Irans Gegenangriff auf Israel offenbar erfolgreich abgewehrt
Israels Armee greift am frühen Freitagmorgen Atomanlagen im Iran an. Teheran reagiert mit einem Gegenangriff. Alle Entwicklungen im Newsblog. Pakistan verurteilt Israels Angriff auf Iran Die Atommacht Pakistan hat den Angriff Israels auf den Iran verurteilt und vor gravierenden Folgen gewarnt. "Dieser schwerwiegende und höchst unverantwortliche Akt ist zutiefst besorgniserregend und birgt die Gefahr einer weiteren Destabilisierung einer bereits instabilen Region", schrieb der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif auf der Online-Plattform X. Pakistan, ein Nachbarland des Irans, rufe die internationale Gemeinschaft und die Vereinten Nationen dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Zentralrat: "Israels Angriff ist Akt der Existenzsicherung" Der Zentralrat der Juden stellt sich hinter Israels Angriff auf den Iran. "Nach allem, was wir wissen, handelt es sich bei dem Angriff um einen Akt der Existenzsicherung", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster in Berlin . "Die Bundesregierung muss in dieser Situation fest an der Seite Israels stehen." Der Iran sei "Strippenzieher" hinter dem Terror und der Bedrohung gegen Israel , sagte Schuster. Die Regierung in Teheran habe den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ebenso unterstützt wie die Huthis im Jemen . IAEA-Chef informiert Israels Präsident über Schäden an Natans Der oberste UN-Atomwächter, Rafael Grossi, hat den israelischen Präsidenten Izchak Herzog über "schwere Schäden" an der iranischen Atomanlage Natans informiert. Dies bestätigte ein Sprecher von Herzog. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) verurteilte den Angriff auf Irans Atomprogramm zu. "Ich habe wiederholt festgehalten, dass Atomanlagen nie angegriffen werden dürfen, egal in welchem Kontext oder unter welchen Umständen", sagte er vor dem Gouverneursrat der IAEA in Wien. Wadephul betont Israels Recht auf Selbstverteidigung Außenminister Joachim Wadephul (CDU) hat Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Der Iran habe es sich zur Staatsaufgabe gemacht, Israel zu vernichten. Man werde Israel bei der Sicherung seiner Existenz weiter begleiten. Das Atomprogramm des Iran sei eine Gefahr gewesen. Wadephul wollte selbst am Wochenende nach Jordanien und Israel reisen. Das sei nun nahezu ausgeschlossen. Russland verurteilt "Eskalation" Russland hat den israelischen Angriff auf den Iran als "Eskalation" verurteilt. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte laut russischer Nachrichtenagentur Interfax, man sei besorgt wegen der aktuellen Entwicklungen. Präsident Wladimir Putin werde "in Echtzeit" über die Lage informiert. Israels Armee meldet Zerstörung dutzender iranischer Radaranlagen und Raketenwerfer Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge bei ihren Angriffen auf den Iran am Freitagmorgen dutzende Radaranlagen und Raketenwerfer zerstört. In den vergangenen Stunden hätten "Kampfjets der Luftwaffe , die von präzisen Informationen des Geheimdienstes geleitet wurden, einen umfassenden Angriff auf das Luftabwehrsystem des iranischen Regimes im Westiran ausgeführt", erklärte die Armee. Durch die Angriffe seien "dutzende Radaranlagen und Boden-Luft-Raketenwerfer zerstört worden". Alle iranischen Drohnen offenbar erfolgreich abgefangen Die rund 100 vom Iran in Richtung Israel gestarteten Drohnen sind laut einem Medienbericht abgefangen worden. Das israelische Nachrichtenportal "Ynet" berichtete, die Drohnen seien abgeschossen worden. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht dazu. Das israelische Heimatschutzkommando teilte jedoch mit, es sei nicht mehr nötig, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. IAEA ruft zu größter Zurückhaltung auf Die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA ruft alle Seiten zu größter Zurückhaltung auf. Jede weitere Eskalation müsse vermieden werden, erklärte der Chef der UN-Behörde, Rafael Grossi. Die IAEA sei bereit, technische Diskussionen zu ermöglichen und Bemühungen zu unterstützen, um Transparenz, Sicherheit und eine friedliche Lösung beim Thema Atomenergie im Iran voranzubringen. Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen in Deutschland wird erhöht Nach den israelischen Angriffen auf den Iran wird der Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen in Deutschland verstärkt. Das teilte Bundeskanzler Friedrich Merz nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts als Reaktion auf die israelischen Angriffe auf den Iran mit. Zudem habe man verabredet, "alle notwendigen Vorkehrungen zum Schutz deutscher Staatsbürger in Israel, im Iran sowie in der Region zu treffen", hieß es in einer schriftlichen Erklärung des Kanzlers. Was das genau bedeutet, ließ er offen. Die israelische Botschaft in Berlin bleibt derweil vorerst geschlossen. Wie die Botschaft auf der Plattform X mitteilte, gilt dies "bis auf Weiteres". Die diplomatische Vertretung in der deutschen Hauptstadt ist nach eigenen Angaben die zweitgrößte des Staates Israel in der Welt. Iranische Atombehörde berichtet von Schäden in Natans: Keine radioaktive Verseuchung festgestellt Die Atomanlage von Natans wurde nach Angaben der iranischen Atombehörde durch den israelischen Angriff beschädigt. Bislang gebe es aber keine Berichte über mögliche Opfer, erklärt die Behörde. Es gebe nach den bisherigen Untersuchungen auch keine Hinweise auf eine radioaktive oder chemische Kontamination außerhalb der Anlage. "Durch den Angriff wurden mehrere Teile der Anlage beschädigt. Die Ermittlungen zum Ausmaß des Schadens dauern an." Insider: Vor israelischem Angriff offenbar Mossad-Einsätze im Iran Sonderkommandos des israelischen Geheimdienstes Mossad haben Sicherheitskreisen zufolge den Luftangriff auf den Iran mit mehreren verdeckten Einsätzen tief im Landesinneren der Islamischen Republik vorbereitet. Dabei seien unter anderem Präzisionswaffen gegen die iranische Luftabwehr in Stellung gebracht worden, heißt es aus den israelischen Sicherheitskreisen. Auch sei dabei eine Startposition für Angriffsdrohnen in der Nähe der iranischen Hauptstadt Teheran eingerichtet worden. Israels Verteidigungsminister droht dem Iran Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat dem Iran im Fall von neuen Angriffen auf den jüdischen Staat mit Vergeltung gedroht. "Wer auf die Vernichtung Israels hinarbeitet, wird eliminiert – der Preis für den Iran wird mit jeder weiteren aggressiven Handlung steigen", hieß es in einer Mitteilung von Katz. "Der Iran wird einen immer höheren Preis zahlen, je länger er seine aggressive Politik fortsetzt." Israelische Airlines bringen Flugzeuge außer Landes Israelische Airlines haben damit begonnen, ihre Flugzeuge außer Landes zu bringen. Die Fluggesellschaften El Al, Israir und Arkia trafen diese Entscheidung wenige Stunden nach dem israelischen Angriff auf den Iran als Vorbereitung auf mögliche Vergeltungsschläge. Die Maschinen flogen ohne Passagiere ins Ausland, erklärte ein Sprecher des Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv . Der Flughafen wurde bis auf Weiteres geschlossen. Israir teilte mit, man verlege die Flugzeuge im Rahmen eines Notfallplans, der in den vergangenen Tagen erarbeitet worden sei. El Al erklärte, man bringe die Flugzeuge zu Zielen außerhalb Israels. Wo die Maschinen unterkommen sollen, teilten die Fluggesellschaften zunächst nicht mit. Online verfügbare Flugdaten zeigten, dass am Freitagmorgen mehrere Flugzeuge von Tel Aviv aus abflogen. Den Daten von "Flightradar24" zufolge flogen einige Israir-Maschinen nach Zypern , mehrere El-Al-Flugzeuge wurden zu europäischen Flughäfen gebracht. Rutte: Nato-Verbündete müssen deeskalieren Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat an die Verbündeten der Militärallianz appelliert, auf eine Deeskalation im Nahen Osten hinzuwirken. "Dies war eine einseitige Aktion Israels", sagte Rutte in Stockholm auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson. "Daher