FC Bayern: Herbert Hainer hat für Leroy Sané versteckte Botschaft
Bayern-Präsident Herbert Hainer richtete auf der Jahreshauptsammlung an mehrere Spieler klare Botschaften. Brisant ist dabei besonders das, was er nicht sagte. Präsident Herbert Hainer hat sich bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern direkt an drei Spieler gewandt, um deren Vertragsverlängerungen der Klub derzeit im Hintergrund pokert. Im Rahmen seiner Rede sprach er sowohl Jamal Musiala (Vertrag bis Sommer 2026) als auch Joshua Kimmich und Alphonso Davies (beide bis Sommer 2025) an. "Wir sind ein Klub der Leitplankensetzer, das sind wir seit Beckenbauer, Hoeneß, Rummenigge, mit Lahm, Schweinsteiger, Müller und Neuer", sagte Hainer. "Auch Jamal, Jo und Phonzy (Musiala, Kimmich, Davies; Anm. d. Red.) sollen sich hier einreihen – und Leitplanken für die nächsten Generationen setzen, auf und neben dem Platz!" Deshalb steckt in Hainers Botschaft Brisanz Auffällig und durchaus brisant war aber vor allem, dass Leroy Sané in Hainers Aufzählung fehlte. Auch Sanés Vertrag beim FC Bayern läuft schließlich nur noch bis zum Ende dieser Saison. Zuletzt war bereits zu vernehmen, dass der Rekordmeister, wenn überhaupt, dann wohl nur zu verringerten Bezügen mit dem Nationalspieler verlängern wolle. Wie Sky berichtete, sollen Musiala, Kimmich und Davies bereits konkrete schriftliche Angebote vorliegen, Sané dagegen noch nicht. Ist die Nicht-Erwähnung durch Hainer nun die indirekte Bestätigung dieser vermeintlichen Tendenz gegen eine Vertragsverlängerung mit Sané? Hainer richtete damit zumindest eine indirekte, versteckte Botschaft an ihn. Angesprochen auf Sanés Nicht-Erwähnung wich er nach der Veranstaltung in der Mixed-Zone bei seiner Antwort aus und ließ die Gelegenheit ungenutzt, sein vermeintliches Versäumnis auszuräumen. Er habe nicht über jeden einzelnen alle Spieler durchgehen wollen, deren Verträge auslaufen, sagte Hainer nur. Musiala, Kimmich und Davies habe er angesprochen, "weil ich der Meinung bin, dass die drei ein prägendes Gesicht des FC Bayern sein können oder schon sind. Deswegen war mir das wichtig." Sané und seine Berater dürften das, was der Präsident sagte, jedenfalls ganz genau verfolgt haben. Und mit Sicherheit auch das, was er eben nicht sagte. Noch keine Einigung mit Musiala Die Vertragsgespräche werden mit allen Spielern in den kommenden Wochen fortgesetzt. Denn auch die von vielen Fans bei der Jahreshauptversammlung erhoffte Verkündung der Vertragsverlängerung mit Musiala blieb wie erwartet aus. Hainer konnte zwar neue Bestmarken und erstmals die durchbrochene Schallmauer von einer Milliarde Euro beim Gesamtumsatz des FC Bayern verkünden. Die von den Fans sehnlichst erwartete Vertragsverlängerung mit "Unterschiedsspieler" Musiala, wie Hainer den 21-Jährigen bezeichnete, konnte er dem Bayern-Gefolge allerdings nicht als Präsent unter den Weihnachtsbaum legen. Sportvorstand Max Eberl hatte die Verkündung möglicher Deals bereits am Vortag nach dem 4:2-Sieg gegen Heidenheim ausgeschlossen. "Jeder kennt den Standpunkt über die Spieler, die wir halten wollen. Jetzt gucken wir, dass wir irgendwann auch die Tinte drunter kriegen", sagte Eberl. Auch bei den beiden Kapitäne Manuel Neuer und Thomas Müller , sowie bei Sven Ulreich und Eric Dier laufen die Verträge nach dieser Saison aus. Hainer äußert sich zum aktuellen Stand bei Musiala Höchste Priorität hat aber weiter die Musiala, der auch in Zukunft das Gesicht der der Mannschaft des FC Bayern bleiben soll. Dass er das schon in der Gegenwart längst ist, zeigte der offensive Mittelfeldspieler am Samstag mit seinem Doppelpack beim 4:2 gegen Heidenheim einmal mehr. Eberl und Kompany verglichen Musialas Bedeutung für die Bayern sogar schon mit der der beiden Weltfußballern Lionel Messi und Cristiano Ronaldo einst beim FC Barcelona und Real Madrid ( mehr zu den Messi-Vergleichen mit Musiala lesen Sie hier ). Hainer gab nun ein wenig Einblick in den aktuellen Stand der Gespräche. "Wir haben ein riesengroßes Interesse daran, Jamal langfristig an uns zu binden und wir tun viel dafür. Ich bin verhalten positiv gestimmt", sagte er. "Am Geld ist es beim FC Bayern in der Vergangenheit noch nicht gescheitert. Und wenn Sie die Zahlen sehen, die wir heute verkündet haben, hat man nicht das Gefühl, dass Geld unser größtes Problem ist." Der Milliarden-Umsatz dürfte in jedem Fall dabei helfen, Musiala auch finanziell vom Angebot der Bayern zu überzeugen. "Wir haben aber auch die wirtschaftliche Solidität immer in den Vordergrund gestellt", mahnte Hainer gleichzeitig und kündigte an: "Wir machen keine Dinge, die komplett verrückt sind."