Lego-Erben in der Kritik: Dutzende Kurzstreckenflüge mit dem Privatjet
Lego wirbt mit Nachhaltigkeit. Die Besitzer der Mutterfirma zeigen aber ein anderes Verhalten. Sie fliegen oft mit dem Privatjet, selbst kürzeste Strecken. Die Erben des Lego-Imperiums stehen in Dänemark stark in der Kritik. So soll ein Flugzeug des Typs Falcon 8X von Kjeld Kirk Kristiansen und seinen Kindern Sofie, Thomas und Agnete zwischen 2020 und 2023 57 Mal die Strecke zwischen Billund und Odense geflogen sein – eine Distanz von rund 100 Kilometern. Das zeigen Recherchen des dänischen Radios. Die Familie besitzt insgesamt drei Privatjets, die von 2020 bis 2023 mindestens 1.059 Mal genutzt wurden. Ob die Flugzeuge auch von anderen Personen verwendet wurden, ist nicht bekannt. Allerdings stellte sich heraus, dass die Flugzeuge zwischen Billund und Odense häufig ohne Passagiere flogen, um die Familie abzuholen und anschließend zu Urlaubszielen wie Málaga und Ibiza zu bringen. "Kein Stein auf dem anderen, um Lego nachhaltiger zu machen" Die Familie und Lego selbst betonen hingegen immer wieder ihre Bemühungen um Nachhaltigkeit. Lego produziert nach eigenen Angaben bereits einen Teil der Klemmbausteine aus recycelten oder erneuerbaren Materialien. Auf der Website heißt es: "Wir lassen keinen Stein auf dem anderen, um unsere Produkte nachhaltiger zu machen." Die Kirkbi-Holding der Familie erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Gewinn von 11,3 Milliarden Kronen (circa 1,5 Milliarden Euro), was vor allem durch Lego erzielt wurde. Rund 3,8 Milliarden Kronen stammten aus Beteiligungen und Investitionen – auch in Unternehmen, die im Bereich der Nachhaltigkeit tätig sind. Die Familienholding ist in verschiedenen Projekten involviert, die auf Solarpaneele und Plastikrecycling setzen. Kjeld Kirk Kristiansen ist Lego-Erbe der dritten Generation und hatte die Führung des Unternehmens Ende der 1970er-Jahre übernommen. Im vergangenen Jahr löste ihn schließlich sein Sohn Thomas als Vorsitzender ab.