Bundesliga: Baumgart verliert Union-Debüt – Frankfurt schlägt Pauli
Steffen Baumgart hat sein erstes Spiel als Trainer von Union Berlin verloren – auch aufgrund eines Bayern-Leihspielers. Eintracht Frankfurt konnte derweil bei einem Aufsteiger drei Punkte einfahren. Bei seinem Debüt als Trainer von Union Berlin hat Steffen Baumgart eine empfindliche Niederlage einstecken müssen. Sein Team verlor das Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim mit 0:2 (0:1). Bayern-Talent Frans Krätzig, erst vor wenigen Tagen von den Münchnern an den FCH verliehen, traf nach 17 Minuten zur Führung. Bitter für Union: Kurz vor der Halbzeitpause sah Verteidiger Tom Rothe nach einer Notbremse die Rote Karte (37. Minute). In Unterzahl gelang den "Eisernen" nicht mehr der Ausgleich – im Gegenteil. Adrian Beck erhöhte kurz vor Schluss für die Gastgeber (83.), die sich im Abstiegskampf durch den Sieg Luft verschafften. Eintracht Frankfurt feierte parallel einen 1:0-Erfolg bei Aufsteiger FC St. Pauli . Der Ex-Hamburger Omar Marmoush erzielte im ersten Durchgang den Treffer des Tages (32.). Möglicherweise war es das letzte Tor des Ägypters für die Hessen. Marmoush wird intensiv von Englands Meister Manchester City umworben. Ein Millionentransfer könnte schon bald über die Bühne gehen. Der SC Freiburg besiegte Holstein Kiel vor heimischem Publikum mit 3:2 (2:0). Nach einem Eigentor von Kiel-Profi Nicolai Remberg (23.) schraubte Christian Günther noch vor dem Seitenwechsel das Ergebnis per Freistoß in die Höhe (38.). Vincenzo Grifo traf im zweiten Abschnitt zum 3:0 (74.). Kiel warf nochmal alles nach vorne und wäre dafür beinahe belohnt worden. Phil Harres brachte die "Störche" per Doppelpack noch einmal heran (85./90.). Zu mehr sollte es aber nicht reichen. Mainz 05 besiegte den VfL Bochum mit 2:0 (1:0). Nationalspieler Jonathan Burkardt gelangen sein elftes und sein zwölftes Saisontor (23./69.). Der VfL Wolfsburg fuhr einen knappen Auswärtssieg in Hoffenheim ein. Mohammed Amoura köpfte die "Wölfe" zum 1:0-Erfolg (29.) und damit zu drei Punkten. 1. FC Heidenheim 2:0 Union Berlin Nach einer ersten Chance durch Benedict Hollerbach (6.) lenkte FCH-Torwart Kevin Müller einen Drehschuss von Jordan (8.) gerade noch an die Latte. Auf eine Ecke folgte die nächste Gelegenheit durch Robert Skov (16.), der bei seinem Kopfball aber zu zögerlich zu Werke ging. Im Gegenzug fiel aus heiterem Himmel die Heidenheimer Führung, als Krätzig aus dem Rückraum nach klugem Zuspiel von Leonardo Scienza gleich den ersten Torschuss der Hausherren nutzte. Eine Dublette dieses Angriffs hätte beinahe das 2:0 gebracht, doch Danilho Doekhi klärte vor dem zweiten Heidenheimer Winter-Zugang Budu Zivzivadze (21.). Wenig später musste der gute Scienza verletzt vom Platz, der FCH aber blieb die aktivere Mannschaft. Bei einem Konter kam Rothe gegen den für Scienza eingewechselten Sirlord Conteh zu spät und sah als letzter Mann zurecht Rot. In der zweiten Halbzeit versuchte Baumgart personell einiges und stellte auch wieder auf eine Dreierkette um. Doch Heidenheim war dem zweiten Treffer näher als seine Elf dem Ausgleich. Jan Schöppner (56.) etwa köpfte knapp am Tor vorbei. Vor dem 2:0 wurde ein Schuss von Zivzivadze, der als Neuner ein ordentliches Debüt hinlegte, von Torwart Alexander Schwolow abgeblockt. Der eingewechselte Beck verwertete den Abpraller. FC St. Pauli 0:1 Eintracht Frankfurt Schon in der dritten Minute hatte Omar Marmoush zwei Chancen, die jeweils von St. Pauli-Torwart Nikola Vasilj entschärft wurden. Beinahe alle gefährlichen Aktionen der Frankfurter gingen von ihm aus. Die Hamburger, die weiter auf ihren zweiten Heimsieg seit dem Aufstieg warten und im Abstiegskampf stecken, kamen nur schwer in die Partie, wurden dann spielerisch immer besser und erarbeiteten sich