halte ich es für entscheidend, dass viele Verbündete, einschließlich der Vereinigten Staaten, während wir hier sprechen, an einer Deeskalation arbeiten." Rutte fügte hinzu: "Ich weiß, dass sie das tun. Und ich denke, das ist jetzt das oberste Gebot." Iran fordert Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats Der Iran hat die Einberufung einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtet, die Ständige Vertretung der Islamischen Republik Iran bei den Vereinten Nationen habe einen dringenden Brief an den Sicherheitsrat geschickt. Die Dringlichkeitssitzung sei wichtig, um auf die "offensichtliche Aggression des zionistischen Regimes" zu reagieren, heißt es in dem Brief. Merz ruft alle Seiten zur Zurückhaltung auf und warnt vor Eskalation Nach Israels Angriffen auf den Iran hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die Konfliktparteien zur Zurückhaltung aufgefordert und vor einer Eskalation in der Region gewarnt. "Wir rufen beide Seiten auf, von Schritten abzusehen, die zu einer weiteren Eskalation führen und die gesamte Region destabilisieren können", erklärte Merz am Freitag. Deutschland stehe bereit, mit allen verfügbaren diplomatischen Mitteln auf die Konfliktparteien einzuwirken. Er habe zudem am Morgen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert. Netanjahu habe ihn dabei über die Militäraktionen und deren Ziele informiert, heißt es in einer Mitteilung des Bundespresseamts. "Anschließend habe ich zu einer Sitzung des Sicherheitskabinetts der Bundesregierung eingeladen. Auf der Grundlage der uns zur Verfügung stehenden Informationen haben wir die Lage beraten", wird Merz darin zitiert. Jordanien schießt Drohnen und Raketen ab Das jordanische Militär hat mehrere Flugkörper und Drohnen über dem Luftraum Jordaniens abgefangen. Das berichtete die staatliche jordanische Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf Militärkreise. Demnach kamen mehrere Kampfjets und die Flugabwehr des Landes zum Einsatz. Es sei wahrscheinlich, dass die Raketen und Drohnen auch auf jordanischem Gebiet niedergehen, begründete das Militär demnach die Abschüsse. Das stelle eine Gefahr für die Zivilbevölkerung des Landes dar. Eine Verletzung des jordanischen Luftraums werde nicht zugelassen, hieß es weiter. Israels Außenminister informiert deutschen Amtskollegen Wadephul Israels Außenminister Gideon Saar hat nach eigenen Angaben eines der ersten Gespräche nach dem Angriff auf Irans Atomanlagen mit seinem deutschen Amtskollegen Johann Wadephul (CDU) geführt. Er habe ihn über die einstimmige Entscheidung des Kabinetts und über die Operation der israelischen Armee informiert, teilte das israelische Außenministerium mit. Saar habe Wadephul dabei auch gesagt, die Entscheidung eines Angriffs auf den Iran sei zum letztmöglichen Zeitpunkt erfolgt. "Wir haben diese Entscheidung in letzter Minute getroffen, nachdem alle anderen Wege ausgeschöpft waren. Die ganze Welt hat gesehen und verstanden, dass die Iraner nicht bereit sind, aufzuhören, und wir mussten sie stoppen", habe er seinem Amtskollegen gesagt. Der letzte Bericht der IAEA habe die schweren iranischen Verstöße verdeutlicht. "Uns stehen herausfordernde Tage bevor, aber wir haben keine andere Wahl." Israelisches Militär berichtet vom Abschuss iranischer Drohnen Israels Militär hat nach eigenen Angaben iranische Drohnen außerhalb des israelischen Territoriums abgefangen. Es bestätigt damit einen Bericht des israelischen Senders KAN. Demnach hat das Militär damit begonnen, iranische Drohnen über Syrien abzuschießen. China: Eskalation dient keiner Seite China äußerte sich zutiefst besorgt über die schwerwiegenden Folgen, die der israelische Angriff auf den Iran haben könnte. Die plötzliche Eskalation diene den Interessen keiner Partei, erklärte das Außenministerium in Peking . China fordere alle relevanten Parteien auf, in einer Art und Weise zu handeln, die zum Frieden und zur Stabilität in der Region beiträgt. Die Volksrepublik sei bereit, in dem Konflikt