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Zugunglück in Baden-Württemberg: Lokführer unter Toten – 50 Verletzte

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Ein Personenzug ist im Kreis Biberach entgleist. Rettungskräfte sind vor Ort. Es gibt drei Tote. Die Unfallursache ist noch unklar. Unter den Toten bei dem Zugunglück im Südosten Baden-Württembergs sind laut Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB). Eine weitere Person kam am Sonntagabend bei dem Unfall in Riedlingen ums Leben. Zudem gehen die Einsatzkräfte inzwischen von rund 50 Verletzten aus. 25 davon seien schwer verletzt, sagte Ziller. Bis dahin war von 34 Verletzten die Rede gewesen. Die Unfallursache war zunächst unklar. Augenscheinlich könnte aber ein Erdrutsch dabei eine Rolle gespielt haben, sagte Ziller. "Weiteres ist gerade der Gegenstand der Untersuchung der Polizei." Zuvor hatte es dort ein Unwetter gegeben. Lokal seien in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte Meteorologe Dominik Smieskol in München . Allerdings habe der DWD am genauen Unglücksort keine Messstation, um für dort konkrete Angaben machen zu können. Auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte am Unfallort: "Es hat hier starke Regenfälle gegeben, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch der Starkregen und ein damit verbundener Erdrutsch-Unfall ursächlich gewesen ist". Zugunglück in Oberschwaben: Was wir wissen – was nicht In dem betroffenen Zug der Linie RE 55 saßen laut einem Sprecher der Bundespolizei rund 100 Menschen. Der Regionalexpress war von Sigmaringen nach Ulm unterwegs, als gegen 18.10 Uhr in der Nähe des Riedlinger Stadtteils Bechingen den Angaben zufolge mindestens zwei Waggons entgleisten. Der Unfallort liegt rund 45 Kilometer südöstlich von Ulm. Die Leitstelle Reutlingen meldete einen sogenannten "Massenanfall von Verletzten" - das bezeichnet im Rettungswesen eine Situation, bei der eine große Zahl von Verletzten oder Erkrankten versorgt werden muss. Am Unfallort waren laut Innenminister Strobel mehrere Hundert Einsatzkräfte mit entsprechendem Gerät und sechs Rettungshubschrauber im Einsatz. Auf Videoaufnahmen vom Ort des Geschehens ist zu sehen, wie Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst auf den entgleisten Waggons arbeiteten, um sich Zugang zu den Fahrgästen zu verschaffen. Zudem ist lautes Geschrei zu hören. Ein Bild eines Reporters zeigt, wie zahlreiche Rettungskräfte nach Fahrgästen suchen. Mehrere Waggons sind umgekippt. Zu sehen sind außerdem umgestürzte Bäume am Unfallort. Auch Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes unterstützen bei den Rettungsarbeiten im Nachbar-Bundesland. Weitere Einheiten könnten bei Bedarf nach Baden-Württemberg verlegt werden, hieß es in einer Mitteilung. Für Angehörige wurde eine Sammelstelle in einem Bürgerzentrum eingerichtet. Die DB hat für Betroffene und deren Angehörige eine kostenlose Sonder-Hotline unter 0800 3 111 111 eingerichtet. Zusätzlich stünden Notfallseelsorger und Krisenpsychologen für betroffene Reisende und Mitarbeitende bereit. Dauer der Streckensperrung unklar Das Tochterunternehmen DB Regio BW betreibt das Regionalzugnetz Donau-Ostalb. Hierzu gehört auch die Linie RE 55, die stündlich bis alle zwei Stunden fährt. Auf der Internetseite der Bahn informierte der Konzern, dass der Bahnverkehr zwischen Munderkingen und Herbertingen eingestellt sei. "Grund hierfür ist eine Zugentgleisung auf der Strecke." Über die Dauer der Sperrung lagen den Angaben nach zunächst keine Informationen vor. Fahrgäste zwischen Ulm und Munderkingen sollten Züge des Bahnunternehmens SWEG nutzen, hieß es. Es wurde zudem ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Wie lange die Sperrung andauert, war zunächst unklar. Nachdem alle Verletzten versorgt worden seien, bereiteten sich die Einsatzkräfte nun darauf vor, die entgleisten Waggons von den Gleisen zu bergen, sagte Kreisbrandmeisterin Ziller am Abend an der Unglücksstelle.