USA: Vertriebsmitarbeiter wegen illegaler Exporte nach Russland angeklagt
Im US-Bundesstaat Massachusetts ist am Montag ein Mitarbeiter eines Herstellers von Laserschweißgeräten wegen mutmaßlicher illegaler Exporte nach Russland verhaftet worden. Sam Bhambhani wird verdächtigt, die US-Exportkontrollgesetze umgangen zu haben, um die Produkte seines Unternehmens an eine Abteilung des staatlichen russischen Atomkonzerns Rosatom zu verkaufen.
Bhambhani arbeitete als Vertriebsmitarbeiter für einen weltweiten Anbieter von Lasergeräten, die zum Schweißen, Schneiden und Gravieren verwendet werden. Bei dem Unternehmen soll es sich um die LaserStar Technologies Corporation handeln, die Bhambhani im Jahr 2013 zum Vertriebsleiter ernannt hatte.
Von 2015 bis 2021 soll er Produkte des Herstellers an eine Tochtergesellschaft von Rosatom in der russischen Stadt Jekaterinburg verkauft haben. In der Anklageschrift wird Bhambhani vorgeworfen, gemeinsam mit dem russischen Staatsbürger Maxim Teslenko gefälschte Dokumente verwendet zu haben, um den wahren Endabnehmer vor der US-Regierung zu verbergen. In den Gerichtsunterlagen wird behauptet, die beiden hätten sich regelmäßig darüber ausgetauscht, wie Exportkontrollen umgangen werden könnten. In einer Nachricht aus dem Jahr 2020 schrieb Bhambhani an Teslenko: "Wir müssen auch den Versand und die Rechnungsstellung regeln, da es derzeit zu viele Kontrollen für Exporte nach Russland gibt."
Laut Reuters bekannte sich Bhambhani bei einer Gerichtsverhandlung in Boston nicht schuldig und wurde gegen Kaution freigelassen. Teslenko, der sich in Russland aufhalten soll, wurde ebenfalls in der Anklageschrift erwähnt.
Im März 2014 hat Washington begonnen, antirussische Sanktionen zu verhängen. Die Handelsbeschränkungen betreffen Exporte, Reexporte und den Transfer von Gütern und Technologien. Russland hält die westlichen Sanktionen für rechtswidrig und fordert ihre Aufhebung.
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