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Umzug nach Oslo: Handballer heiß auf Kampf um WM-Medaille

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Die deutschen Handballer haben die erste WM-Etappe in Dänemark erfolgreich beendet. Die Zuversicht vor der K.-o.-Phase in Norwegen ist groß - trotz einiger Personalprobleme. Voller Vorfreude auf ein höchstwahrscheinliches K.-o.-Duell gegen Portugal reisten Deutschlands Handballer trotz der anhaltenden Sorgen um Juri Knorr gut gelaunt nach Norwegen. Vom Militärflughafen Karup ging es ohne den in der Heimat weilenden Spielmacher im Charterflieger nach Oslo, wo sich die DHB-Auswahl den Traum von der ersten WM-Medaille seit 18 Jahren erfüllen will. "Ich freue mich sehr auf Oslo. Mal schauen, was wir dort erreichen können", sagte Bundestrainer Alfred Gislason nach dem lockeren 31:19 gegen Tunesien zum Abschluss der Hauptrunde entspannt. Rückraum-Youngster Marko Grgic, der im Duell mit den Nordafrikanern elf Tore erzielte, verkündete: "Mit fünf Siegen aus sechs Spielen kann man sehr gut in die K.-o.-Runde starten. Wir sind sehr, sehr heiß aufs Viertelfinale." Dort heißt der Gegner wohl Portugal. "Das ist eine sehr interessante Mannschaft, die bisher ein sehr gutes Turnier gespielt hat. Die sind richtig gut in Abwehr und Angriff", sagte Gislason. Geht es nach Torwart Andreas Wolff, der gegen Tunesien wie auch Kapitän Johannes Golla, Julian Köster und Renars Uscins komplett geschont wurde, soll die WM-Reise nicht schon am Mittwoch enden. "Ich bin froh, dass wir so weit gekommen sind, hoffe aber, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange ist", sagte Wolff. Nur 14 Spieler fit Sorgen bereitet die weiter angespannte Personallage in der Mannschaft, die durch die Ausfälle der erkrankten Knorr, Rune Dahmke und Lukas Stutzke dezimiert ist. "Wir werden erst am Montag oder noch später wissen, ob sie spielen können. Ich hoffe, dass wir niemanden nachnominieren müssen", sagte Gislason vor der Abreise aus Dänemark. Vor allem ein Ausfall von Knorr würde dem Team wehtun, hatte sich der 24-Jährige in den ersten Endrundenspielen doch in starker Form präsentiert. "Jeder weiß, wie viel Juri für unser Angriffsspiel bedeutet", sagte Grgic. Der kranke Spielmacher weilt derzeit in Norddeutschland, wo er sich eingehenden ärztlichen Untersuchungen unterzogen hat. "Die räumliche Konstellation spielt uns in die Karten", sagte Nationalmannschaftsmanager Benjamin Chatton. Eine Rückkehr von Knorr zum Team sei möglich. WM-Pause tut DHB-Team gut Das liegt auch an der ungewohnt langen Pause von vier Tagen zwischen dem Ende der Hauptrunde und dem Viertelfinale. Dadurch bleibt den Rekonvaleszenten mehr Zeit für die erhoffte Genesung und dem Bundestrainer für eine intensive Vorbereitung. "Bisher hatten wir ja immer nur einen Tag zwischen den Spielen. Da kann man nicht richtig trainieren, sondern nur reden und Videos zeigen", sagte der 65 Jahre alte Isländer. Unabhängig von der personellen Besetzung gab Kapitän Golla für die heiße Phase der Weltmeisterschaft die Marschrichtung vor: "Wir dürfen nicht verkrampfen, sondern müssen es genießen, eine WM zu spielen." Im bisherigen Turnierverlauf war dies zu selten der Fall. "Es ist gerade harte Arbeit. Die Leichtigkeit kommt, wenn man im Flow ist. Das sind wir nicht", befand Sportvorstand Ingo Meckes. Beim olympischen Silber-Coup im vergangenen Sommer war dies noch anders. "Damals hatten wir nicht diesen Druck und diese Erwartungen. Das hat uns sehr geholfen, dass wir befreit aufspielen konnten. Jetzt sind wir Olympia-Zweiter. Die Menschen erwarten mehr von uns und wir selbst auch. Das könnte dazu führen, dass wir verkrampfen und zu viel wollen", sagte Grgic. Kantersieg gibt gutes Gefühl Im Tunesien-Spiel war das nicht der Fall. Neben Top-Werfer Grgic glänzte vor allem Torwart David Späth mit 21 Paraden, was einer Quote von 53 Prozent gehaltener Bälle entsprach. "Es hat sehr viel Spaß gemacht", berichtete der 22-Jährige und forderte für das Viertelfinale: "Das müssen wir in das K.-o.-Spiel transportieren und auf dem Feld die Freude und den Kampf zeigen." Grgic sieht den Umzug von Dänemark nach Norwegen als kleine Zäsur im Turnier. "Der Tapetenwechsel ist gut, um einen Mini-Neuanfang zu starten", sagte er. "Das ist für alle noch einmal ein Wachrüttler, um zu sagen: Okay, jetzt sind wir in den K.-o.-Spielen und jetzt ist Alles-oder-Nichts angesagt."