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Vor der Bundestagswahl: Mehrere Parteien im Norden verzeichnen Eintrittswelle

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Der Bundestagswahlkampf führt bei einigen Parteien in Schleswig-Holstein zu einer Mobilisierung neuer Mitglieder. Nicht alle profitieren davon.

Kurz vor der Bundestagswahl verzeichnen mehrere Parteien in Schleswig-Holstein einen starken Zulauf neuer Mitglieder. Das ergab eine dpa-Umfrage in den Parteizentralen. 

Mitgliederstärkste Partei im nördlichsten Bundesland ist die CDU. Anfang Februar hat sie nach vorläufigen Zahlen rund 17.300 Mitglieder. Zwischen dem 23. Januar dieses Jahres und dem 3. Februar seien bei den 15 Kreisgeschäftsstellen 92 Eintrittsgesuche eingegangen, sagt CDU-Sprecherin Antonia Grage. Den Eintritten stünden 80 Austritte inklusive Todesfällen gegenüber. Die bereinigten Statistiken für Januar und Februar würden erst Mitte des Folgemonats vorliegen. 

Großer Zulauf zur SPD nach der Bundestagsdebatte

Die SPD im Norden meldet zahlreiche neue Mitglieder und Aufnahmeanträge. "Allein an den beiden Tagen nach der Abstimmung im Bundestag über den Entschließungsantrag der CDU/CSU-Fraktion hatten wir zusammengezählt so viele Beitrittsanfragen für die SPD SH wie sonst durchschnittlich in einem ganzen Monat", sagt Sprecher Alexander Wagner.

Im vergangenen Monat hätten so viele Menschen einen Mitgliedsantrag für die SPD Schleswig-Holstein gestellt wie sonst in drei Monaten, geschätzt etwa 100. Und auch im Februar setze sich der Trend fort. Ende 2024 hatte die SPD Schleswig-Holstein 14.136 Mitglieder, Ende 2023 waren es noch 14.489.

Für die Grünen im Norden berichtete Sprecherin Clara van Biezen von aktuell 7.691 Parteimitgliedern. Dazu kämen noch 97 offene Aufnahmeanträge aus diesem Jahr. Im Jahr 2024 hätten die Grünen 1.711 Eintritte verzeichnet, dem hätten 398 Austritte gegenübergestanden.

Für den Südschleswigschen Wählerverband lägen keine aktuellen Zahlen aus diesem Jahr vor, sagte Sprecher Martin Lorenzen. Zuvor waren die Zahlen rückläufig: Ende 2024 habe der SSW 3.056 Mitglieder gehabt, Ende 2023 seien es noch 3.112 gewesen. Dies sei hauptsächlich auf die Altersstruktur zurückzuführen. 

FDP stagniert, Linke berichtet von 19 Eintritten pro Tag

Bis zum 3. Februar habe die FDP in Schleswig-Holstein elf Austrittsanträge entgegengenommen, die sich zeitlich mit den jüngsten Debatten im Bundestag in Zusammenhang bringen lassen, sagt Sprecher Till Lorenz. Gleichzeitig befänden sich noch ein gutes Dutzend Personen im Aufnahmeverfahren. Zum 31. Dezember 2024 zählte die FDP 2.816 Mitglieder, am 3. Februar 2025 waren es 2.818. Vor dem Aus der Ampelregierung seien es 2.800 Mitglieder gewesen, so Lorenz.

Das stärkste Plus aller Parteien verzeichnet die Linke in Schleswig-Holstein. Am Donnerstag, 6. Februar, habe man das 2.000. Mitglied begrüßen können, sagt Landesgeschäftsführerin Daniela Bollmann. Damit habe die Linke ihre Mitgliederzahl im Vergleich zu Ende 2023 verdoppeln können - damals waren es 1.009 Mitglieder. "Das ist ein historischer Meilenstein für den Landesverband", sagt Bollmann. "So eine Beitrittswelle gab es noch nie und sie rollt weiter: 2025 treten jeden Tag durchschnittlich 19 Menschen in den Landesverband Schleswig-Holstein ein." 

Die AfD in Schleswig-Holstein legt leicht zu. Sie hatte Ende vergangenen Jahres 1.365 Mitglieder. Im Jahr 2025 stehen 41 Eintritten bisher 6 Austritte gegenüber. Die aktuelle Mitgliederzahl beziffert Sprecher Volker Schnurrbusch auf 1.400. "Dazu kommen noch weitere etwa 50 Anträge, die noch nicht vollständig eingepflegt wurden."

BSW hat erst 40 Mitglieder, aber 100 Aufnahmeanträge

Kleinste Partei in Schleswig-Holstein ist das erst vor kurzem gegründete BSW. Ende 2024 hatte es 40 Mitglieder, sagt die BSW-Landesvorsitzende Martina Möller. Aufnahmeanträge gebe es zurzeit knapp 100. "Neue Eintritte gab es bis dato keine, denn wir fokussieren unsere Mitgliederaufnahme auf nach der Bundestagswahl", sagte Möller.

Alle Parteien weisen darauf hin, dass die aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2025 noch vorläufig sind und sich noch Änderungen ergeben können.