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Skispringen: Auf Pius Paschke liegt bei der Vierschanzentournee die Hoffnung

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Seit über zwanzig Jahren wartet Skisprung-Deutschland wieder auf einen Sieg bei der Vierschanzentournee. Diese Saison begeisterte Pius Paschke – doch er ist nun auch unter Druck. Seine Bilanz in der bisherigen Saison liest sich traumhaft. Pius Paschke siegte beim Saison-Auftakt in Lillehammer und wurde dort beim zweiten Springen Zweiter. Auch in Ruka, Wisla und Titisee-Neustadt stand der deutsche Skispringer ganz oben auf dem Treppchen. Hinzu kamen Erfolge mit dem Mixed-Team und im Super Team. Aktuell führt der 34-Jährige im Gesamtweltcup der Männer, trägt das Gelbe Trikot – und damit steigt auch die Spannung mit Blick auf die Vierschanzentournee . Der Wettbewerb startet traditionell am 29. Dezember in Oberstdorf. Im Anschluss geht es nach Garmisch-Partenkirchen , Innsbruck und zum Abschlussspringen nach Bischofshofen am 6. Januar. Könnte es also nach Sven Hannawald endlich wieder einen deutschen Tourneesieger geben? Momentan scheint es möglich. "Auf verschiedenen Schanzenprofilen durchsetzen können" Hannawald, der sich 2002 nach den Erfolgen auf allen vier Schanzen zum Sieger kürte, sagte der "Kronen Zeitung": "Ich ertappe mich jedes Jahr immer wieder, dass ich sage, in diesem Jahr ist nochmal eine bessere Voraussetzung als im letzten. Ich glaube aber, dass man die Position, in der sich Pius jetzt befindet, eigentlich nicht toppen kann." Warum? Das begründet der Olympiasieger von 2002 so: "Das, was er aktuell an den Tag legt, auch von seiner Konstitution, vom körperlichen her, sieht schon spielend leicht aus. Pius hat sich zudem auf verschiedenen Schanzenprofilen, bei verschiedensten Bedingungen am Ende doch durchsetzen können. Also ich drücke die Daumen, dass wir am 6. Januar endlich mal wieder die deutsche Hymne hören." Der Sieg von Hannawald liegt über 22 Jahre zurück. In der Vergangenheit gab es immer mal wieder gute Ausgangslagen für die deutschen Springer – das erhoffte Erfolgserlebnis blieb jedoch aus. Anfang dieses Jahres standen die Chancen für Andreas Wellinger gut. Der 29-Jährige wurde am Ende hinter dem Japaner Ryōyū Kobayashi jedoch knapp Zweiter. Das Auftaktspringen in Oberstdorf hatte Wellinger noch gewonnen. "Das ist absolute Weltklasse" In der ARD bilanzierte Wellinger seine Tournee zu Beginn dieses Jahres so: "Einerseits bin ich extrem stolz darauf, was ich die letzten zehn Tage abgeliefert habe. Andererseits haben wir es wieder nicht geschafft." Nun liegt der Druck also auf Paschke. Der frühere Teamkollege des Deutschen, Severin Freund , sagte als ZDF-Experte über den erfahrenen Springer: "Momentan schwebt er einfach. Das ist gerade unerreicht und absolute Weltklasse." Tatsächlich gehört Konstanz zu den schwierigsten Elementen im Skispringen. Die eigene Form ist entscheidend, aber auch die Bedingungen von außen und das Mentale. Paschke ist jedoch schon lange dabei und könnte nun auch von seiner Erfahrung profitieren. Zwar lief die Tournee-Generalprobe in Engelberg für den Polizeiobermeister mit Platz 10 und Platz 18 nicht optimal, allerdings herrschten in der Schweiz auch schwierige Wetterbedingungen. Diese kann es durchaus auch mal bei der Tournee geben, Paschke wüsste dann jedoch, was er anders machen müsste als bei der Generalprobe. Tschofenig und Hörl sind die Jäger Er sagte nach Engelberg selbst: "Heute ist es sich nicht ausgegangen. Abhaken. Bei Schneefall muss ich besser werden." Bundestrainer Stefan Horngacher verriet zudem: "Fakt ist, dass er ein bisschen krank war." Und Horngacher freut sich auf das Spekatkel zum Jahresende und dann zum Jahresbeginn, sagte im ZDF : "Dafür trainieren wir das ganze Jahr. Wir gehen gern als Favorit in die Tournee." Mitreden wollen jedoch auch die Österreicher Daniel Tschofenig und Jan Hörl, die im Gesamtweltcup auf Paschke folgen und ebenfalls gut in Form sind. Tschofenig ist mit seinen 22 Jahren noch jung, auch Hörl mit seinen 26 Jahren hat weniger Erfahrung als Paschke. Für den gebürtigen Bayern spricht zudem, seine Art. "Jeder weiß, welcher Fighter Pius ist" Paschke steht nicht am Anfang seiner Karriere, sondern hat den größten Teil bereits hinter sich. Er ist keiner, der große Sprüche klopft oder die Aufmerksamkeit sucht. Er ist ein ruhiger Typ, den seine Teamkollegen schätzen. Und einer, der sich geduldig nach oben gekämpft hat. Jahrelang sprang Paschke im Continental Cup. Zwar gab er 2013 sein Weltcup-Debüt, allerdings holte ihn der frühere Bundestrainer Werner Schuster erst 2017 fest ins Team. Paschke war damals schon 27 Jahre alt. Teamkollege Karl Geiger gönnt ihm den aktuellen Erfolg: "Bei seinem Durchhaltevermögen ist das mehr als verdient." Und auch Horngacher stellte klar: "Jeder weiß, welcher Fighter Pius ist, wie er immer zurückgekommen ist." Jetzt muss er nach der Generalprobe in Engelberg wieder zeigen, dass er es kann – und sollte er Tourneesieger werden, wäre das nicht nur seine, sondern auch Deutschlands Skisprung-Märchengeschichte.