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Parteitag: Grüne setzen auf bewährte Köpfe im Bundestageswahlkampf

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Die rheinland-pfälzischen Grünen starten kämpferisch in den Bundestagswahlkampf. Um die Spitzenplätze gibt es auch Kampfkandidaturen.

Tränen, Kampfabstimmungen und ein Vorgeschmack auf den Bundestagswahlkampf bei den rheinland-pfälzischen Grünen: Auf dem Parteitag in Idar-Oberstein bekam die Landesvorsitzenden Natalie Cramme-Hill und Paul Bunjes erneut das Vertrauen ausgesprochen. Auf den Spitzenplatz der Landesliste der Grünen für die Bundestagswahl im Februar wurde die Bundestagsabgeordnete Misbah Khan gewählt.

Große Emotionen, Wahlkampf und Analyse

"Ich bin noch nicht fertig", hatte Cramme-Hill in ihrer Bewerbungsrede für eine Wiederwahl als Landeschefin den Delegierten zugerufen. In ihrer emotionalen Rede zog die 38-Jährige eine positive Bilanz ihrer Amtszeit und betonte, dass sie auch als Mutter von kleinen Kindern den Landesverband führen könne und wolle. Mehrfach musste Cramme-Hill dabei in ihrer Rede stocken, weil ihr Tränen kamen. 

Bunjes nutzte seine Rede zu harten Attacken gegen die politischen Gegner der Grünen - besonders gegen die FDP nach dem Ampel-Aus in Berlin. "Ich habe Lust auf diesen Wahlkampf und den Wettbewerb um die besten Ideen", betonte der 30-Jährige bei seinem kämpferischen Auftritt mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl.

Doppelspitze bekommt erneut das Vertrauen

Cramme-Hill war von über 87 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt worden. Sie hatte keinen Gegenkandidaten und keine Gegenkandidatin. Der 30 Jahre alte Bunjes kam auf eine Zustimmung von über 70 Prozent der Stimmen von den rund 200 Delegierten. Um den Posten hatte sich auch Rebecca Stallbaumer beworben. Die 44-Jährige erzielte ein Ergebnis von über 27 Prozent. 

Cramme-Hill und Bunjes stehen seit März 2022 an der Spitze der rheinland-pfälzischen Grünen. Die beiden amtierenden Landeschefs waren zwar nicht zusammen als Duo für den Landesvorstand angetreten. Sie hatten jedoch betont, dass sie sich als eingespieltes Team sehen und gerne weiter zusammen den Landesverband führen würden. 

Rebecca Stallbaumer hatte in einer analytischen Rede um das Vertrauen der Delegierten bei der Wahl für den Landesvorsitz geworben. Ihre Bewerbung sei nicht als Kritik an der Arbeit von Cramme-Hill und Bunjes zu sehen, sondern als ein Angebot für eine Auswahl an Möglichkeiten.

Bundestagsabgeordnete setzen sich durch

Misbah Khan setzte sich in einer Kampfabstimmung um den Spitzenplatz für die Landesliste zur Bundestagswahl mit knapp 60 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen die Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer durch. Auf Platz zwei der Liste wurde der Bundestagsabgeordnete Armin Grau gewählt. Rüffer kandidierte danach erfolgreich und ohne Gegenkandidat oder Gegenkandidatin auf Listenplatz drei.

Bei den Bewerbungsreden betonten die Bundestagsabgeordneten die Erfolge der Grünen in der Bundesregierung. Deutliche Kritik wurde mit Blick auf die Bundestagswahl dabei auch am Koalitionspartner SPD geübt. 

6.300 Parteimitglieder in Rheinland-Pfalz

Die Grünen haben rund 6.300 Mitglieder in Rheinland-Pfalz. Bei der Bundestagswahl 2021 erzielten die Grünen bundesweit ein Ergebnis von 14,7 Prozent. In Rheinland-Pfalz lag die Zustimmung bei 12,6 Prozent. Die rheinland-pfälzischen Grünen sind derzeit mit fünf Abgeordneten im Bundestag vertreten.