Möglichkeiten. Die beste hatte Morgan Guilavogui (23.), der aus kurzer Entfernung nach einem Pass von Oladapo Afolayan den Ball noch über das Tor bugsierte. Nach dem Gegentor wurden die Gastgeber stärker und drückten auf den Ausgleich. Pech für sie: In der Nachspielzeit setzte Carlo Boukhalfa den Ball an den Pfosten. Dennoch: Die Frankfurter wirkten reifer und waren stets gefährlich. So traf Hugo Ekitiké (28.) nur den Pfosten nach einem Fehler von St. Paulis Philipp Treu. Vier Minuten später machte es Marmoush besser. Aus Respekt vor den Fans seines Ex-Klubs fiel der Jubel verhalten aus. Die zweite Halbzeit startete mit einer Unterbrechung. Weil im Frankfurter Fan-Block Pyros gezündet wurden und der Rauch über das Spielfeld waberte, stoppte Schiedsrichter Harm Osmers die Partie kurzzeitig. Danach kam St. Pauli sofort auf Betriebstemperatur und hatte Chancen durch Manolis Saliakas (51.) und Jackson Irvine (56.). Beide Mannschaften agierten nun auf Augenhöhe. Die Eintracht hatte Pech, als Rasmus Kristensen (64.) die Latte traf. SC Freiburg 3:2 Holstein Kiel Zunächst traf Kiels Remberg ins eigene Netz. Der Mittelfeldspieler grätschte in eine Hereingabe von Freiburgs Eren Dinkci und bugsierte den Ball unglücklich über den eigenen Schlussmann Timon Weiner. Besonders bitter für Remberg: Schon das erste Eigentor der Kieler Bundesliga-Historie beim 1:6 gegen den FC Bayern München im September war auf sein Konto gegangen. Sechs Minuten vor der Pause erhöhte Günter mit einem sehenswerten Freistoß von der rechten Seite auf 2:0. Der Ball kam mit viel Tempo. Holstein-Keeper Weiner hatte vermutlich auf eine Flanke spekuliert, doch die Hereingabe wurde länger und länger und flog schließlich von der Unterkante der Latte ins Tor. Freiburgs Grifo sorgte nach Vorlage von Ritsu Dōan für die vermeintliche Entscheidung. Per Doppelpack holte Harres den bis dahin so harmlosen Liga-Neuling doch noch mal zurück, der SC rettete das 3:2 aber über die Zeit. Mainz 05 2:0 VfL Bochum Die erste Großchance der Partie gehörte den Mainzern, doch der wiedergenesene Burkardt geriet vor dem Tor in Rücklage und verpasste die Führung (22.) – die er nur Sekunden später nach einem starken Pass von Anthony Caci aus der eigenen Hälfte dann aber doch erzielte. Mit seinem insgesamt 34. Tor für Mainz in der Bundesliga schwang er sich zum Rekordtorschützen des Klubs im Oberhaus auf. Das Heimteam kontrollierte vor 32.000 Zuschauern fortan das Geschehen und ließ Bochum bis zum Halbzeitpfiff nicht einmal gefährlich vor das Tor kommen. Gegenstoßversuche des VfL wurden häufig noch in dessen eigener Hälfte unterbunden. Auch nach Wiederanpfiff wollte die Partie nicht so richtig Fahrt aufnehmen. Die Bochumer versuchten, den Gegner etwas früher zu attackieren, in Tornähe gelangten sie dadurch indes kaum. Mainz hatte die ereignis- und chancenarme Partie weiterhin problemlos im Griff, verpasste es aber, konsequent auf das 2:0 zu spielen. Doch dann war nach einem Pass von Phillipp Mwene erneut Burkardt aus kurzer Distanz zur Stelle. TSG Hoffenheim 0:1 VfL Wolfsburg Viel Glück hatten die Hoffenheimer in den Anfangsminuten, als ein Ballverlust von Arthur Chaves ebenso ohne Folgen blieb wie ein Tritt von Diadie Samassékou gegen Wolfsburgs Amoura im eigenen Strafraum. Wie so oft in dieser Saison erweckte die TSG den Eindruck, sich erst mal finden zu müssen. Den Ideengebern Andrej Kramarić und Tom Bischof fiel wenig ein, während auf der Gegenseite Maximilian Arnold umsichtig das Mittelfeld dirigierte. Ein Freistoß des VfL-Kapitäns führte nach einer knappen halben Stunde fast zum 1:0 für das Hasenhüttl-Team. Nationaltorwart Oliver Baumann rettete beim Kopfball von Tomás. Machtlos war Hoffenheims Spielführer kurz darauf: Amoura stieg nach einer Arnold-Ecke unbedrängt hoch und köpfte zum 1:0 ein.