Landesvertreterversammlung: FDP geht mit Schmitt an der Spitze in die Landtagswahl
Interne Konflikte, schwache Umfragewerte - neun Monate vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz haben es die Liberalen nicht leicht. In Speyer klärte die Regierungspartei nun wichtige Personalfragen.
Die rheinland-pfälzische FDP hat ihre Vorsitzende Daniela Schmitt (52) zur Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl am 22. März 2026 gewählt. Bei der Landesvertreterversammlung der Liberalen in Speyer entfielen der Wahlkommission zufolge 151 von 193 gültigen Stimmen auf die Wirtschaftsministerin aus Alzey. Es gab 36 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen. Schmitt hatte keinen Gegenkandidaten.
Sie hatte in ihrer Bewerbungsrede unter anderem eine moderne Bildungspolitik und dynamischere Bauwirtschaft gefordert. "Bauen, bauen, bauen, damit mehr Wohnträume wahr werden." Die FDP stehe für mutige und neue Antworten.
Neun Monate vor der Landtagswahl stimmte Bundesparteichef Christian Dürr die FDP auf den Wahlkampf ein. "Liberale haben auch mal Niederlagen. Aber wir stehen wieder auf, denn wir sind Überzeugungstäter." Dürr erinnerte an die Rolle von Biontech während der Pandemie – die FDP habe entscheidenden Anteil an der Ansiedelung des Pharmaunternehmens in Mainz gehabt. Die Herausforderungen, aber auch die Chancen für liberale Politik seien groß.
Schmitt Nachfolgerin von Wissing
Daniela Schmitt war im April zur FDP-Landesvorsitzenden gewählt worden. Nach parteiinternen Machtkämpfen erhielt sie 67,5 Prozent. Schmitt trat die Nachfolge von Volker Wissing an, der im Zuge des Ampel-Bruchs im Bund aus der Partei ausgetreten war.
Nach der Schlappe bei der jüngsten Bundestagswahl sitzen die Liberalen noch in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt in einer Regierung. Dass die Liberalen in Mainz über die nächste Landtagswahl hinaus dort bleiben, gilt angesichts schlechter Umfrageergebnisse als unsicher.
2020 war Schmitt - damals Wirtschaftsstaatssekretärin - mit 95,2 Prozent der Stimmen als FDP-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2021 nominiert worden. Die Liberalen holten dann 5,5 Prozent.