Autobahnbau: A49-Lückenschluss im Zeitplan - Freigabe bis Jahresende
Schon bald soll der A49-Lückenschluss zwischen Schwalmstadt und dem Ohmtal-Dreieck durchgängig befahrbar sein. Der Abschluss des umstrittenen Verkehrsprojekts wird noch vor dem Jahresende erwartet.
Rund vier Jahre nach Beginn der Rodungen für den Weiterbau der Autobahn 49 in Mittelhessen steht das umstrittene Verkehrsprojekt vor der Fertigstellung. Die Arbeiten seien im Zeitplan, noch vor dem Jahresende soll das letzte Teilstück der A49 zwischen Schwalmstadt und dem Ohmtal-Dreieck für den Verkehr freigegeben werden, wie eine Sprecherin der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) sagte, ohne allerdings einen konkreten Zeitpunkt zu nennen.
Derzeit laufen beispielsweise im Dannenröder Forst nahe Homberg/Ohm, der zum Baubeginn als eine Art Symbol des Widerstands gegen das Projekt galt, unter anderem noch Arbeiten an der Betondecke sowie an einer Grünbrücke. Auch Fledermaus-Schutzzäune würden dort errichtet, erklärte die Sprecherin.
Massive Proteste zu Beginn der Bauarbeiten
Gegen die Rodungen für den Lückenschluss der Autobahn hatte es im Herbst 2020 massive Proteste von Umweltschützern gegeben, die das Projekt im Widerspruch zu einer umweltfreundlichen Verkehrswende sahen. Vor allem im Dannenröder Forst, aber auch anderen Wäldern der Region errichteten Aktivisten zahlreiche Baumhäuser, um die Arbeiten aufzuhalten. Wochenlang räumte ein Großaufgebot von Polizisten die Waldstücke, um die Baumfällungen zu ermöglichen. Dabei kam es teils auch zu Ausschreitungen. In den folgenden Jahren verliefen die Bauarbeiten vergleichsweise ruhig, wie die Deges-Sprecherin deutlich macht. "Es hat einige wenige Protestaktionen gegeben, die sich auf die betroffenen Bauarbeiten nur punktuell und kurzzeitig ausgewirkt haben."
Das hessische Wirtschaftsministerium erklärte mit Blick auf die bevorstehende Verkehrsfreigabe, die A 49 sei vom Bundesgesetzgeber seinerzeit als "Projekt im vordringlichen Bedarf" eingestuft worden. Sie solle unter anderem dem Abbau von Kapazitätsengpässen und der Minderung der Unfallgefahr auf den Autobahnen 7 und 5 dienen.
Aber auch als wichtiges Ziel auf Ebene der Landes- und Regionalplanung in Hessen sei die Autobahn eingestuft. "Mit der A 49 werden die Wirtschaftsräume Kassel und Gießen sowie die dazwischenliegenden Mittelzentren verbunden, zum Beispiel Stadtallendorf mit seinen großen Industriestandorten und ca. 13.000 Arbeitsplätzen", betonte das Ministerium. Zudem würden die stark frequentierten Bundesstraße 254 und vor allem die B 3 mit ihren aktuell hoch belasteten Ortsdurchfahren von überregionalem Verkehr, von Lärm und Schadstoffausstoß entlastet.