Prozessauftakt: Angeklagter gesteht tödliche Verfolgungsjagd
Ohne Führerschein rast ein Autofahrer durch die Stadt - und erfasst eine Frau. Die Passantin stirbt später. Dem 21-Jährigen wird unter anderem Mord vorgeworfen. Nun äußert er sich vor Gericht.
Ein Mann soll ohne Führerschein und unter Einfluss von Cannabis auf der Flucht vor der Polizei einen tödlichen Unfall verursacht haben - nun hat der 21-Jährige die Tat gestanden. "Das hatte ich zu keinem Zeitpunkt gewollt", sagte der Angeklagte in einer von seiner Anwältin verlesenen Erklärung zu Prozessbeginn vor der Jugendkammer des Landgerichts Baden-Baden. Ihr Mandant bereue es, an dem Tag überhaupt ins Auto gestiegen zu sein.
Der damals 20-Jährige soll im Januar im nahegelegen Gaggenau mit dem Auto seines Vaters mit über 100 Kilometern pro Stunde vor einer Polizeikontrolle geflüchtet sein. An einer Kreuzung habe der Mann, der nach Angaben des Gerichts deutscher und türkischer Staatsangehöriger ist, die Kontrolle über sein Auto verloren und auf einem Fußgängerweg eine Frau erfasst. Sie starb gut einen Monat später im Krankenhaus.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten unter anderem Mord in Tateinheit mit einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge vor. Das Landgericht hat bislang fünf Fortsetzungstermine bis Mitte Oktober angesetzt.