eine konstruktive Rolle zu spielen und zur Deeskalation beizutragen. Katar und Türkei verurteilen israelischen Angriff Der im Gazakrieg als Vermittler fungierende Golfstaat Katar hat die israelischen Angriffe im Iran scharf kritisiert und gewarnt, diese würden die Bemühungen um eine "Deeskalation und diplomatische Lösungen" behindern. Katar "verurteilt den israelischen Angriff auf das Schärfste", hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Doha, die von der staatlichen Nachrichtenagentur des Golfstaats verbreitet wurde. Die "gefährliche Eskalation" bedrohe die Sicherheit und Stabilität der Region und behindere die diplomatischen Bemühungen. Auch die Türkei verurteilte den israelischen Angriff auf den Iran. Israel müsse sofort seine Aggression stoppen, die zu einem noch größeren Konflikt führen könne, erklärt das türkische Außenministerium. Der Angriff zeige, dass Israel das Thema nicht durch diplomatische Mittel lösen wolle. Die Türkei, die der Nato angehört, hat sich wiederholt kritisch zu Israel geäußert, insbesondere zur massiven Militäroffensive im Gazastreifen. Israelische Angriffe: Iranisches Staatsfernsehen meldet mindestens 50 Verletzte Bei den israelischen Angriffen auf den Iran sind nach Berichten iranischer Staatsmedien mindestens 50 Menschen verletzt worden, unter ihnen viele Frauen und Kinder. Unter den etwa 50 Verletzten, die nach dem Angriff in ein Krankenhaus in Teheran eingeliefert worden seien, seien mindestens 35 Frauen und Kinder, berichtete das Staatsfernsehen. Tote meldete der Sender zunächst nicht. Frankreich und Großbritannien rufen zur Zurückhaltung auf Großbritanniens Premierminister Keir Starmer warnt nach Beginn des israelischen Großangriffs auf Irans Atomanlagen vor einer weiteren Eskalation. "Wir rufen alle Parteien dazu auf, einen Schritt zurückzutreten und sofort Spannungen abzubauen", teilte er auf der Plattform X mit. "Eine Eskalation hilft niemandem in der Region." Stabilität im Nahen Osten müsse Priorität haben. Sie setzten sich bei Partnern für eine Deeskalation ein. "Jetzt ist die Zeit für Zurückhaltung, Ruhe und eine Rückkehr zur Diplomatie." Auch Frankreich rief alle Beteiligten auf, weitere Eskalationen zu vermeiden. Die französische Regierung habe ihre Besorgnis wegen des iranischen Atomprogramms mehrfach zum Ausdruck gebracht, erklärt Außenminister Jean-Noel Barrot. "Es ist entscheidend, dass alle diplomatischen Wege mobilisiert werden, um die Spannungen zu entschärfen." Zugleich bekräftige Frankreich, dass Israel das Recht habe, sich gegen Angriffe zu verteidigen. Angriff auf Iran: Atomanlage Fordo laut IAEA nicht betroffen Im Zuge des israelischen Angriffs auf den Iran ist die Uran-Anreicherungsanlage Fordo nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bislang nicht betroffen. Das teilte die Behörde in Wien auf der Plattform X mit. Die Anlage befindet sich rund 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran. Irans zweite Anreicherungsanlage in Natans nördlich der zentraliranischen Kulturmetropole Isfahan wurde hingegen zum Angriffsziel, wie die IAEA zuvor bestätigt hatte. Die Strahlungswerte dort seien nicht erhöht, meldete die internationale Behörde. Die IAEA gab vorerst auch Entwarnung zu zwei weiteren Anlagen: Das Kernkraftwerk Buschehr sei nicht angegriffen worden, hieß es unter Berufung auf iranische Behörden. Demnach war auch das Nuklearzentrum in Isfahan "nicht betroffen". Israelische Krankenhäuser verlagern Behandlungen unter die Erde Das israelische Gesundheitsministerium hat Medienberichten zufolge die Krankenhäuser des Landes aufgefordert, ihre Behandlungen in unterirdische Standorte und geschützte Bereiche zu verlegen. Die Bevölkerung sei aufgerufen, bei aufschiebbaren Behandlungen nicht in die Kliniken zu gehen, berichtete die "Times of Israel". Die Kliniken hätten alle nicht dringend erforderlichen Behandlungen und Operationen abgesagt, während das Land nach dem israelischen Angriff auf den Iran auf einen Gegenschlag wartet. Ein Sprecher des