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Baustellen: Sanierungswelle auf Straße und Schiene

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Autofahrer und Bahnkunden müssen sich auch in diesem Jahr auf Einschränkungen einstellen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Brücken. Hier ist Thüringen im Bundesvergleich aber gut aufgestellt.

Zahlreiche Baustellen werden 2025 die Geduld der Auto- und Bahnfahrer auf die Probe stellen. Grund sind nicht nur neue, sondern auch die Fortführung begonnener Bauprojekte im Land. Da die Finanzierung der neuen Baustellen an Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen noch von den anstehenden Haushaltsverhandlungen abhängig sei, könnten noch keine genauen Schwerpunkte genannt werden, hieß es übereinstimmend von der Autobahn GmbH und dem Thüringer Infrastrukturministerium. 

"Die Vorbereitungen und Planungen für Baumaßnahmen laufen aber grundsätzlich weiter, um nach einer Entscheidung mit den Projekten beginnen zu können", erklärt Paul Seeliger von der Autobahn GmbH. Klar sei aber, dass die bereits existierenden Baumaßnahmen weitergeführt würden.

Tunnelbau an Autobahnen

So werde im Bereich der Autobahnen die Erneuerung des Tunnels Eichelberg auf der A71 und die Sanierung der Fahrbahn zwischen Ronneburg und Schmölln auf der A4 fortgesetzt. Hinzu komme ab dem Frühjahr eine Baustelle auf der A71 zwischen dem Tunnel Schmücke und dem Dreieck Südharz, die sich bis in den Sommer 2027 ziehen werde, hieß es.

Auf den Bundes- und Landstraßen würden neun bereits begonnene größere Projekte weitergeführt. Es gebe einen massiven Investitionsstau, erklärte Thüringens neuer Infrastrukturminister Steffen Schütz (BSW). "Wir treten insofern ein schweres Erbe an."

Brücken weitgehend in Ordnung

Bessere Nachrichten gibt es hingegen beim Thema Brücken: Laut Autobahn GmbH und Infrastrukturministerium sind die Thüringer Brücken auf Autobahnen, Bundes- und Landstraßen insgesamt in einem guten Zustand. Auch im bundesweiten Vergleich sei Thüringen hier gut aufgestellt. Was die Autobahnen angehe, sei das in erster Linie dem relativ jungen Alter der Bauwerke geschuldet, hieß es von der Autobahn GmbH. Trotzdem werde jede Brücke in einem Turnus von drei Jahren geprüft.

Vor dem Hintergrund des Einsturzes der Carolabrücke in Dresden und der Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau sei der Zustand der Brücken an Bundes- und Landstraßen stärker in den Fokus gerückt, hieß es aus dem Infrastrukturministerium. In insgesamt 65 Bauwerken im Freistaat sei der sogenannte "Hennigsdorfer Spannstahl" verbaut, der auch in den genannten Brücken genutzt wurde. Mit aktuell 17 davon befassten sich die Ingenieure nun vertieft - unter anderem würden diese Brücken nun häufiger besichtigt, zudem seien Sonderprüfungen angesetzt worden.

Zu wenig Geld

Bereits jetzt sei aber klar, dass die derzeit vorgesehenen Mittel zum Erhalt der Brücken nicht ausreichten, so ein Sprecher des Ministeriums. In den vergangenen Jahren seien jährlich rund 11 Millionen Euro in die Sanierung von sogenannten "Ingenieurbauwerken" wie Brücken oder Tunnel geflossen. Nach aktueller Kalkulation seien jedoch pro Jahr rund 24 Millionen Euro nötig, um diese Bauwerke mittel- und langfristig zu erhalten. Zum Zustand der Brücken in der Zuständigkeit der Kreise und Gemeinden lägen dem Ministerium keine Informationen vor, hieß es.

Auch die Bahn werde in diesem Jahr ihr umfangreiches Sanierungsprogramm fortsetzen, sagt Sprecher Jörg Bönisch. So werde zwischen Halle (Saale) und Leinefelde die Stellwerktechnik modernisiert. Auf der Sachsen-Franken-Magistrale zwischen Neukieritzsch und Werdau gehen die Bauarbeiten weiter. Auf sechs über den Freistaat verteilten Abschnitten seien zudem Gleiserneuerungen geplant, hinzu kämen Stellwerks- und Spuranpassungen im Bahnhof Gerstungen sowie Arbeiten an den Fußgängerunterführungen in Bleicherode Ost, Themar und Artern. Die genauen Auswirkungen auf den Zugverkehr würden rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten kommuniziert, hieß es.