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Июль
2025

Offener Brief: Stars fordern von Friedrich Merz Waffenexport-Stopp an Israel

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Jella Haase, Shirin David, Ski Aggu: Über 200 deutsche Prominente fordern Bundeskanzler Friedrich Merz in einem offenen Brief auf, Waffenexporte an Israel zu stoppen.

Die Botschaft der Superstars ist klar: Reden allein reicht nicht mehr aus. Mit deutlichen Worten wenden sich nun mehr als 200 deutsche Kulturschaffende an Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU). "Lassen Sie Gaza nicht sterben, Herr Merz", so lautet die unmissverständliche Überschrift ihres offenen Briefes, der dem "Spiegel"-Magazin vorliegt

Unter den Unterzeichnern finden sich bekannte Gesichter aus der deutschen Medienlandschaft: Die Moderatoren Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf, Giovanni Zarrella und Jochen Schropp haben ebenso unterschrieben wie Comedian Tedros "Teddy" Teclebrhan. Auch die Musikszene ist prominent vertreten – von Rapperin Shirin David über Joy Denalane und Ebow bis hin zu Ski Aggu und Zartmann. Die Schauspielriege umfasst Namen wie Jessica Schwarz, Daniel Brühl, Jella Haase, Karoline Herfurth, Christiane Paul, Anna Thalbach, Meret Becker, Benno Fürmann, Armin Rohde und Jürgen Vogel.

Drei Forderungen setzen Friedrich Merz unter Druck

"Sie haben in den letzten Tagen Stellung bezogen und die israelische Regierung kritisiert", schreiben die Künstler an Friedrich Merz, an den sich das Schreiben explizit richtet. "Wir würdigen das, doch eines ist klar: Worte alleine retten keine Leben." Die Prominenten formulieren drei konkrete Forderungen: einen sofortigen Stopp aller deutschen Waffenexporte an Israel, das Aussetzen des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und Israel sowie die Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand und ungehindertem Zugang für humanitäre Hilfe in Gaza.

Mit eindringlichen Worten appellieren die Unterzeichner an die Menschlichkeit: "Mütter. Väter. Kinder. Kinder, die nicht Teil dieses Krieges sind – und doch seine ganze Last tragen." Regisseurin Laura Fischer (39), eine der Initiatorinnen des Briefes, erklärt im "Spiegel", wie schnell die Unterstützung zustande kam: "Wir haben mit unseren eigenen Kontakten angefangen. Viele Künstlerinnen und Künstler waren dankbar für die Idee und boten von sich aus an, weitere Prominente anzufragen." Sie habe das Schreiben gemeinsam mit der Menschenrechtsorganisation Avaaz verfasst.

Deutliche Positionierung trotz schwieriger Gemengelage

Die Prominenten lassen keinen Zweifel an ihrer Haltung: Sie verurteilen "die grauenvollen Verbrechen der Hamas aufs Schärfste", betonen aber gleichzeitig, dass kein Verbrechen es legitimiere, "Millionen von unschuldigen Menschen kollektiv zu bestrafen". Fischer betont das Verlangen in der Kulturszene, sich politisch zu positionieren: "Man merkt, dass da momentan ein großes Bedürfnis ist." Der Appell an Merz ist dabei bewusst gewählt: "Herr Merz – Sie sind einer der Wenigen, der Israel dazu bewegen kann, doch noch den Kurs zu ändern."

Der zweite offene Brief binnen weniger Monate

Es ist nicht das erste Mal, dass deutsche Prominente in dieser Sache aktiv werden. Bereits im Juni hatten Kulturschaffende wie Schauspieler Axel Prahl, Klimaaktivistin Luisa Neubauer, Soziologe Harald Welzer, Musiker Michael Barenboim und Schauspielerin Enissa Amani einen ähnlichen Brief an Merz verfasst, in dem sie eine Umkehr der deutschen Israelpolitik forderten.