ru24.pro
World News
Март
2025
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31

Trade Republic Einlagensicherung: Wie viel Sparguthaben ist geschützt?

0
Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage. Heute: Ich habe eine größere Summe zu Trade Republic übertragen. Bekomme ich im Falle einer Insolvenz alles durch die Einlagensicherung zurück? Der Berliner Neobroker Trade Republic bietet mit 2,75 Prozent ( ab dem 12. März 2,5 Prozent ) eine gute Verzinsung für Sparguthaben: Er gibt den Einlagenzins der Europäischen Zentralbank (EZB) ohne Abschlag an Sparer weiter. Mit diesem Angebot konnte er die Anzahl seiner Kunden 2024 auf acht Millionen verdoppeln. Auch ein t-online-Leser hat eine höhere Geldsumme zu Trade Republic übertragen, um die Zinsen mitzunehmen. Gut zu wissen für Kundinnen und Kunden von Trade Republic: Es handelt sich nicht um klassisches Tagesgeld. Sondern Trade Republic spricht von "Cash" oder vom "Girokonto mit 2,5 % p.a. Zinsen". Der Broker behält sich vor, einen Teil dieses Guthabens bei Partnerbanken zu parken, einen anderen Teil jedoch in sogenannten Geldmarktfonds anzulegen. Solche Fonds investieren zum Beispiel in Anleihen mit kurzer Laufzeit, die in etwa den Einlagenzins der EZB erwirtschaften. Lesen Sie hier mehr dazu. Ein t-online-Leser wollte vor dem Hintergrund wissen, wie viel seines Cash-Guthabens unter die gesetzliche Einlagensicherung fällt und im Falle einer Insolvenz des Neobrokers abgesichert wäre. Cash-Guthaben: Einlagensicherung gilt nur für einen Teil Laut Angaben von Trade Republic liegt ein Teil des Guthabens auf Treuhandkonten bei Partnerbanken wie der Deutschen Bank, JP Morgan SE oder HSBC Continental Europe. Nur für diesen Teil greift die gesetzliche Einlagensicherung. Sollte eine dieser Banken insolvent gehen, würde die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) oder – im Fall der HSBC – das französische Pendant einspringen und Beträge bis 100.000 Euro pro Kunde absichern. Wie viel Geld Trade Republic bei Partnerbanken parkt, hängt davon ab, wie sehr diese Kundeneinlagen brauchen, um ihr Geschäft am Laufen zu halten. Salopp gesprochen: Ist es für die Partnerbanken einfach und günstig, sich gegenseitig Geld zu leihen oder auch Anleihen auszugeben, würden sie diese Variante der Geldbeschaffung den Einlagen vorziehen. Wann das "Guthaben der jeweiligen Partnerbanken" erreicht ist, kann sich deutlich unterscheiden. Stichproben von Sparern am 7. März zeigten, dass die Deutsche Bank pro Kunde derzeit Einlagen bis 1.000 Euro akzeptiert, die HSBC Einlagen bis 12.000 Euro und J.P. Morgan Einlagen bis 25.000 Euro. Wichtig für Kunden: Der restliche Teil des Guthabens wird automatisch in Geldmarktfonds umgeleitet. Trade Republic spricht davon, dass dies "bei höheren Beträgen" der Fall sei. Dieser Teil des Cash-Guthabens ist nicht durch die gesetzliche Einlagensicherung gedeckt. Fazit: Wer "Cash" bei Trade Republic parkt, sollte sich bewusst sein, dass womöglich auch ein größerer Teil des Geldes nicht einlagengesichert ist. Nachprüfen können Kunden die Aufteilung ihres Guthabens in der App unter "Cash" ganz unten; einwirken können sie darauf nicht. Wer auf das blau hinterlegte "hier" klickt, erhält folgende Übersicht: Wie sicher sind Geldmarktfonds? Geldmarktfonds fallen nicht unter die Einlagensicherung; sie sind aber sogenanntes Sondervermögen : Das bedeutet, dass das investierte Geld im Falle einer Insolvenz von Trade Republic nicht zur Insolvenzmasse zählen würde. Stattdessen sind die Fondsanteile bei einer Depotbank verwahrt und gehören zu jeder Zeit dem Anleger. Geldmarktfonds gelten als hinreichend sicher, da sie in kurzfristige Anlagen investieren und durch eine EU-Verordnung strenge Vorgaben zur Minimierung von Risiken haben. Allerdings: Sollte es etwa in einer Finanzkrise zu Turbulenzen kommen, könnten Fondsanteile an Wert verlieren. Im Fall einer Insolvenz von Trade Republic würden Sparer dann weniger als die ursprünglich als "Cash" einbezahlte Summe zurückbekommen. Welche Risiken es sonst noch gibt, lesen Sie hier . Unter anderem deshalb empfiehlt der Geldratgeber "Finanztip", das Verrechnungskonto bei Trade Republic für die Abwicklung von Wertpapierkäufen und -verkäufen zu nutzen, nicht für langfristige Geldanlagen. Lesen Sie hier, bei welchen Banken Sie derzeit die besten Zinsen für klassisches Tagesgeld finden und wie Sie Ihr Erspartes vor Inflation schützen können. Lesen Sie auch die Kolumne von Daniel Saurenz: Trade Republic hält nicht, was es verspricht Frag t-online: Trade Republic: Ist der Broker seriös? Warum setzt Trade Republic überhaupt Geldmarktfonds ein? Seit Ende 2023 besitzt Trade Republic eine Vollbanklizenz. Theoretisch könnte das Unternehmen damit Kundengelder selbst verwahren. Wieso aber verteilt es Spareinlagen lieber auf Partnerbanken oder steckt Guthaben in Geldmarktfonds? Laut Trade Republic wird es erst durch den Einsatz von Geldmarktfonds möglich, den aktuellen EZB-Satz ohne Abschläge an Kunden weiterzugeben. Brancheninsider nennen aber als weiteren Grund, dass Trade Republic selbst von diesem Vorgehen profitiert. Denn Kundeneinlagen sind Verbindlichkeiten, die in der Bilanz auftauchen. Banken müssen für sie anteilig Eigenkapital, also etwa Gewinne oder Kapital von Investoren, vorhalten. Lagert eine Bank dagegen Kundeneinlagen aus, entfällt diese Pflicht. Eigenkapital kann dann anders eingesetzt, etwa in Wachstum investiert werden. Zudem machen weniger Verbindlichkeiten die Bilanz schlanker. Die sogenannte Eigenkapitalquote, also das Verhältnis von Eigenkapital zum gesamten Kapital, verbessert sich. Diese Kennzahl ist unter anderem für potenzielle Geldgeber wichtig, um die finanzielle Stabilität eines Unternehmens zu bewerten. Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalquote erhalten zudem günstigere Kredite.