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Сентябрь
2024

Specialized Chili Enduro Series 2024 – Reschenpass: Rennbericht 3-Länder Enduro Race

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Herausfordernde Trails und ein malerisches Setting: Mit dem Rennwochenende im Dreiländereck feierte die Specialized Chili Enduro Series ihr Serienfinale.

Rennbericht

Am vorvergangenen Wochenende fand zum 12. Mal das Specialized Chili 3Länder Enduro Race am Reschenpass statt, das sich inzwischen als fester Klassiker im Enduro-Rennkalender etabliert hat. Mit rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die aus verschiedenen Ländern angereist waren, bot das Rennen ein eindrucksvolles Spektakel inmitten der malerischen Umgebung rund um Nauders. Das Rennen wird seinem Ruf als technisch und konditionell anspruchsvolles Event erneut gerecht und stellte die Fahrer*innen vor große Herausforderungen.

# Zieleinlauf in Nauders - die Specialized Chili Enduro Series hat ordentlich aufgetischt.

Diashow: Specialized Chili Enduro Series 2024 – Reschenpass: Rennbericht 3-Länder Enduro Race
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Das „Chili-Village“ im Start-Ziel-Bereich bot dabei nicht nur den perfekten Ort für Zuschauer*innen und Fahrer*innen, um sich zu entspannen und auszutauschen, sondern auch für zahlreiche Angebote, die das Renn-Wochenende ergänzten. Industrie-Partner der Specialized Chili Enduro Series präsentierten sich vor Ort mit Race Support, Workshops und Testmöglichkeiten. Besonders beliebt waren die Laufrad-Bau-Workshops von Syntace und die Möglichkeit, das neue Specialized Stumpjumper 15 zu testen. Zudem konnten sich die Fahrerinnen bei Fraezen und Maxxis mit hochwertigen Ersatzteilen und Reifen eindecken. Das Angebot an Essens- und Getränkeständen, das Lagerfeuer und musikalisches Programm am Abend rundeten die Atmosphäre im Village ab und machten das Event auch für Familien und Neugierige attraktiv.

Am Ende des Wochenendes setzten sich zwei erfahrene Enduro-Fahrer*innen durch: Bei den Frauen gewann Theresia Schwenk (Specialized/GER), die normalerweise im Cross-Country-Weltcup unterwegs ist, mit einer Gesamtzeit von 1:07:03.34. Sie zeigte auf den herausfordernden Trails am Reschenpass eine beeindruckende Leistung. Bei den Männern entschied Nik Küttel (VeloInfanger/IGRadsportUri/SUI) das Rennen für sich. Mit einer Gesamtzeit von 56:20.11 und einem knappen Vorsprung von nur 0,87 Sekunden sicherte er sich den Sieg und krönte damit ein spannendes Rennwochenende.

# Das Herren Podium inklusive Mini-Gast. Nik Küttel (1), Lucas Rham (2), Jens Steinsberger (3).

Weitere SiegerInnen der Kategorien:

  • Men: Nik Küttel; VeloInfanger/IGRadsportUri: P1 (56:20.11)
  • Women: Theresia Schwenk; Specialized: P1 (1:07:03.34)
  • E-Bike Men: Robert Scharl; Syntace: P1 (1:00:41.31)
  • Men Masters: Daniel Vogt; SC Urach/vogts bike n ride: P1 (58:27.84)
  • Super Masters: Wilfred Van de Haterd; Tabarzer SV 1887: P1 (1:00:34.15)
  • Chili Juniors: Lenny Bamberger; Bikespot Kürnach: P1 (59:48.46)
  • Chili Kids: Nevio Cioce, Traction Development Racing: P1 (32:27.75)
  • Duo Men: Pfeifer x Claudi; Lars Pfeifer & Julian Claudi: P1 (56:48.35)
  • Duo Mix: Radsportverband Stöhr-Berghoff; Katrin Stöhr & Dominik Berghoff: P1 (1:05:19.56)
  • Duo Women: Viva la vino; Cherie Redecker & Viktoria Von Heeg: P1 (1:20:11.56)

Lest hier, was Katrin Stöhr und Dominik Berghoff in der Duo Mix Klasse an diesem Rennwochenende alles erlebt haben.

Donnerstag: Anreise

Wir reisten bereits am Donnerstag an, um bei einem kühlen Bier die Startunterlagen abzuholen und einen ersten Blick auf die Komoot-Routen zu werfen. Für den Folgetag war klar, dass wir nicht alle Strecken trainieren konnten – der Reschenpass ist bekannt für seine langen, weit verteilten Trails. Wir konzentrierten uns daher auf die technisch anspruchsvollen Trails, wie die am Mutzkopf und den Haideralmtrail.

