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FC Bayern | Uli Hoeneß wird von frühem Versprechen eingeholt

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Vor knapp einem Monat überraschte Uli Hoeneß mit einem großspurigen Meisterversprechen. Das sieht nach den jüngsten Ergebnissen mehr als unglücklich aus. Das hat sich Uli Hoeneß definitiv ganz anders vorgestellt, als der Klubpatron des FC Bayern den Fans vor knapp vier Wochen schon die Meisterschaft versprach. "Besser geht's nicht! Wir können uns nach einer längeren Zeit mal wieder schön zurücklehnen, Sorgen haben die anderen Klubs", sagte er damals dem "Kicker". Hoeneß tönte großspurig: "Was ich zusagen kann, ist die Deutsche Meisterschaft. Wir stehen zum heutigen Zeitpunkt wunderbar da. Wir sind Tabellenführer. Und unsere einzigen richtigen Konkurrenten Bayer Leverkusen und RB Leipzig liegen weit hinter uns." Nach dem 10. Spieltag hatte Bayern damals schon fünf Punkte Vorsprung auf Leipzig und sogar neun auf Titelverteidiger Leverkusen. Die Bayern-Welt schien in Ordnung. Hoeneß' Abteilung Attacke kam dennoch zum falschen Zeitpunkt. Denn, knapp ein Monat später, bleibt festzuhalten: Hoeneß' Ansage ist komplett nach hinten losgegangen. Offenbar hat er die Leverkusener bei ihrer Ehre gepackt. Seit Hoeneß sich zu seiner Meisteransage hinreißen ließ, läuft es bei den Münchnern nämlich plötzlich überhaupt nicht mehr. Bayern schwächelte erst in Dortmund (1:1) und flog anschließend ausgerechnet zu Hause gegen Leverkusen (0:1) aus dem Pokal. Damit sind die Bayern bei Teil eins ihres festen Vorhabens, sich die nationale Vorherrschaft in Fußballdeutschland von Emporkömmling Bayer Leverkusen zurückzuholen, krachend gescheitert. Der erste Titel der Saison ist damit schon wieder verspielt. Hat Hoeneß Bayerns Meisterschaft verjinxt? Am Samstag folgte nun mit dem 1:2 in Mainz auch die erste Niederlage der laufenden Bundesliga-Saison. Und damit ein heftiger Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft. Während Bayern nur zwei seiner vergangenen vier Ligaspiele gewinnen konnte, entschied Leverkusen auch sein Auswärtsspiel beim FC Augsburg und feierte damit den vierten Ligasieg in Serie. Etwa angestachelt von Hoeneß? Hat er Bayerns Meisterschaft verflucht? Nach der Niederlage in Mainz ist die Mannschaft von Cheftrainer Vincent Kompany nach 14 Bundesliga-Spielen mit 33 Punkten noch immer Tabellenführer. Was Hoeneß aber ebenfalls alles andere als gefallen dürfte: Unter Kompanys Vorgänger Thomas Tuchel , mit dem sich Hoeneß überworfen hatte, waren es im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt noch zwei Zähler mehr. Hoeneß wird von den eigenen Worten eingeholt Hoeneß weiß jedenfalls ganz genau, wie diese Zahlen zu deuten sind. Einer seiner Lieblingssätze lautet schließlich: "The trend is your friend." Und der Trend ist momentan ganz klar der Freund der Leverkusener. Ihr Rückstand auf die Bayern beträgt nach deren Niederlage in Mainz nun nur noch vier Punkte. Die Meisterschaft ist damit alles andere als entschieden und im Gegenteil wieder komplett offen. Hoeneß wird damit viel schneller als gedacht von seinen eigenen Worten und seinem voreiligen Meisterversprechen eingeholt. Im letzten Heimspiel des Jahres empfangen die Bayern am Freitag nun ausgerechnet die ebenfalls von Hoeneß verbal abgewatschten Leipziger. Auch sie dürften nun mit reichlich Extra-Motivation nach München reisen und könnten Hoeneß erneut Lügen strafen. Kimmich schlägt Alarm: "Gefährlicher Moment" So oder so wird das Leipzig-Spiel für die Bayern jetzt zum Stimmungsendspiel vor Weihnachten . "Es ist ein gefährlicher, aber auch ein entscheidender Moment, dass wir jetzt als Mannschaft zusammenstehen und weiter hart arbeiten", sagte Joshua Kimmich nach der Niederlage in Mainz. Alle Spieler müssten jetzt verinnerlichen, "dass wir das letzte Spiel am Freitag gegen Leipzig unbedingt gewinnen müssen". ( Mehr dazu lesen Sie hier: Kimmich schlägt Alarm ) Die acht verletzungsbedingten Ausfälle von Torjäger Harry Kane , Kapitän Manuel Neuer und Co. sah Kimmich ebenso wenig als Ursache für die erste Saisonniederlage in der Liga wie eine mögliche Müdigkeit. "Wir haben es nicht geschafft, die Emotionen rauszunehmen, hatten keinen so guten Ballbesitz und haben den ein oder anderen Fehler gemacht. Dadurch hat viel um unsere Box stattgefunden." Hamann warnt: "Wenn gegen Leipzig nicht gewonnen wird ..." Auch Sportvorstand Max Eberl sagte: "Wir haben vom ersten Tag keine Entschuldigung gesucht, wir suchen es auch heute nicht." Die Mannschaft habe trotz aller Ausfälle die notwendige Qualität, so Eberl. "Wir haben zu viele Fehler gemacht und deshalb haben wir das Spiel nicht gewonnen." Angesprochen auf Hoeneß' Meisteransage und sein momentanes Befinden nach der Niederlage in Mainz, sagte Sky-Experte Dietmar Hamann . "Ich glaube nicht, dass er das erwartet hat, wahrscheinlich auch nicht das Aus im Pokal, und dafür möglicherweise einen Sieg in Dortmund." Trotzdem sagte Hamann: "Der Uli sieht das, glaube ich, sehr entspannt. Sie haben ja noch Vorsprung, sind vorne." Hamann gab aber abschließend noch zu bedenken: "Wenn natürlich am Freitag gegen Leipzig nicht gewonnen und der Rückstand noch mal verkürzt wird, dann könnte es sein, dass der Christbaum vielleicht einige Schrammen abbekommt." Oder pünktlich zu Weihnachten eben sogar der Baum bei Bayern zumindest ein bisschen brennt.