Bundesliga: Wolfsburg-Pleite gegen Hoffenheim – Coach Simonis muss zittern
In einem torreichen Spiel muss sich Wolfsburg gegen Hoffenheim geschlagen geben. In der Autostadt bleibt es damit unruhig. Der Befreiungsschlag bleibt aus: Der VfL Wolfsburg hat am Sonntagabend auch sein Bundesliga-Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim verloren. In einer torreichen Partie hieß es am Ende 2:3. Dabei ging es hin und her: Mohammed Amoura hatte die Gastgeber in der 14. Minute zunächst in Führung gebracht, bevor Hoffenheim das Spiel durch Tore von Wouter Burger (31.) und Grischa Prömel (50.) drehte. Amoura schaffte durch seinen zweiten Treffer zwar den Ausgleich (56.), aber Burger erzielte in der 62. Minute ebenfalls seinen zweiten Treffer – das Siegtor. Mit der fünften Niederlage im neunten Spiel steht Wolfsburg weiter nur bei acht Punkten. Aktuell bedeutet das Tabellenplatz 12, aber nur zwei Zähler Vorsprung auf Relegationsplatz 16. Zudem flogen die Niedersachsen unter der Woche gegen Zweitligist Holstein Kiel aus dem Pokal. Für Trainer Paul Simonis, der schon vor dem Hoffenheim-Spiel angezählt war, dürfte die Luft jetzt noch dünner werden, auch wenn er nach dem Spiel noch Rückendeckung von Sportdirektor Sebastian Schindzielorz bekam. "Wir werden das gemeinsam jetzt angehen. Wir haben das nächste Spiel in Bremen vor der Brust in wenigen Tagen", sagte er bei DAZN auf eine entsprechende Frage. Es komme nun darauf an, die guten Dinge mitzunehmen und die schlechten Dinge, vor allem die Verteidigung, zu verbessern. "Dann gehen wir gemeinsam in das Spiel", so Schindzielorz. So lief das Spiel Der große Frust in Wolfsburg war bereits nach dem Aus im DFB-Pokal gegen Kiel am Dienstagabend greifbar: Unmittelbar danach kritisierte Torwart Marius Müller Einstellung und Zusammenhalt des neu formierten Teams. Einen Tag später hielt dann der dänische Sportchef Peter Christiansen eine deutliche Ansprache in der Kabine. In dieser Atmosphäre musste der angeschlagene Simonis um seine wohl letzte Chance gegen Hoffenheim kämpfen. Und eine sichtbare Steigerung war seiner viel kritisierten Mannschaft zunächst auch nicht abzusprechen. Beim frühen 1:0 war sogar die viel zitierte "Dominanz" zu sehen, die der Niederländer seinen Spielern seit vier Monaten vergeblich zu vermitteln versucht. Christian Eriksen behauptete sich im Mittelfeld im Zweikampf, Mattias Svanberg spielte den Ball gekonnt in die Spitze und dort kurvte Amoura elegant den gegnerischen Torwart aus. Wie tief die Verunsicherung beim VfL sitzt, zeigte sich an diesem Abend aber immer in den Phasen, in denen alles für ihn zu laufen schien: Denn nach dem 1:0 zog sich die Mannschaft zurück, statt diesen Schwung mitzunehmen. Beim 1:1 hatten deshalb sowohl Flankengeber Vladimir Coufal als auch Torschütze Burger viel zu viel Platz. Und beim 1:2 verpassten es gleich mehrere Abwehrspieler, die Situation zu klären. Trotzdem kamen die Wolfsburger noch einmal zurück, weil in diesem Kader immer noch individuelle Klasse steckt: Den zweiten Treffer Amouras bereitete der französische U21-Nationalspieler Sael Kumbedi vor. Diesmal zog sich der VfL nicht zurück, aber konnte das Momentum nicht nutzen. Denn in der 61. Minute vergab Amoura die Chance zu seinem dritten Tor – und nur eine Minute später stand es 2:3. Von diesem Schock erholten sich die "Wölfe" nicht mehr. Alle Bemühungen, noch einmal zum Ausgleich zu kommen, blieben plan- und harmlos. Im eigenen Stadion ist der VfL jetzt seit fast zehn Monaten sieglos.
