Die falsche Zarentochter: Geburt der Anastasia-Legende
In diesem Zeitzeichen erzählt Daniela Wakonigg :
Im Februar 1920 rettet ein Polizist eine junge Frau aus dem Berliner Landwehrkanal. Bei den folgenden Befragungen zieht sie sich nur die Decke über den Kopf und wird schließlich mit schweren Depressionen in eine Heilanstalt überwiesen. Zu diesem Zeitpunkt kommen Gerüchte auf, laut denen jemand das Massaker der sowjetischen Revolutionäre an der russischen Zarenfamilie überlebt hat. Dann glaubt eine Mitpatientin in der Berliner Heilanstalt in der Unbekannten eine Zarentochter zu erkennen: Eine Legende ist geboren.
64 Jahre lang gibt "Anastasia" sich überzeugt als Zarentochter aus. 1984 stirbt Anna Manahan, wie sie nach der Eheschließung heißt. Am Tag nach ihrem Tod wird ihr Körper eingeäschert und in Bayern beigesetzt. Mitte der 1990er Jahre löst sich die Anastasia-Legende in Reagenzgläsern auf. Bereits in den 1920er Jahren stellt ein Privatdetektiv die Theorie auf, dass es sich bei Fräulein Unbekannt in Wahrheit um eine polnische Arbeiterin namens Franziska Schanzkowski handelt. Mittels DNA-Vergleich mit einem Nachkommen der Familie Schanzkowski zeigt sich schließlich, dass diese Theorie stimmt.
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Der Podcast "HOAXILLA" von unserem Interviewpartner Alexander Waschkau beschäftigt sich mit Modernen Sagen (Urban Legends), Medien, Kultur und Wissenschaft.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autoinr: Daniela Wakonigg
Redaktion: Sefa İnci Suvak ]]>
- warum die Anastasia-Legende heutzutage kaum überlebensfähig wäre,
- wie die vermeintliche Anastasia zum Spielball verschiedener Interessen wird,
- welchen Nutzen Anastasia aus den Verfilmungen ihrer Geschichte ziehen kann,
- warum trotz forensischer Gegenbeweise noch so viele Menschen an der Anastasia-Legende hängen.
Im Februar 1920 rettet ein Polizist eine junge Frau aus dem Berliner Landwehrkanal. Bei den folgenden Befragungen zieht sie sich nur die Decke über den Kopf und wird schließlich mit schweren Depressionen in eine Heilanstalt überwiesen. Zu diesem Zeitpunkt kommen Gerüchte auf, laut denen jemand das Massaker der sowjetischen Revolutionäre an der russischen Zarenfamilie überlebt hat. Dann glaubt eine Mitpatientin in der Berliner Heilanstalt in der Unbekannten eine Zarentochter zu erkennen: Eine Legende ist geboren.
64 Jahre lang gibt "Anastasia" sich überzeugt als Zarentochter aus. 1984 stirbt Anna Manahan, wie sie nach der Eheschließung heißt. Am Tag nach ihrem Tod wird ihr Körper eingeäschert und in Bayern beigesetzt. Mitte der 1990er Jahre löst sich die Anastasia-Legende in Reagenzgläsern auf. Bereits in den 1920er Jahren stellt ein Privatdetektiv die Theorie auf, dass es sich bei Fräulein Unbekannt in Wahrheit um eine polnische Arbeiterin namens Franziska Schanzkowski handelt. Mittels DNA-Vergleich mit einem Nachkommen der Familie Schanzkowski zeigt sich schließlich, dass diese Theorie stimmt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Alexander Waschkau, deutscher Psychologe, Podcaster und Publizist
- Peter Kurth: Anastasia. Die letzte Zarentochter. Das Geheimnis der Anna Anderson. Bergisch Gladbach, 1988.
- Greg King, Greg; PennyWilson: The Resurrection of the Romanovs. Anastasia, Anna Anderson and the World's Greatest Royal Mystery. New Jersey, 2011
- Petra Cichos: Ermittlungsakte Zarentochter Anastasia. 2019.
Weiterführende Links:
- Stichtag: 16. Juli 1918 - Zar Nikolaus II. wird erschossen
- Planet Wissen: Kommunismus - Lenin und die Russische Revolution
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Redaktion: Sefa İnci Suvak ]]>