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Krise bei Volkswagen: VW-Betriebsrat: Werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen

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Angesichts der Sparpläne bei VW sind auch am Standort in Emden die Sorgen groß. Dabei wurde erst kürzlich viel Geld in das Werk investiert. Der Betriebsrat gibt sich kämpferisch.

Im Streit um die Sparpläne bei Volkswagen soll es auch aus Sicht des Betriebsrates am Standort im ostfriesischen Emden schnell Gespräche zwischen Management und Arbeitnehmerseite geben. Durch das Aufkündigen der seit 1994 geltende Job-Garantie gestern sei Vertrauen gebrochen worden, sagte der stellvertretende Emder Betriebsratsvorsitzende, Herbert de Vries. "Wir müssen zusammen an einen Tisch kommen." Zuvor hatten rund 40 Vertreterinnen und Vertreter von Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall bei einem Besuch von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) über die aktuelle Situation beraten. Auch Weil sprach sich danach für zügige Gespräche aus. 

"Wir hatten eine große Runde, ein offenes Gespräch", sagte de Vries anschließend. Die Belegschaft setze auf die Unterstützung des Ministerpräsidenten, der auch im VW-Aufsichtsrat ist. Es müsse nun darum gehen, die Situation zu beruhigen und der Belegschaft Ängste zu nehmen. "Die Belegschaft hat nichts falsch gemacht. Der Vorstand hat in meinen Augen Fehleinschätzungen gemacht und die ein oder andere nicht optimale Entscheidung getroffen", sagte de Vries. "Wir werden definitiv um jeden Arbeitsplatz kämpfen", sagte er weiter. Es sei unabhängig davon, ob diese Arbeitsplätze in Emden seien oder andernorts. 

VW wichtigster Arbeitgeber in Ostfriesland

An dem Standort in Ostfriesland sind rund 8000 Menschen beschäftigt. Das Emder Werk, wo der Konzern inzwischen seit 60 Jahren Autos baut, ist für den Konzern ein wichtiger Standort für den Hochlauf der Elektromobilität. Denn in den vergangenen Jahren baute Volkswagen die Fabrik im laufenden Betrieb zu einem reinen Werk für die E-Autofertigung um – als erstes Werk in Niedersachsen. Für neue Produktionskapazitäten investierte der Konzern seit 2020 nach eigenen Angaben in Emden mehr als eine Milliarde Euro. Nicht zuletzt das Streichen der Kaufprämie für E-Autos in Deutschland Ende 2023 hatte aber die Nachfrage einbrechen lassen. Auch die Emder Autofabrik war deshalb zuletzt nicht ausgelastet.

"Wenn die Elektromobilität besser ins Laufen kommt, wir die richtigen Modelle haben, dann müssen wir nachher auch den Markt befriedigen können", sagte de Vries. "Da hilft uns eine Werksschließung nicht."

VW hatte zuletzt angekündigt, bei der Kernmarke kräftig sparen zu müssen. Der bisher geplante Stellenabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen reiche nicht mehr aus. Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bei der Kernmarke VW seien nicht länger ausgeschlossen, hatte Europas größter Autobauer angekündigt.