Von Mindestlohn bis Briefporto: Was 2025 teurer wird – und wer mehr Geld bekommt
Strom wird für viele günstiger, Krankenkasse und Deutschlandticket kosten mehr. Welche Themen beim Geld 2025 Ihr Haushaltsbudget ent- oder belasten können – ein kleiner Überblick.
Was bringt 2025 für Ihren Geldbeutel? Ob Ihr Lieblingsprodukt im Supermarkt teurer wird und ob der Chef einer Gehaltserhöhung zustimmt, können wir zwar nicht wissen. Ein paar Punkte, die sich auf die Haushaltskasse vieler Bürger auswirken könnten, stehen aber fest. Ein kleiner Überblick.
Höherer Mindestlohn
Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2025 von 12,41 Euro auf 12,82 brutto je Stunde. Einem entsprechenden Vorschlag der Mindestlohnkommission war die Bundesregierung schon im Sommer gefolgt. Bei einer 40-Stunden-Woche entspricht das einem verstetigten Monatsbrutto von 2222 Euro. Parallel dazu wird die Lohngrenze für Minijobs angepasst: Damit Angestellte weiterhin zehn Wochenstunden frei von Abgaben arbeiten können, steigt die Verdienstgrenze von 538 auf 556 Euro im Monat.
Gehaltserhöhung für Pflegekräfte
Für Beschäftigte in der Altenpflege gilt ab 1. Juli 2025 ein höherer Mindestlohn. Pflegehilfskräfte bekommen dann mindestens 16,10 Euro die Stunde (bisher 15,50 Euro), qualifizierte Pflegehilfskräfte 17,35 Euro (bisher 16,50 Euro). Für Pflegefachkräfte steigt der Mindestlohn von 19,50 Euro auf 20,50 Euro die Stunde. Verbraucher Änderungen 2025
Mehr Wohngeld
Aufgrund gestiegener Preise und Mieten wird das Wohngeld im Januar erhöht. Im Schnitt steigt der staatliche Mietzuschuss laut Bundesregierung um 15 Prozent. Wohngeld erhalten rund zwei Millionen einkommensschwache Haushalte.
Höhere Rente
Zum 1. Juli 2025 sollen Rentnerinnen und Rentner mehr Geld bekommen. In ihrem Rentenversicherungsbericht prognostiziert die Bundesregierung aktuell eine Erhöhung um 3,5 Prozent. Das könnte sich aber noch leicht ändern, der genaue Wert wird erst im Frühjahr festgelegt.
Hängepartie beim Kindergeld
Das Kindergeld soll zum neuen Jahr um fünf Euro auf 255 Euro pro Kind und Monat steigen. Darauf hat sich die zerbrochene Ampel-Regierung kurz vor Weihnachten doch noch geeinigt. Dem muss neben dem Bundestag allerdings auch der Bundesrat zustimmen, in dem die CDU-geführten Länder mitsprechen. Lässt der Bundesrat das Gesetz passieren, würde analog auch der Kinderfreibetrag steigen. Das Ganze ist Teil eines Entlastungsgesetzes, das auch eine Erhöhung des Grundfreibetrags bei der Steuer vorsieht. STERN PAID 46_24 Extra Geld Beziehung 10:44
Deutschlandticket kostet mehr
Das Deutschlandticket kostet ab Januar 58 Euro statt bisher 49 Euro im Monat. Mit dem Ticket können alle Busse und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs genutzt werden – nur keine Fernzüge. Das Angebot kann nach wie vor monatlich gekündigt werden, einige Arbeitgeber bieten es als Jobticket an und geben dann noch etwas dazu.
Strompreise sinken teilweise
Strom wird für viele Verbraucher zum Jahreswechsel günstiger – wenn auch nicht für alle. So senken laut dem Vergleichsportal Verivox 280 Grundversorger ihre Preise um durchschnittlich zehn Prozent. Davon profitieren 1,8 Millionen Haushalte. Umgekehrt erhöhen 47 Versorger den Preis, im Schnitt um acht Prozent, wovon 300.000 Haushalte betroffen sind. Auch bei den (günstigeren) Stromanbietern außerhalb der Grundversorgung könnte sich 2025 ein uneinheitliches Bild zeigen: Für Preissenkungen sprechen regional teils deutlich sinkende Netzentgelte, für höhere Preise spricht, dass die Stromumlagen steigen.
Was die Gaspreise machen
Auch Gaskunden können 2025 unterschiedlich betroffen sein. Zum Jahreswechsel zählt Verivox 64 – zum Teil deutliche – Preiserhöhungen und 211 Preissenkungen. Von den Preiserhöhungen sind 700.000 Haushalte betroffen, von den Senkungen 600.000. Wie beim Strom konnten sich die Energieanbieter auch beim Gas zuletzt günstiger eindecken als in den beiden Vorjahren. Dafür steigen zum Jahreswechsel die Gasnetzentgelte sowie die CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe. Welche Fördergelder von der KfW und BAFA 16,06
CO2-Preis verteuert Tanken
Der für den Klimaschutz politisch festgelegte CO2-Preis steigt am 1. Januar von 45 auf 55 Euro je Tonne. Das macht laut ADAC sowohl Benzin als auch Diesel um etwa drei Cent je Liter teurer, sofern die Anbieter die Erhöhung eins zu eins umlegen.
Krankenkassen erhöhen Zusatzbeitrag
Viele gesetzliche Krankenkassen erhöhen zum Jahreswechsel 2025 den Zusatzbeitrag – zum Teil kräftig. Laut Gesundheitsministerium steigt er im Schnitt um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Dies ist aber nur eine vom Gesetzgeber genannte Orientierungsmarke. Tatsächlich können Krankenkassen den Zusatzbeitrag je nach Finanzbedarf individuell festlegen. Der jeweilige Zusatzbeitrag kommt auf den allgemeinen Beitrag von 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens obendrauf. Ein Tarifvergleich nach der aktuellen Erhöhungswelle kann sich für Verbraucher lohnen.
Pflegeversicherung wird teurer
Auch die soziale Pflegeversicherung wird etwas teurer: Zum 1. Januar 2025 steigt der Beitrag um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Der Beitrag wird wie bei der Krankenkasse je zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber bezahlt.
Kfz-Versicherungen werden noch teurer
Bereits seit zwei Jahren werden Kfz-Versicherungen spürbar teurer und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch für 2025 haben viele Kunden eine saftige Prämienerhöhung bekommen. Wechseln kann sich daher lohnen, wobei auch die Neukundenverträge für Kfz-Haftpflicht sowie Voll- und Teilkasko um durchschnittlich 26 Prozent teurer als im Vorjahr sind, wie das Portal Finanztip berichtet. Hauptgrund für die starken Prämiensteigerungen sind explodierende Kosten für Reparaturen und Ersatzteile. Der ADAC weist außerdem darauf hin, dass rund sieben Millionen Fahrzeuge für 2025 in eine teurere Typklasse eingestuft wurden und rund fünf Millionen in eine günstigere.
Briefporto steigt
Der Standardbrief kostet ab 1. Januar 95 statt bisher 85 Cent. Auch auf eine Postkarte, bisher 70 Cent, müssen nun 95 Cent geklebt werden. DHL-Päckchen und Pakete bis fünf Kilogramm werden ebenfalls etwas teurer. Schneller ans Ziel kommt die Post dadurch nicht – im Gegenteil: Ab 2025 muss das Gros der Briefsendungen erst am dritten Tag nach Einwurf statt bisher am ersten oder zweiten Tag sein Ziel erreichen.
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