Nach Anschlag in Magdeburg: Kuhle: Änderungen bei Sicherheitsbehörden notwendig
Der Täter von Magdeburg passt nicht so recht in ein Raster. Hier gibt es auch bei Sicherheitsbehörden Nachholbedarf, findet FDP-Innenexperte Kuhle.
Der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle hält nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten und 200 Verletzten Änderungen bei den deutschen Sicherheitsbehörden für notwendig. Kuhle sprach im Deutschlandfunk von einer "sehr starken Versäulung" in den Behörden. Die Raster dort passten auf Täter, die bestimmte islamistische, rechtsextreme oder linksextreme Motive haben.
Es gebe in den Behörden aber eine "Ohnmacht", wie mit Menschen umgegangen werden soll, die über Jahre in wirrer Art und Weise auch Gewaltdrohungen äußerten und etwa unter Verfolgungswahn litten und psychische Probleme haben. Deren Zahl sei "durchaus groß". Wenn es dann noch so viele unterschiedliche Zuständigkeiten bei den Behörden gebe, fielen solche Täter durchs Netz.
Kuhle gehört auch dem Parlamentarischen Kontrollgremium an, das über die Geheimdienste wacht. Parlamentarisch müsse aufgearbeitet werden, welche Behördenkontakte der Täter von Magdeburg hatte. "Hier muss schonungslos aufgearbeitet werden, ob Fehler gemacht worden sind", und wie man die Strukturen von Sicherheitsbehörden verbessern könne, sagte Kuhle.