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Bedingt unter Strom: Elektromobilität in Russland

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So sieht er aus, der Lada e-Largus. Seit Ende September wird er in Serie gefertigt. (Foto: Maxim Platonow/RIA Novosti)

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Elektroautos wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres in Russland verkauft – fast so viele wie im gesamten Vorjahr. Der Zuwachs beruht auf starken Zahlen in der ersten Jahreshälfte. Seitdem ist die Nachfrage unter die Vorjahreswerte gesunken. Der Markt macht immer wieder große Sprünge, stieg etwa 2023 um 370 Prozent – auf niedrigem Niveau. In Deutschland wurden von Januar bis September 276.400 E-Autos neu zugelassen.

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Neuwagen mit Elektroantrieb erwarben die 5,6 Millionen Einwohner von St. Petersburg im September. Landesweit wurden 1272 E-Autos realisiert, nur halb so viele wie im März, als 2499 Stück einen Allzeit-Rekord bedeuteten.

50.600

E-Autos waren mit Stand vom 1. Juli in Russland zugelassen. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Pkw beträgt damit 0,11 Prozent (Deutschland: 2,9 %). Die russische E-Auto-Hauptstadt ist Moskau, wo etwa jeder vierte „Stromer“ gemeldet ist. Ungefähr ein Drittel aller Elektromobile sind japanische Fabrikate, allen voran der einst populäre Nissan Leaf. Heute entfällt fast die Hälfte des Absatzes auf die chinesische Marke Zeekr, die in Russland offiziell gar nicht vertreten ist.

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zahlen E-Auto-Besitzer für eine Reihe von Leistungen, die für Fahrer von Autos mit Verbrennermotoren kostenpflichtig sind. So wird ihnen beispielsweise die Kfz-Steuer erlassen. In Moskau und anderen Städten können E-Autos kostenlos geparkt und teilweise auch an Ladestationen „aufgetankt“ werden. Außerdem entfällt auf bestimmten Fernstraßen die Mautgebühr.

6 %

der Moskauer Autofahrer haben bereits auf E-Antrieb umgesattelt und 28  Prozent planen das in der Zukunft. Das ergab eine aktuelle Umfrage der October Group. Demnach machen weitere 35 Prozent ihre Entscheidung von der vorhandenen Infrastruktur abhängig. 31 Prozent erklärten, der Kauf eines E-Autos komme für sie nicht in Frage.

925.000 Rubel

Vergünstigung gewährt der Staat auf die Finanzierung eines E-Neuwagens per Kredit oder Leasing. Subventioniert werden 35 Prozent des Kaufpreises bis zu genannten Maximalsumme (derzeit ca. 8700 Euro), die bei den stolzen Preisen von E-Autos locker erreicht wird.

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Autobauer stellen E-Pkw in Russland her. Bei Lipezk produziert Motorinvest mehrere Modelle des chinesischen Autogiganten Dongfeng unter der Marke Evolute. Moskwitsch hat mit dem SUV 3e ebenfalls ein E-Auto im Programm. Bei Awtotor in Kaliningrad läuft die China-Kopie Amberawto A5 vom Band. Lada fertigt in Ischewsk den Kombi e-Largus.

15 %

Zollgebühr werden in Russland bei der Einfuhr von Pkw aus dem Ausland fällig. Russische Autokäufer haben in der Vergangenheit viel Geld gespart, indem sie ihren Neuwagen aus China in anderen Mitgliedsländern der Eurasischen Wirtschaftsunion entzollen ließen, wo für Steuern und Gebühren teils erheblich weniger aufgewendet werden muss. Bevorzugte Ziele waren dafür Kirgistan und Belarus. Doch solchen Manövern hat Moskau zum 1. April einen Riegel vorgeschoben. E-Autos werden nur noch zugelassen, wenn sie in Russland entzollt wurden. Experten sehen darin einen Hauptgrund für die gesunkene Nachfrage.

3.915.000 Rubel

kostet der seit Ende September in Serie produzierte e-Largus von Lada in der Basisversion. Das sind etwa 37.000 Euro. Lada beziffert den Lokalisierungsgrad mit über 80 Prozent. Kritiker schimpfen über den hohen Preis für den Kombi. Dafür sei in den USA schon ein Tesla zu bekommen. Im Vergleich dazu sei der Lada ein „Fossil“, schrieb einer.

Zusammengestellt von Tino Künzel

Запись Bedingt unter Strom: Elektromobilität in Russland впервые появилась Moskauer Deutsche Zeitung.