Messer-Angriff in Mannheim: War der Islamist wirklich ein Einzeltäter?

Ein Islamist tötete im Mai in Mannheim den Polizisten Rouven Laur und verletzte mehrere Menschen schwer. Bislang gilt er als Einzeltäter. Vor Prozessbeginn wird nun ein Verdacht laut. Der islamistische Attentäter von Mannheim könnte von bislang Unbekannten zu dem Angriff auf die islamkritische Kundgebung ermutigt worden sein. Das geht aus einem Beschluss zu seinem Haftprüfungsverfahren am Bundesgerichtshof hervor, der t-online vorliegt. Das Gericht geht daher von einer erhöhten Fluchtgefahr aus, weswegen der Afghane in Untersuchungshaft bleiben müsse. Stürzenberger verletzt, Polizist getötet Die Tat löste im Mai bundesweit Debatten über Abschiebungen ausländischer Straftäter und Messerverbote aus: Der damals 25-jährige Sulaiman A. hatte durch Messerstiche fünf Menschen schwer verletzt – darunter den rechten Islamkritiker Michael Stürzenberger – und den Polizisten Rouven Laur getötet. Motiv sollen seine Sympathien für die Terrormiliz IS gewesen sein. 2013 war er als unbegleiteter Jugendlicher nach Deutschland geflohen. A. wurde am Tatort niedergeschossen und festgenommen, anschließend wurde Haftbefehl erlassen. Der Generalbundesanwalt hat Anklage wegen Mordes und fünffachen versuchten Mordes erhoben. Im Februar soll die Hauptverhandlung am Oberlandesgericht Stuttgart beginnen. Angeklagter schweigt bislang Rund zwei Wochen nach der Tat hatte Generalbundesanwalt Jens Rommel gesagt, es handle sich um einen "speziellen Fall", der sich von anderen islamistisch geprägten Fällen unterscheide. Anhaltspunkte dafür, dass der Mann in dschihadistische Netzwerke eingebunden war, sehe seine Behörde bislang nicht. Bis heute schweigt der Angeklagte zur Tat. Um sein Motiv aufzuklären, werteten Ermittler seinen Telegram-Account aus und befragten sein Umfeld. Ihren Erkenntnissen zufolge soll seine Radikalisierung im Jahr 2021 über das Internet begonnen haben. Ab Sommer 2023 habe er die Ideologie der Terrormiliz geteilt und vermeintlich Ungläubige töten wollen.