Beilinson-Krankenhauses bei Tel Aviv teilte mit, das Krankenhaus sei im Notfallmodus. Alle für den Betrieb notwendigen Stationen und Operationen seien in einen geschützten Bereich verlegt worden. IAEA: Iran meldet nach Angriff keine erhöhten Strahlenwerte für Atomanlage in Natans Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach den israelischen Angriffen keine erhöhten Strahlenwerte an der Atomanlage Natans gemessen. "Die iranischen Behörden haben die IAEA darüber informiert, dass am Standort Natans kein Anstieg der Strahlenwerte beobachtet wurde", erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi am Freitag auf dem Kurznachrichtendienst X. Netanjahu kündigte Angriffe mit Notiz an der Klagemauer an Hat Netanjahu bereits am Vortag verraten, was geplant ist? Ein Zettel an der Klagemauer hätte bereits Hinweise auf den bevorstehenden Angriff geben können. Mehr dazu lesen Sie hier. Zypern startet Evakuierungsplan für ausländische Bürger Die Republik Zypern hat einen umfassenden Notfallplan aktiviert, um im Falle einer weiteren militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran Evakuierungen zu unterstützen. Wie Regierungssprecher Konstantinos Letymbiotis auf der Plattform X und im zyprischen Rundfunk RIK mitteilte, richtet sich der Plan an Bürgerinnen und Bürger aus der EU aber auch aus anderen Staaten. Zypern liegt nur rund 250 Kilometer nordwestlich von Israel und ist damit das EU-Land mit der kürzesten Distanz zur Krisenregion. Zypern hatte in den vergangenen Jahren wiederholt seine Flughäfen und Häfen zur Verfügung gestellt und diente als Drehscheibe für Staaten, die ihre Bürger nach Ausbruch von schweren Krisen und Kriegen aus dem Nahen Osten evakuierten. Der nun aktivierte Evakuierungsplan mit dem Namen "Hestia" sieht vor, dass ankommende Geflüchtete zunächst vorübergehend in Zelten, Schulen oder Hotels untergebracht werden. Anschließend soll ihre Weiterreise in die jeweiligen Heimatländer organisiert werden. In den vergangenen Stunden seien einige Flüge, die als Ziel Israel hatten, nach Zypern umgeleitet worden, berichtete der zyprische Rundfunk unter Berufung auf den Flughafenbetreiber von Larnaka. Einige Reisende müssen zunächst am Flughafen ausharren. Andere seien bereits in Hotels untergebracht worden, hieß es. Airlines meiden Region aus Sicherheitsbedenken Nach dem israelischen Angriff auf den Iran haben Fluggesellschaften den Luftraum in der Region gemieden. Mehrere Airlines leiteten Flüge über Israel, Iran und Irak aus Sicherheitsgründen um oder strichen sie ganz, wie Daten von "Flightradar24" am Freitag zeigten. In Israel wurde der Großflughafen Ben Gurion in Tel Aviv bis auf Weiteres geschlossen. Die israelische Fluggesellschaft El Al setzte ihre Flüge von und nach Israel aus. Der iranische Luftraum wurde laut Staatsmedien ebenfalls geschlossen, ebenso wie der Luftraum Jordaniens und des Irak. Der Irak stellte den Betrieb an seinen Flughäfen gänzlich ein. Die Fluggesellschaft Air India, die für ihre Europa- und Nordamerikaflüge den Iran überfliegt, erklärte, mehrere Flüge seien umgeleitet worden oder zu ihrem Ausgangspunkt zurückgekehrt. Dazu gehörten Flüge aus New York, Vancouver, Chicago und London. In Dubai wurden mehrere ankommende Flüge umgeleitet. Darunter war etwa ein Emirates-Flug von Manchester, der nach Istanbul umgeleitet wurde. Die Billigfluggesellschaft Flydubai teilte mit, sie habe Flüge nach Amman, Beirut, Damaskus, in den Iran und nach Israel ausgesetzt. Zahlreiche andere Flüge seien gestrichen, umgeleitet oder zu ihren Abflughäfen zurückgekehrt. Qatar Airways strich am Freitag seine beiden geplanten Flüge in die syrische Hauptstadt Damaskus, wie Daten von "Flightradar24" zeigen. Als die ersten Berichte über Angriffe auf den Iran bekannt wurden, befanden sich mehrere Flugzeuge von Airlines wie den Emirates aus Dubai, der Lufthansa und Air India über dem Iran. Von Emirates lag zunächst keine Stellungnahme vor. Die Lufthansa setzt bis auf Weiteres alle Flüge nach und von Teheran aus. Zudem