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Politico: Die 750 Milliarden LNG-Käufe der EU sind "Fantasie"

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Die Zusage der EU, im Verlauf von drei Jahren US-Energie im Wert von 750 Milliarden US-Dollar zu kaufen, um einen Handelskrieg mit Washington zu vermeiden, ist "beinahe unmöglich" zu erfüllen, berichtete Politico am Dienstag unter Verweis auf Analytiker und Politiker.

Die EU und die USA unterzeichneten am Sonntag einen umfassenden Handelsvertrag, der knapp einen transatlantischen Handelskrieg verhinderte. Nach diesem Abkommen werden die meisten Exporte aus der EU in die USA von einem Mindestzoll von 15 Prozent getroffen. Brüssel verpflichtete sich außerdem, für 750 Milliarden US-Dollar US-Energierohstoffe zu kaufen und in drei Jahren 600 Milliarden US-Dollar in die US-Wirtschaft zu investieren.

Laut Politico machen begrenzte Liefermöglichkeiten der USA, technische Probleme und die fehlende Kontrolle der EU über Importverträge es extrem schwierig, diese Ziele zu erreichen.

Die passende Überschrift lautete „völlig unrealistisch", sagte Laura Page, führende Analytikerin der Rohstofffirma Kpler, dem Portal. Die EU habe im letzten Jahr 76 Milliarden Euro für US-Energierohstoffe ausgegeben – das zu verdreifachen würde bedeuten, günstigere Lieferanten zu übergehen und beinahe alle US-Öl- und -Gasexporte nach Europa umzuleiten.

"Das wird einfach nie passieren."

Trotz der Erklärung der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der Plan werde die Energiesicherheit verbessern und die Abhängigkeit von Russland verringern, bleiben die Zahlen ohne Überzeugungskraft, merkte Politico an. Während die Flüsse über Pipelines nach den Sanktionen und der Sabotage von Nord Stream abstürzten, nahm russisches LNG zu und machte im vergangenen Jahr bereits 17,5 Prozent der Lieferungen in die EU aus, einzig übertroffen von den USA mit 43,5 Prozent.

Im Jahr 2024 importierte die EU Öl, Gas und Nuklearbrennstoff für 23 Milliarden Euro aus Russland – zu wenig, um die Lücke zu füllen.

Die EU-Raffinerien haben auch nur eine begrenzte Kapazität, um US-Öl zu verarbeiten, deren Maximum bei etwa 14 Prozent liegt, sagte Homayoun Falahshahi von Kpler. Er fügte hinzu:

"Das ist wirklich eine Fantasie."

Ein höherer Beamter der Kommission erklärte Politico, dass das Abkommen von einer ausreichenden Infrastruktur für LNG und der US-Verschiffungskapazität abhänge, die beide nicht gegeben seien.

Die Kommission kann auch nicht selbst diese Käufe tätigen – sie verlässt sich auf Privatunternehmen. Ein Beamter sagte:

"Das ist nichts, was die EU garantieren kann."

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