Iran: Aktivist nimmt sich aus Protest gegen das Mullah-Regime das Leben
Er forderte die Freilassung von vier politischen Gefangenen: Als das Mullah-Regime darauf nicht einging, nahm sich Kianoosh Sanjari das Leben. Der iranische Aktivist Kianoosh Sanjari hat sich aus Protest gegen das Mullah-Regime in seiner Heimat das Leben genommen. In sozialen Medien hatte er seinen Suizid für den Fall angekündigt, dass vier politische Gefangene nicht freigelassen würden. Weil die Mullahs darauf nicht reagierten, setzte Sanjari seine Ankündigung in die Tat um, wie befreundete Aktivisten berichten. In einem Post hatte Sanjari zuvor geschrieben, er wünsche sich, dass "eines Tages Iraner aufwachsen und die Sklaverei überwinden". Niemand solle für die Äußerung einer Meinung ins Gefängnis gehen müssen. "Protest ist das Recht jedes iranischen Bürgers." Am Mittwochmorgen schrieb Sanjari auf der Plattform X: "Wenn Fateme Sepehari, Nasreen Shakrami, Tomaj Salehi und Arsham Rezaei nicht bis heute 19 Uhr aus dem Gefängnis entlassen werden, werde ich aus Protest gegen die Diktatur Chameneis und seiner Partner meinem Leben ein Ende setzen." Die vier wurden wegen der Teilnahme an Protesten nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini festgenommen, die 2022 nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei starb. Sanjari war Jahrzehnte lang politisch aktiv und deshalb mehrfach im Gefängnis. 2007 verließ er den Iran und lebte zunächst in Norwegen , dann in Washington . 2016 kehrte in den Iran zurück und wurde zu elf Jahren Haft verurteilt. Aus medizinischen Gründen wurde er 2019 gegen Kaution freigelassen und anschließend in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort habe man ihm Elektroschocks verpasst, ihn an ein Bett gekettet und ihm Substanzen gespritzt, berichtete Sanjari. Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.