Freitag: Training und Prolog(e)

Am Trainingstag setzten wir unseren Fokus voll auf die Trails am Mutzkopf und der Haideralm, da bei diesen technisch anspruchsvollen Trails die Linienwahl und der Streckenverlauf sehr entscheidend sind. Der Haideralm-Trail, der dieses Jahr etwas später als üblich begann, war wie erwartet eine der größten Herausforderungen des Wochenendes. Dass er durch Bauarbeiten etwas verkürzt werden musste, hat dem Trail aber keinen Abbruch getan – so leicht kommt man dem Gerumpel der Haideralm nicht davon.

Auch am Mutzkopf gab es Neues: Dieses Jahr wurden hier ganze drei Trails ins Programm aufgenommen – der Kreuzmoos, Green Trail und Elven Trail. Bei diesen Trails lohnt es sich, ein paar Stellen genauer unter die Lupe zu nehmen, damit man im Rennen die engen Kurven gezielt anfahren kann und ein Gefühl bekommt, wie viel Speed man in die Wurzelpassagen mitnehmen kann.

Außerdem sorgte die Chili-Crew noch für eine Überraschung: Dieses Mal wartete nicht eine, sondern gleich zwei Prolog-Strecken auf uns! Die Startreihenfolge wurde nämlich nicht nur auf dem kurzen Wiesenslalom am Eventgelände ausgefahren, sondern ein weiterer Prolog auf dem Family Trail, dem Flowtrail am Fuße des Mutzkopfes eingerichtet.

Prolog

Da wir im (inoffiziellen) Fahrerlager bei der Bergkastel-Bahn gecampt hatten, nutzten wir die Gelegenheit, um eine Stunde vor unserem Prolog noch einmal entspannt auf dem Bergkastel Flowtrail einzufahren. Gegen 17:50 aktivierten wir unsere Transponder im Chili Village und machten uns auf den Weg zum Uphill des Prologs am Mutzkopf. In der Warteschlange trafen wir einige bekannte Gesichter, tauschten uns kurz aus und dann ging es auch schon an den Start. Als mittlerweile eingespieltes Duo nickten wir uns am Start kurz zu, und dann gab der Gate-Direktor das Signal: Domi löste die Handbremse und wir legten los. Beide Prologstrecken liefen ohne Probleme, und wir sicherten uns mit ein paar Sekunden Vorsprung die Pole Position für den Samstag.

Samstag

Der Tag begann mit dem Green Trail – ein guter Kaltstart für uns: Wir trafen unsere Linien und kamen solide durch, bis im letzten Abschnitt das Pech zuschlug: Domis Carbonfelge zerbrach. Glücklicherweise konnte er dank eines Inserts die Stage ohne größere Probleme beenden. Jetzt hieß es schnell das Ersatz-Laufrad montieren – das war definitiv nicht der Start ins Rennen, den wir uns gewünscht hatten.

# Der Signature-Ausblick vom Bunkertrail - als Fahrer bekommt man während dem Race zwar wenig davon mit, dafür gibt’s ja dann das malerische Foto als Erinnerung.

Mit der Bergkastelbahn ging es weiter zum bekannten Bunkertrail: steinig, schnell und kräftezehrend. Nach 5 Minuten und 34 Sekunden waren wir verausgabt und glücklich im Ziel. Danach führte uns die Strecke am Reschensee entlang zur Schönebenbahn, die uns in Richtung Spin-Trail brachte. Der Name des Spin-Trails kommt dabei nicht von ungefähr – hier dreht sich alles: Reifen, Beine, Arme und vor allem unser Puls, der bei 198 bpm seinen Höhepunkt erreichte. Kleiner Beweis, dass wir noch am Leben waren :-). Mit der Bahn ging es dann glücklicherweise hoch zur Haideralm, wo uns ein leckeres Mittagessen erwartete. Ein großes Lob geht dabei an die Organisatoren, die zwar keine Verpflegungsstation am Reschen anbieten konnten, dafür aber eine Einkehr auf der Alm organisiert haben.

# Mittlerweile zum 5ten mal als Duo unterwegs: Domi und Katrin sind ein eingespieltes Team.

Stage 4: Haideralm-Trail

Gestärkt machten wir uns auf den Weg zu Stage 4, dem Haideralm-Trail. Ein ausgewaschener Singletrail, der viele Linien bot und den Fahrer*innen einiges abverlangte. Mit einer Länge von über 8 Minuten starteten wir solide in den Trail, doch in der Mitte passierte dann der Worst Case: Domi verlor die Kette und musste den Rest der Stage improvisieren. Zum Glück wurde nichts beschädigt, und wir schafften es ins Ziel, wo wir mit Händen und Füßen irgendwie den Antrieb wieder reparieren konnten. Vielen Dank dabei an Lea und Evgeny, die uns mit ihren Kettenschlössern ausgeholfen haben.

