Literatur | „Wem gehört das kulturelle Erbe?“: Die Bestsellerautorin Elif Shafak im Porträt
In Elif Shafaks aktuellem Roman steigt und fällt ein einzelner Regentropfen im Laufe der Jahrtausende. In Ninive, im siebten Jahrhundert v. Chr., landet er auf dem Skalp von Ashurbanipal, einem König, dessen Besessenheit vom Bau einer großen Bibliothek das mesopotamische Gilgamesch-Epos vor seiner Zerstörung wegen Gotteslästerung rettet. Im Konstantinopel des 19. Jahrhunderts landet der Tropfen bei Arthur, der sich gerade auf einer offiziellen Mission befindet, die einen fehlenden Teil des Epos wiederfinden soll, in der eine vorbiblische Sintflut dargestellt wird. Im 21. Jahrhundert taucht er wieder als letzter Wassertropfen in einer Flasche auf, die verängstigte Jesiden auf ihrer Flucht vor dem Tod in die ausgedörrten Berge des Irak mit sich tragen.
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