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Октябрь
2025

"Stadtbild": 50 Frauen schreiben Brandbrief an Merz – neue Umfrage

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In einem Brandbrief fordern 50 Frauen von Kanzler Merz eine Debatte über Sicherheit im öffentlichen Raum – allerdings ohne "rassistische Narrative". Eine Umfrage verdeutlicht das Problem. Vor dem Hintergrund der "Stadtbild"-Debatte haben 50 Frauen aus Kunst, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in einem offenen Brief aufgefordert, sich verstärkt für die Sicherheit von Frauen einzusetzen. "Wir wollen einen öffentlichen Raum, in dem sich alle Menschen wohlfühlen", heißt es in dem Text, der dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Dienstag vorlag. "Und wir wollen, dass Frauen sicher sind – auf der Straße und im eigenen Zuhause." "Wir möchten gerne über Sicherheit für Töchter, also Frauen, sprechen", heißt es weiter in dem Brief. "Wir möchten es allerdings ernsthaft tun und nicht als billige Ausrede dienen, wenn rassistische Narrative gerechtfertigt werden sollen." Kanzler Merz und das "Stadtbild": Wie kriegt er das nur wieder eingefangen? "Stadtbild"-Zoff: SPD stellt Forderung an Kanzler Merz Lang, Neubauer und Delanane unter den Unterzeichnerinnen Unterzeichnet wurde das Schreiben, das am Dienstag online gestellt werden soll, unter anderem von der Grünen-Politikerin Ricarda Lang , Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer , Sängerin Joy Denalane, Autorin Alice Hasters, Schauspielerin Melika Foroutan und Soziologin Jutta Allmendinger. In ihrem Brief fordern die Initiatorinnen unter anderem eine bessere Strafverfolgung bei sexualisierter und häuslicher Gewalt, eine bessere Beleuchtung und Überwachung öffentlicher Räume, die Aufnahme des Straftatbestandes Frauenmorde ins Gesetzbuch, ausreichend finanzierte Frauenhäuser und die Bekämpfung von Altersarmut von Frauen. Sie reagierten damit auf Äußerungen von Merz. Mit seinen Aussagen zu einer nach seiner Auffassung problematischen Auswirkung von Migration auf das "Stadtbild" hatte der Kanzler eine Debatte ausgelöst – und sich den Vorwurf von Diskriminierung und Rassismus eingehandelt. Er schob später noch einmal nach: "Fragen Sie Ihre Kinder, fragen Sie Ihre Töchter, fragen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis herum: Alle bestätigen, dass das ein Problem ist – spätestens mit Einbruch der Dunkelheit." Pro & Kontra zur "Stadtbild"-Debatte: Hat Merz ein Rassismus-Problem? Experte vergleicht den Kanzler mit Trump: "Merz ist strategisch vorgegangen" Umfrage: 55 Prozent der Frauen fühlen sich im öffentlichen Raum nicht sicher Einer aktuellen Umfrage zufolge fühlt sich eine Mehrheit der Frauen im öffentlichen Raum in Deutschland nicht sicher. In der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Funke Mediengruppe gaben 55 Prozent der befragten Frauen an, sich an keinem der zur Auswahl stehenden öffentlichen Orte sicher zu fühlen. Darunter waren unter anderem Straßen, öffentliche Verkehrsmittel oder Parks. Am schlechtesten schnitten Clubs und Bahnhöfe ab – nur 14 Prozent der Frauen gaben an, sich dort sicher zu fühlen. Unter allen Befragten, also auch Männern, gab insgesamt fast jeder Zweite (49 Prozent) an, sich an keinem der genannten öffentlichen Orte sicher zu fühlen. Für die nach Angaben von Civey repräsentative Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut im Zeitraum vom 23. bis 27. Oktober online 5.000 Menschen ab 18 Jahren. Bei der Frage, wie die Befragten die aktuelle Kommunikation von Merz zum Thema Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum bewerteten, ergibt sich in der Umfrage ein uneinheitliches Bild. 47 Prozent der Befragten bewerteten die Kommunikation des Kanzlers positiv, 42 Prozent hingegen negativ.