Ausweitung des Nahostkonflikts auf die gesamte Region entwickele. Den Gesprächspartnern zufolge steige die Wahrscheinlichkeit einer Ausweitung des Konflikts aufgrund der jüngsten Ereignisse im Irak, im Libanon und in Iran.
Gerade das habe Beamte der US-Regierung davon überzeugt, dass sich der Konflikt "offiziell weit über die Grenzen" des Gazastreifens hinaus ausgedehnt habe, und zwar "in einer Entwicklung, die die USA seit Monaten zu vermeiden versucht haben".
Nun erstelle das US-Militär laut den Quellen einen Plan für einen Vergeltungsschlag gegen die jemenitischen Huthis, die wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen haben. Die Geheimdienste wiederum versuchten, mögliche künftige Angriffe auf US-Streitkräfte im Irak und in Syrien zu verhindern sowie mögliche Ziele für künftige Angriffe der Huthis zu identifizieren, hieß es weiter.
Solche Notfallplanungen seien angesichts der erhöhten Spannungen im Nahen Osten schon Routine, so die Beamten. Aber die Aktivitäten seien in dieser Woche auf Anweisung der obersten Verwaltungsebene intensiviert worden, "weil man befürchtet, dass die Gewalt in der Region weiter zunehmen wird und Washington schließlich eingreifen muss", erklärten sie.
Überdies dränge Washington den Gesprächspartnern zufolge Teheran seit Monaten hinter den Kulissen, seine "Stellvertreter" zur Einstellung der Angriffe zu bewegen, aber es gebe noch keine Anzeichen dafür, dass die Huthis diese aufgeben würden.
Die Zeitung betont, dass der eskalierende Nahostkonflikt nicht nur die regionale Sicherheit bedrohe, sondern auch die Wiederwahlchancen von Präsident Biden. Es wird angemerkt, dass sich die Wähler im Jahr 2024 "zum zentralen außenpolitischen Thema äußern könnten – wie stark sich Amerika in ausländische Konflikte einmischen sollte".
Seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der militanten palästinensischen Hamas unterstützen die USA das Vorgehen Israels und gewähren dem Land weiterhin finanzielle und militärische Hilfe. Unterdessen nahmen die Angriffe auf US-Militärstützpunkte und Koalitionstruppen im Irak und in Syrien zu. Insgesamt verzeichnete Washington seit dem 17. Oktober 2023 etwa 120 Angriffe, die meisten davon mit Angriffsdrohnen, Raketen oder beidem.
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