Ronan Keating nach Urteil zu Autounfall: Sänger kritisiert "kaputtes Justizsystem"
Nach dem tragischen Unfall mit seinem Bruder äußert sich Ronan Keating zum Gerichtsurteil. Der Sänger kritisiert das "kaputte" System.
Vor rund eineinhalb Jahren verlor Sänger Ronan Keating (47) seinen älteren Bruder Ciarán bei einem tragischen Autounfall. Wie irische Medien berichten, wurde der 22-Jährige, der die Kollision verursacht hat, nun zu einer 17 Monate langen Bewährungsstrafe und einem zweijährigen Fahrverbot verurteilt. Für Ronan Keating offenbar keine ausreichende Strafe: Der Musiker äußerte sich am Donnerstagmorgen in einem Statement auf Instagram zu Wort und kritisierte das "kaputte Justizsystem" scharf.
"Das heutige Urteil ist ein verstörendes Beispiel dafür, wie kaputt unser Justizsystem ist", so der 47-Jährige auf Instagram. "Du kannst einen Mann töten... und als freier Mann davongehen. Nicht mal eine einzige Nacht im Gefängnis. Nur ein Klaps auf die Hand und ein Freibrief, um weiterzuleben, als wäre nie etwas passiert." Weiter schreibt der Sänger: "Und dann wundern wir uns, weshalb wir solches Verhalten immer wieder auf unseren Straßen sehen, weshalb Menschen immer wieder in Verkehrsunfällen in Irland sterben? Es ist ein Witz und moralisch korrupt, dass alle ein Auge zu machen, statt zu versuchen, unser kaputtes System zu reparieren."
Der Prozess sei eine "Schande" gewesen und das Ergebnis "herzzerreißend für meine Familie". "Die Familie Keating wird niemals Frieden finden. Wir werden weiterhin für Ciaráns Gerechtigkeit kämpfen. In dieser Zeit denken wir an all die anderen Familien, die sich in unserer Lage befinden und wir beten, dass es anderen Familien niemals so ergehen wird."
Familie Keating ist "erschüttert"
Laut "RTÉ" sagte die Familie Keating in einer vor Gericht verlesenen Erklärung über die Auswirkungen der Tat, dass ihr Leben erschüttert sei und sie das Geschehene nie vergebe und nie vergessen werden. Demnach waren bei der Urteilsverkündung unter anderem Ciarán Keatings Ehefrau Annemarie sowie die drei gemeinsamen Kinder Conall, Aisling und Ruairí dabei.
Am Tag des Unfalls im Juli 2023 seien Ciarán Keating und seine Ehefrau auf dem Weg zu einem Fußballspiel ihres Sohnes Ruairí gewesen, als das Unglück passierte. Laut Aussagen im Prozess habe der 22-Jährige Angeklagte eine Kurve übersehen, woraufhin sein Audi A3 mit dem Ford Focus der Keatings zusammenstieß. Der 57-jährige Ciarán Keating starb noch am Unfallort, seine Ehefrau wurde schwer verletzt.
Wie "RTÉ" weiter aus dem Prozess berichtet, sei niemand zu schnell gefahren. Eine Reihe von Faktoren wie feuchte Witterungsbedingungen und abgefahrene Reifen hätten zu dem tödlichen Unfall beigetragen, vor allem aber eine Unaufmerksamkeit des jungen Fahrers, der offenbar kurz vorher auf sein Handy geschaut habe. Zudem sei bei ihm im Krankenhaus eine Spur Cannabis im Körper festgestellt worden. Der Richter habe erklärt, dass bei der Urteilsfindung mildernde Umstände berücksichtigt worden seien, darunter ein frühes Schuldbekenntnis und keine Vorstrafen.