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Bill Gates, der Klimawahn und die neuen Ernährungsvorschriften – weniger essen und mehr arbeiten

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Von Sergei Sawtschuk

In seinem jüngsten Interview hat der Milliardär Bill Gates erneut den Kampf gegen die globale Erwärmung thematisiert. Dabei zitierte er insbesondere Statistiken und trug vor: Die Rinder der Welt produzieren im Laufe ihres Lebens etwa sechs Prozent aller Treibhausgasemissionen, einschließlich Methan. Daher wird die Menschheit entweder den Rindern beibringen müssen, ihre reiche Methan-Innenwelt für sich zu behalten, oder in naher Zukunft damit beginnen müssen, Steaks zu braten, die nicht aus Fleisch bestehen.

Wenn ein Normalsterblicher Unsinn von sich gibt, interessiert das niemanden. Wenn aber ein Mann mit einem Vermögen von über hundert Milliarden Dollar offensichtlich gefährliche Ideen in das Bewusstsein der Massen implementiert, hört die ganze Welt mit angehaltenem Atem zu, denn Menschen dieses Kalibers sind durchaus in der Lage, den Lauf der Geschichte zu beeinflussen und globale Trends zu prägen. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass Gates zusammen mit seinen Kollegen aus den Top Ten der Reichen immer hartnäckiger Narrative in die Welt setzt, deren allgemeine Bedeutung auf das alte Wortspiel hinausläuft: Unser Volk wird schlecht leben, aber nicht mehr lange.

Gates kann kaum verdächtigt werden, keine Ahnung von Zahlen, Prozessen und den physikalischen Grundlagen der natürlichen Vorgänge auf unserem Planeten zu haben. Daher hat das Herauslösen einzelner Teile aus dem gesamten, sehr komplexen und vielschichtigen Mosaik eindeutig einen gewissen Zweck; einen manipulativen, der nicht direkt zur Schau gestellt wird.

Erstens sollte Gates die gegensätzlichen Ansichten über die derzeitige Erwärmung der Erdatmosphäre kennen, von denen eine besagt, dass die globale Erwärmung ein zyklischer, endogener Prozess und Kohlendioxid nicht der schreckliche Killer alles Lebens auf der Erde ist. Zweitens täte ein Milliardär, der Zugang zu jeglichen, selbst zu den ehrwürdigsten Beratern hat, gut daran, sich mit den Fakten vertraut zu machen, die die Notwendigkeit, ein Stück Eisbein gegen halb fertige Produkte aus gepressten Kakerlaken einzutauschen, verneinen.

Die Weltbevölkerung hat inzwischen die Marke von 8,1 Milliarden Menschen überschritten. Das explosionsartige Wachstum begann im frühen 19. Jahrhundert, als noch 990 Millionen Menschen im Jahr 1800 auf der Erde lebten – eine Zahl, die sich nur ein Jahrhundert später verdoppelte.

Eine bemerkenswerte Beobachtung: Legt man die Daten medizinischer Entdeckungen wie Medikamente und Impfstoffe auf die Zeitachse des Bevölkerungswachstums, so zeigt sich eine direkte Korrelation. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein Impfstoff gegen Pocken erfolgreich getestet, und in den darauffolgenden hundert Jahren, als die Menschheit um eine Milliarde Menschen anwuchs, besiegten die Wissenschaftler auch Tollwut, Typhus, Cholera und Pest. Übrigens bedeutet das Wort Vaccinia selbst die von Gates so verhassten Pocken der Kühe. Das 20. Jahrhundert war die Zeit der Entdeckung von Medikamenten gegen Keuchhusten, Diphtherie, Tetanus, Polio, Masern, Röteln und viele andere. Dieser Durchbruch war zusammen mit dem immer schneller werdenden wissenschaftlichen und technischen Fortschritt der Grund für das Wachstum der Weltbevölkerung von zwei auf acht Milliarden Menschen.

Und sie alle brauchen jeden Tag etwas zu essen.

Wie wir wissen, ist der Mensch das oberste Raubtier auf der Erde und daher physisch gezwungen, seine eigene Nahrungsgrundlage zu kultivieren und zu erneuern; andernfalls hätte sich die Welt um uns herum schon längst in die Szenerie eines dystopischen postapokalyptischen Actionfilms mit leblosen Einöden verwandelt. In der Tat frisst der Mensch alles, was wächst, geht, fliegt und schwimmt.