werde der iranische, irakische und israelische Luftraum nicht überflogen, teilte die Airline mit. Nach Angriff: Ölpreis steigt um mehr als sieben Prozent Als Reaktion auf den israelischen Angriff auf den Iran sind die asiatischen Börsen im frühen Handel auf Sinkflug gegangen. Die Ölpreise sprangen nach dem Militärschlag dagegen an. Die Anleger flüchteten in sichere Häfen wie Gold und den Schweizer Franken. Hier lesen Sie mehr. Iran spricht von "feigem Angriff" – und rechtfertigt Atomprogramm Die iranische Regierung wirft Israel einen "feigen Angriff" vor. Dieser zeige, warum die Führung in Teheran auf die Anreicherung von Uran, die Atomtechnologie insgesamt und das Raketenprogramm bestehe, erklärt die Regierung. Iranische Staatsmedien: Sechs Atomwissenschaftler bei Angriff getötet Bei dem israelischen Angriff wurden iranischen Staatsmedien zufolge sechs Atomwissenschaftler getötet. Israel begründet seinen Angriff damit, dass das Atomprogramm der Islamischen Republik eingedämmt werden müsse und das Land nie in den Besitz von Atomwaffen kommen dürfe. Israel selbst wird zu den faktischen Atommächten gezählt, hat aber den Atomwaffensperrvertrag nie unterzeichnet. Saudi-Arabien und Oman verurteilen israelischen Angriff Die Golfstaaten Saudi-Arabien und Oman haben die israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen scharf verurteilt. Die Angriffe stellten eine klare Verletzung internationalen Rechts dar, hieß es in einer Mitteilung der saudischen Regierung. "Das Königreich verurteilt diese ruchlosen Angriffe und betont, dass die internationale Gemeinschaft und der Sicherheitsrat eine große Verantwortung tragen, diese Aggression umgehend zu stoppen", hieß es in einer Mitteilung aus Riad. Die omanische Regierung bezeichnete die Angriffe laut der Nachrichtenagentur des Landes als "gefährliche und rücksichtslose Eskalation", die eine eklatante Verletzung der UN-Charta und des Völkerrechts darstelle. Zudem drohe das israelische Vorgehen, diplomatische Bemühungen zunichtezumachen. Erst am Donnerstag hatte Omans Regierung eine sechste Runde von Gesprächen zwischen dem Iran und den USA über das Atomprogramm des Landes in der omanischen Hauptstadt Muskat für Sonntag angekündigt. Bislang hatten die Gespräche keinen Durchbruch gebracht. Neuer Kommandeur der Revolutionsgarden benannt Nach der Tötung des Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden hat die Staatsführung rasch einen Nachfolger benannt. Auf Befehl des Revolutionsführers werde der frühere Innenminister Ahmad Wahidi Nachfolger von Hussein Salami, berichteten iranische Medien übereinstimmend. Wahidi gehörte der Regierung des bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommenen Präsidenten Ebrahim Raisi an. Er diente bereits in der Vergangenheit als Offizier in der Elitestreitmacht. Israels Armee meldet: Iran startet mehr als 100 Drohnen Der Iran hat nach den israelischen Angriffen offenbar einen Gegenangriff gestartet und nach Angaben der israelischen Armee rund 100 Drohnen auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert. Die Armee bereite sich darauf vor, die Drohnen abzufangen, erklärte der Armeesprecher Effie Defrin am Freitag. Mehr dazu lesen Sie hier . Trump wusste von Israels Angriffsplänen US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben im Vorfeld vom israelischen Angriff auf den Iran gewusst. Das erklärte der Republikaner in einem Interview mit dem US-Sender Fox News. Er erklärte zudem, dass er einen Vergeltungsschlag des Iran erwarte und das Zentralkommando der US-Armee, das für den Nahen Osten zuständig ist, sich in höchster Alarmbereitschaft befinde. Israels Präsident: Iran-Angriff wegen "existenzieller Bedrohung" Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat den Großangriff im Iran mit einer existenziellen Bedrohung des jüdischen Volkes begründet. Israel habe in der Nacht "eine gezielte Operation gestartet, um eine unmittelbare und existenzielle Bedrohung für unser Volk zu neutralisieren", sagte Herzog nach Angaben