# Ging vielen so: Wer schnell sein will, muss leiden - bzw. das Fahrrad.

Stage 5: Gorf Trail

Das war wichtig, denn als nächstes stand der Gorf Trail an – Riders (don’t) love it. Ein Uphill-Sprint über einen Forstweg brachte unsere Waden zum Glühen, und wir drückten, was ging, um uns auch durch die letzten Meter des Trails zu pushen. Finally – nach dem Gorf waren wir alle erleichtert, diese fünf harten Stages hinter uns gebracht zu haben und konnten entspannt zurück nach Nauders treten.

Zum Abschluss des Tages brachte uns der Lift noch einmal auf den Mutzkopf und wir fuhren den schönen Kreuzmoos Trail als Stage 6. Die Stimmung am Start war großartig, und dann ging es talwärts. Doch der Fluch vom Reschen (sprich: die kleine Materialschlacht, die manche hier erleben) schlug wieder zu, als Domi erneut die mehrfach geflickte Kette verlor. Trotz allem hielten wir das Tempo so gut wie möglich und kamen zwar ohne Antrieb, aber glücklich ins Ziel.

Wir rollten zurück ins Chili Village, bereit für ein wohlverdientes Bier am Fraezen-Stand, wo es für Domi einen neuen Schaltwerkkäfig und eine Kettenführung gab.

Sonntag

Der Tag begann mit dem Bergkastel-Trail. In der Nacht hatte es viel geregnet, sodass der Trail noch nass und langsamer war als sonst. Dank unseres soliden Vorsprungs von knapp zwei Minuten konnten wir jedoch mit einem kühlen Kopf in den Tag starten. Als nächstes stand der Schöneben Trail auf dem Programm. Die Bahn brachte uns nach oben, wo sich ein paar Regenwolken sammelten.

Doch der sandige Boden des Schöneben Trails, der den meisten Reschen-Kenner(innen) bekannt ist, blieb trocken. Der Schöneben ist ein Klassiker der 3Länder Enduro Trails, und obwohl unser Start etwas holprig war, fanden wir schnell unseren Rhythmus und fuhren mit einer Zeit von 8 Minuten und 35 Sekunden ins Ziel. Damit war der Tag fast geschafft, und nur noch der Elven-Trail als letzte Stage stand vor uns.

Unsere DuoMix-Freunde Sarah und Alex schickten uns eine Nachricht, dass der ganze Trail noch sehr nass und rutschig war, also gingen wir die Wurzelpassagen vorsichtig an und nahmen auch im Hohlweg kein Risiko mehr auf uns. Sturzfrei beendeten wir auch diese letzte Stage und wurden mit einem Gesamtvorsprung von 2 Minuten und 50 Sekunden sowie dem Sieg in der Duo-Mix-Klasse belohnt. Unsere Gesamtzeit von 1 Stunde, 5 Minuten und 19,56 Sekunden spricht demnach für sich. Es war ein absolut lohnendes Wochenende, die Körper sind schlapp, die Bikes freuen sich auf etwas Liebe und wir gehen mit tollen Erinnerungen nach Hause.

Im Chili Village kam es dann natürlich zum traditionellen Vergleich der Stage-Zeiten auf den kleinen Kassenzetteln der Zeitnahme, und wir erzählten uns gegenseitig die vielen Geschichten von den Stages, den Defekten und Manövern. Danach folgte nicht nur die Siegerehrung des 3Länder Races, sondern auch die Ehrung der Gesamtsieger. Mit zwei zweiten Plätzen und dem Sieg am Reschen konnten wir die DuoMix-Kategorie dominieren und standen als krönenden Abschluss sogar ein zweites Mal auf dem Siegerpodest – und landeten erneut in einer Sektdusche.

# Vielen Dank an das Chili-Team für die grandiose Organisation!

Die Kombination aus anspruchsvollen Strecken der 3Länder Enduro Trails, erstklassiger Organisation der Chili Motion Racing GmbH und einer einmaligen Rennatmosphäre macht es zu einem Highlight für Enduro-Fans und ambitionierte Fahrer und Zuschauer. Das Specialized Chili 3Länder Enduro Race 2024 ist damit erfolgreich abgehakt und die Veranstalter bereiten sich bereits auf eine erneute Austragung im folgenden Jahr vor. Ihr könnt euch bereits den 29. bis 31. August in euren Kalendern markieren, denn dann kehrt die Chili Enduro Series zurück zu den 3Länder Enduro Trails und sorgt für ein einmaliges Rennerlebnis!

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Wer von euch war dieses Jahr am Reschen dabei?

Text: Chilimotion | Bilder: Manfred Stromberg