Insolvenz nach 100 Jahren: Traditions-Fleischerei ist zahlungsunfähig
Seit mehr als 100 Jahren liefert der Großhändler FDBS Fleischwaren im Raum Braunschweig aus. Nun ist die Firma in finanzielle Schieflage geraten. Die Fleischer-Dienst Braunschweig eG (FDBS) hat beim Amtsgericht in der niedersächsischen Stadt einen Insolvenzantrag gestellt. Das berichten unter anderem die "Lebensmittelzeitung" und der Fachverlag "INDat". Demnach bestellte das Gericht den Wirtschaftsjuristen Tobias Hartwig zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Dieser äußerte sich zuversichtlich zur Zukunft des Unternehmens. "FDBS ist als Großhändler erstklassiger Fleischerei- und Gastronomie-Produkte fest in der hiesigen Wirtschaftslandschaft verwurzelt und bringt ein entsprechend gutes Potenzial für die Weiterführung mit", zitiert "INDat" den Insolvenzverwalter. "Ziel ist, im ersten Schritt unsere Handlungsoptionen zu prüfen, um die FDBS wieder auf eine wirtschaftlich gesunde Basis stellen zu können und dadurch eine dauerhafte Perspektive zu ermöglichen", so Hartwig. Die Belieferung von Kunden und Partnern soll normal weiterlaufen. Insolvenz bei FDBS nach mehr als 100 Jahren Die rund 100 Mitarbeiter des Betriebs seien bereits über die wirtschaftliche Schieflage informiert worden, heißt es. Ihre Löhne und Gehälter seien mindestens bis zum Jahresende gesichert. Hintergrund der Insolvenz von FDBS sei eine "spürbare Konsumzurückhaltung in der Lebensmittelbranche in Deutschland", hinzukämen Kostenbelastungen durch Preissteigerungen für Material und Energie. Der Zahlungsausfall bei einem Geschäftspartner habe den Gang in die Insolvenz dann unumgänglich gemacht. Nach Angaben von "INDat" beliefert FDBS seit mehr als 100 Jahren Fleischereien, Bäckereien, Gastronomen und Lebensmitteleinzelhändler mit mehr als 15.000 Artikeln wie Wurstspezialitäten, Käse, aber auch Obst und Gemüse. Demnach erwirtschaftete das Unternehmen mit Sitz in Braunschweig zuletzt einen Umsatz von mehr als 30 Millionen Euro.