Naturschutzorganisationen geben folgende Zahlen für den jährlichen Verbrauch an: 100 Millionen Haie, 300 Millionen Kühe, 500 Millionen Schafe, 600 Millionen Truthähne, 1,2 Milliarden Kaninchen, 1,5 Milliarden Schweine, zwei Milliarden Enten. Aber das Hauptnahrungsmittel ist das Huhn. Die Menschheit verzehrt 75 Milliarden Hühner und Küken in einem Jahr. Und das sind nur die Landtiere; dazu kommen noch 700 Millionen Thunfische, je zwei Milliarden Tintenfische und Austern und 14 Milliarden Sardinen.

Der natürliche Nahrungsmittelüberfluss ist jedoch ungleichmäßig verteilt. In den Industrieländern wird bis zu einem Drittel aller produzierten Lebensmittel verschwendet, während die Menschen in den ärmsten Regionen oft von Subsistenzproduktion leben. Dennoch stellen die Vereinten Nationen über das Welternährungsprogramm (WFP) einen Rückgang der Zahl der Hungernden fest – fast 200 Millionen weniger in den zurückliegenden 20 Jahren. Die wissenschaftliche und technologische Entwicklung und 1,5 Milliarden Stück großes Hornvieh tragen unter anderem dazu bei, den Hunger zu besiegen. So groß ist die weltweite Zahl der Rinder.

Graubraune Kühe und Legehennen existieren allerdings nicht im luftleeren Raum – es haben sich lange industrielle Verarbeitungsketten herausgebildet, um den Reproduktionszyklus von Viehzuchtgebieten zu gewährleisten. Von der Landwirtschaft, die Heu, Silage, Fischöl, Sorghum, gemahlenes und geschrotetes Getreide liefert, über die Futtermittelproduktion, bei der tierische und pflanzliche Zusatzstoffe in automatisierten Anlagen gemischt werden, bis hin zum Schneiden, Verarbeiten, Verpacken, Ausliefern und Lagern von Rindersteaks, Krabbenstäbchen oder frischem Rucola.

In der Welt des Milliardärs Gates können und sollen all diese technologischen Ketten durchbrochen werden – aber die Frage, was mit den riesigen Mengen an freigesetzter Arbeit geschehen soll, bleibt unbeantwortet. Und hier kommen wir zu der Hauptfrage, über die der ehemalige Microsoft-Chef aus irgendeinem Grund nicht spricht.

Gates und die Befürworter des totalen Abschlachtens von Rindern sollten sich, wie bei der Theorie der globalen Erwärmung, der alternativen wissenschaftlichen Auslegungen bewusst sein. Bei den demografischen Prognosen herrscht heute ein gemäßigtes Modell vor, demzufolge die Menschheit bis 2050 die Zehn-Milliarden-Grenze erreichen wird. An diesem Punkt wird das Wachstum enden und ein Plateau erreichen. Nach dem optimistischen Modell werden es etwa 14 Milliarden Menschen sein, und nach den negativen Modellen könnte die Bevölkerung sogar wieder auf die derzeitigen acht Milliarden zurückgehen. Aber wir gehen bewusst von Durchschnittswerten aus.

Die gegenwärtigen Prozesse in der Landwirtschaft – Mechanisierung, Steigerung der Ernteerträge, Ausweitung der Anbauflächen, Entwicklung der Tierhaltung – sorgen für ein noch nie dagewesenes Maß an Wohlstand in der Ernährung beim systematischen Kampf gegen den Hunger. Die Tötung von einer Milliarde Kühen hilft der Ökologie in keiner Weise, denn ein einziger durchschnittlicher Vulkan stößt bei seinem Ausbruch so viel Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Stickoxid, Wasserstoff und Methan in die Atmosphäre aus, wie fünfzig große Industrieunternehmen produzieren. Dabei lassen sich die Emissionen von Fabriken kontrollieren, während die Menschheit noch nicht gelernt hat, die Aktivität von 500 aktiven Vulkanen zu regulieren.

In der westlichen Gesellschaft ist die Verschwörungstheorie weitverbreitet, dass die reichsten Menschen auf dem Planeten, deren Vermögen immer schneller wächst, gelinde gesagt lügen. Unter dem Deckmantel der Sorge um den Planeten und das Gemeinwohl, gewürzt mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zahlen, wird den Menschen eingeredet, dass sie unzumutbar gut und wohlgenährt leben. Das Bewusstsein der Massen wird auf die Tatsache vorbereitet, dass Fleisch in Zukunft ein teurer Luxus sein wird, der nur für einige wenige verfügbar ist. Und der Rest von uns sollte dankbar sein, dass wir die Möglichkeit haben, für eine Ration gefriergetrockneter Heuschreckensuppe zu arbeiten.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 4. Dezember 2024 zuerst bei "RIA Nowosti" erschienen.

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