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Borussia Dortmund: Warum BVB-Star Jamie Gittens so begehrt ist

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In einer durchwachsenen Hinrunde gab es dennoch Hoffnungsschimmer bei Borussia Dortmund. Zu diesen gehörte Jamie Gittens. Dass Jamie Gittens ein Ausnahmetalent sein könnte, war den Dortmunder Verantwortlichen bereits bewusst, als sie 2020 den jungen Engländer aus der Jugendakademie von Manchester City zum BVB lotsten. Die Parallelen zwischen Gittens und Jadon Sancho lagen auf der Hand, stammen beide doch gebürtig aus London, absolvierten zumindest einen Teil ihrer Ausbildung bei City und sind Flügelstürmer. Allerdings ist Gittens im Vergleich zum ehemaligen BVB-Star Sancho ein klassischer Dribbler über die Außenbahn. Mit seinen Eins-gegen-Eins-Qualitäten stach der mittlerweile 20-Jährige auch während der ersten Saisonphase immer wieder positiv hervor. Das ist sogar noch eine Untertreibung. Mehrfach war es Gittens, der einem offensiv ungefährlichen BVB durch Einzelaktionen auf dem linken Flügel immens weiterhalf. Man erinnere sich an Traumtore wie jenes gegen Bayern München im Bundesliga-Klassiker Ende November. Sein Tempo, seine Explosivität im Duell mit Außenverteidigern und seine stetig besseren Abschlussqualitäten machen Gittens zu einem Unterschiedsspieler. Einer der besten Dribbler Europas Rein statistisch hat Gittens, was etwa seine offensive Produktivität oder auch seine Erfolge im Dribbling betrifft, bereits in der Vorsaison sehr gut performt. Die Veränderung in der Wahrnehmung zu 2022 und 2023 stammt auch daher, dass der Engländer nun eine Weile am Stück Partien absolvieren kann und nicht durch Verletzungen ausgebremst wird. Gittens ist mittlerweile eine Konstante im Dortmunder Spiel. Was den 14 Scorerpunkten und den 37 Schussbeteiligungen in dieser Spielzeit noch negativ gegenübersteht, sind Gittens' Schwächen im Pressing sowie seine Anfälligkeit im langsameren Ballbesitzspiel, wenn es mehr um Präzision und die richtige Gewichtung der Zuspiele als um pures Tempo geht. Generell ist der Engländer kein natürlicher Ballbesitzspieler, sondern eher einer für die Umschaltmomente, wenn sich genügend Feld um ihn herum ergibt. Das heißt jedoch nicht, dass er nicht auch im letzten Spielfelddrittel gegen massierte Defensivreihen große Momente kreieren kann. Bei Bayern wird ein Platz frei Nicht ohne Grund beschäftigt sich auch der FC Bayern mit dem neuen Flügelstar der Dortmunder. Transfers zwischen beiden Klubs – besonders jene von Dortmund nach München – sind in den vergangenen Jahren zur Seltenheit geworden. Allerdings deuten sich bei den Bayern Veränderungen auf der Außenbahn an. So läuft – Stand jetzt – der Vertrag von Leroy Sané zum Saisonende aus. Wie es mit Kingsley Coman weitergeht, ist nahezu jedes Jahr ein Diskussionsthema. Neben dem spanischen Dribbelkünstler Nico Williams von Athletic Club in Bilbao soll folglich auch Gittens weit oben auf der Liste des FC Bayern stehen. Dortmund fordert aber angeblich 100 Millionen Euro füt Gittens. Man möchte wohl nach Michael Olise im vergangenen Sommer auch nach der laufenden Saison noch einmal hochkarätige Verstärkung für die Flügel holen. Ob Gittens wirklich zum ballbesitzlastigen und auch zuweilen sehr methodischen Spielsystem von Bayern-Trainer Vincent Kompany passt, müsste sich erst noch zeigen. Von seiner Veranlagung her eher nicht, allerdings ist Gittens noch jung genug, um die taktischen Entwicklungsschritte zu unternehmen. Verbleib in Dortmund hat seinen Reiz Dass es zugleich Interesse aus England gibt, mag nicht überraschen, wollen die Spitzenklubs der Premier League doch nur allzu gerne "verlorene Söhne" wieder nach Hause holen. Unter anderem sollen sich Scouts von Liverpool mit Gittens eingehend beschäftigen. Bei den "Reds" ist die Zukunft von Mohamed Salah ungewiss – und zugleich hat man einen gesunden Appetit, wenn es um explosive Außenbahnspieler geht. Im System von Arne Slot, dem Nachfolger von Jürgen Klopp in Liverpool, gibt es einen Platz für mindestens einen breit positionierten Flügelstürmer. Das könnte Gittens entgegenkommen. Doch angesichts der erwähnten Schwächen im Pressing und auch Passspiel sollte Gittens auch in Erwägung ziehen, beim BVB zu verbleiben und sich ohne den Druck, der mit einer hohen Ablösesumme entsteht, weiterzuentwickeln. Schaden würde es dem Dortmunder Durchstarter in seiner momentanen Lage gewiss nicht.