seines Büros. "Die internationale Gemeinschaft hat in den letzten Jahrzehnten gesehen, wie das iranische Regime – an der Spitze eines globalen Terrorimperiums – die Region zunehmend radikalisiert und destabilisiert hat", sagte Herzog weiter. Gleichzeitig arbeite Teheran "unermüdlich daran, seine militärischen Nuklearfähigkeiten auszubauen und sein Arsenal an ballistischen Raketen zu erweitern". "Die iranischen Anführer haben ihre Absicht, den Staat Israel zu vernichten, offen und wiederholt zum Ausdruck gebracht", sagte Herzog. "Seit Jahren bereitet sich das Regime darauf vor, diese Vision in die Realität umzusetzen." Israel habe daher "das grundlegende Recht und die feierliche Pflicht, sich selbst zu verteidigen". Man werde dies mit Entschlossenheit tun. Herzog drückte gleichzeitig die Hoffnung aus, dass dies die Region in eine friedlichere Richtung lenken werde. Israel bereitet sich auf Gegenangriff in den nächsten Stunden vor Israel bereitet sich nach den Angaben zweier Behördenvertreter auf einen Gegenangriff des Iran in den nächsten Stunden vor. Teil eines Vergeltungsschlags könnten Hunderte ballistische Raketen sein, sagten sie. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte die Bevölkerung, dass die Menschen möglicherweise längere Zeit in Schutzräumen verbringen müssten. Sie sind aufgefordert, sich nach den Vorgaben des Militärs zu richten. Iran macht USA "verantwortlich für Konsequenzen" israelischer Angriffe Der Iran hat den USA vorgeworfen, von den massiven israelischen Angriffen auf sein Staatsgebiet gewusst zu haben. Die Angriffe hätten "nicht ohne die Koordinierung und Genehmigung der Vereinigten Staaten ausgeführt worden sein" können, erklärte das Außenministerium in Teheran. Das Ministerium machte die USA direkt "für die gefährlichen Auswirkungen und Folgen des Abenteurertums des zionistischen Regimes verantwortlich". Die USA hatten zuvor bereits eine Beteiligung dementiert. Israels Staatsflugzeug "Wing of Zion" hat abgehoben Israels offizielle Regierungsmaschine "Wing of Zion" ist laut Flugzeugverfolgungsportalen am frühen Freitagmorgen vom Ben-Gurion-Flughafen, Tel Aviv, abgeflogen. Das berichtet die "Times of Israel". Über den Zielort ist nichts bekannt. Vor dem iranischen Raketen- und Drohnenangriff auf Israel am 13. April 2024 wurde die "Wing of Zion" vom Luftwaffenstützpunkt Nevatim abgezogen. Diese war später Ziel der Attacke. Mehrere Raketen hatten die Anlage damals auch getroffen. Trump: "Iran darf keine Atombombe haben" US-Präsident Donald Trump hofft, dass der Iran nach den israelischen Angriffen an den Verhandlungstisch zurückkehrt. Der Iran dürfe keine Atombombe haben, sagte er dem US-Sender Fox News laut einem Post von Reporterin Jennifer Griffin auf der Plattform X. "Wir werden sehen. Es gibt mehrere Personen in Führungspositionen, die nicht zurückkehren werden", zitiert die Reporterin Trump. Vermutlich sind damit Personen gemeint, die beim nächtlichen Angriff Israels getötet wurden. Ölpreis steigt um mehr als sieben Prozent Nach dem israelischen Angriff auf den Iran stürzen Asiens Börsen ab, während Öl- und Goldpreise steigen. Investoren reagieren nervös. Mehr dazu lesen Sie hier. Eskalation in Nahost bringt öffentliches Leben in Israel zum Erliegen Nach dem israelischen Großangriff auf den Iran kommt das öffentliche Leben in Israel weitgehend zum Stillstand. Schulen, Geschäfte und Büros müssen auf Anordnung des israelischen Heimatschutzes vorerst geschlossen bleiben, wie die Zeitung "Haaretz" berichtete. Nur Supermärkte dürfen demnach öffnen, um Lebensnotwendiges zu verkaufen. Da mit einem Gegenschlag des Iran gerechnet wird, rief der israelische Rettungsdienst die Bevölkerung zu Blutspenden auf. Einkaufszentren bleiben ebenso geschlossen wie Veranstaltungszentren, Kultureinrichtungen und religiöse Stätten. Auch die für dieses Wochenende geplante Christopher-Street-Day-Parade der LGBTQ-Community in Tel Aviv – die größte im gesamten Nahen Osten – wurde abgesagt. Israelischer Militärvertreter: "Wir befinden uns im Krieg" Die Angriffe im Iran sollen nach Äußerungen eines ranghohen israelischen Militärvertreters auch in den kommenden Tagen weitergehen. "Wir verfügen über einen langfristigen, breit angelegten Angriffsplan für die kommenden Tage – vor uns liegen schwierige Zeiten", sagte der Militär nach Angaben des regierungsnahen israelischen TV-Senders C14. "Die Iraner werden reagieren. Wenn die Bevölkerung (in Israel, Anm. d. Red.) diszipliniert bleibt, wird es nur wenige Verletzte geben", sagte er demnach weiter. Anderenfalls seien viele Opfer zu befürchten. "Wir befinden uns im Krieg." Chamenei: Israel wird harte Strafe erhalten Der Oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat Israel scharf verurteilt und Vergeltung angekündigt. Chamenei erklärte laut Staatsmedien, Israel habe ein Verbrechen gegen den Iran begangen und seine "abscheuliche Natur" gezeigt. Es werde deswegen eine harte Strafe erhalten. "Mit diesem Angriff hat das zionistische Regime sich selbst ein bitteres Schicksal bereitet, auf das es sich definitiv gefasst machen kann", sagte Chamenei in einer Erklärung. Iran: Kommandeur der Revolutionsgarden bei Angriff getötet Bei dem israelischen Großangriff im Iran ist der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Generalmajor Hussein Salami sei bei einer Attacke auf das Hauptquartier des Oberkommandos der Revolutionsgarden getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der iranischen Elitestreitmacht gilt. Lesen Sie hier mehr dazu. Atombehörde: Iranische Anlagen Ziel der israelischen Angriffe Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat bestätigt, dass die iranische Atomanlage Natanz zu den Zielen der israelischen Angriffe auf den Iran gehört. Man beobachte die Lage im Iran genau. Diese sei "zutiefst besorgniserregend". Die IAEA stehe wegen der Strahlenwerte mit den iranischen Behörden in Kontakt und sei auch mit ihren Inspektoren im Iran in Verbindung. Iran plant "harte" Reaktion auf israelischen Schlag Der Iran plant einem Insider zufolge eine deutliche Reaktion auf Israels Angriff. "Die Antwort auf den israelischen Angriff wird hart und entschlossen sein", sagte eine Person aus iranischen Sicherheitskreisen. Auf die Frage, ob der Angriff unmittelbar bevorstehe, fügte der Insider hinzu, dass die Einzelheiten der iranischen Vergeltung "auf höchster Ebene" diskutiert würden. Zudem meldete Irans Staatsfernsehen, dass nach dem Angriff auf die wichtigste Urananreicherungsanlage des Landes in Natanz keine Anzeichen für eine nukleare Kontamination festgestellt werden konnten. Auch der Irak sperrt Luftraum Der Irak hat wegen des Angriffs Israels auf den Iran der staatlichen Nachrichtenagentur zufolge seinen Luftraum gesperrt und den Luftverkehr auf allen irakischen Flughäfen eingestellt. Auch der israelische Luftraum wurde geschlossen. Rubio: USA sind nicht am Angriff Israels beteiligt US-Außenminister Marco Rubio erklärte, die USA seien nicht am Angriff Israels auf den Iran beteiligt. Es handele sich um eine unilaterale Aktion. Oberste Priorität der US-Regierung sei der Schutz von US-Streitkräften in der Region. Israel habe die USA darüber informiert, dass es diese Aktion für seine Selbstverteidigung für notwendig halte. Der US-Präsident Donald Trump und seine Regierung hätten alle erforderlichen Schritte zum Schutz der US-Truppen unternommen und stünden in engem Kontakt mit regionalen Partnern. "Lassen Sie es mich klar sagen: Der Iran sollte keine US-Ziele oder Personal angreifen", fügte er hinzu. Israel greift Dutzende Ziele im Iran an Israel hat nach eigenen Angaben Dutzende militärische und nukleare Ziele im Iran angegriffen. Ein Vertreter des israelischen Militärs erklärte, dass das iranische Atomprogramm stelle eine existenzielle Bedrohung für Israel darstellt. Lesen Sie hier mehr dazu. Teheran betreibe ein geheimes Programm zum Bau von Atomwaffen und verfüge über genügend Material zur Herstellung von 15 Atombomben. Israel sei auf eine iranische Vergeltung vorbereitet.