ru24.pro
World News
Сентябрь
2024

Downhill World Cup 2024 – Loudenvielle: Gute Zeiten, schlechte Zeiten – das Quali-Update

0

Der Downhill World Cup 2024 in Loudenvielle ist bisher das pure Chaos – dabei waren die Bedingungen am Quali-Tag eigentlich ziemlich hervorragend. Was bislang beim vorletzten Downhill-Rennen des Jahres passiert ist und auf was man sich morgen freuen kann, erfahrt ihr in unserem Quali-Update. 

  • Fahrrad gefahren wurde tatsächlich auch in Loudenvielle, doch die Action auf der Strecke hat bislang eine untergeordnete Rolle gespielt. Stattdessen dreht sich alles ums Wetter. Aufgrund stürmischer Bedingungen, nahezu unfahrbarer Streckenverhältnisse und nicht gewährleisteter Sicherheit musste bereits das gestrige Training weitgehend gestrichen werden. Am Morgen des Quali-Tags kam dann die nächste witterungsbedingte Änderung: Das Training vor der Quali wurde nach hinten verschoben, damit die Strecke auf Vordermann gebracht werden konnte. Danach jeweils 2 Stunden Training für die Junioren- und Elite-Kategorien. Da dann jedoch keine Zeit mehr gewesen wäre, um Quali und Semi-Finale auszutragen, wurde das Semi-Finale gecancelt. Stattdessen gab es nun also lediglich eine Quali, bei der sich die Top 30 der Männer und die Top 10 der Frauen fürs Finale qualifiziert haben. Das könnte ganz nebenbei betrachtet auch ein Blick in die Zukunft sein, denn das Semi-Finale ist immer wieder Gegenstand von Kritik und soll ab 2025 wohl wieder gestrichen werden.
  • Statt angekündigter Regenfälle war das Wetter am Samstag dann insgesamt sogar ziemlich hervorragend. Früh am Morgen ist zwar noch ein kurzer Schauer durch das Tal gezogen, doch spätestens ab dem Mittag kam die Sonne raus, später zeigte sich keine Wolke mehr am Himmel. Die Strecke war zwar phasenweise noch immer rutschig, ist aber mit fortlaufender Dauer immer stärker abgetrocknet und war am Abend in absolutem Premium-Zustand. Das hat wiederum für Ärger gesorgt, doch dazu später mehr.
# Er ist und bleibt einfach das Maß der Dinge: In der chaotischen Quali in Loudenvielle konnte sich Loïc Bruni auf Platz 1 durchsetzen - das Semi-Finale hingegen wurde gecancelt. Damit geht Superbruni im Finale morgen als letzter Fahrer an den Start. Nur über die Brems-Abdeckungen müssen wir uns nochmal unterhalten …
  • Schnellster Fahrer des Tages war Loïc Bruni – aufmerksame User werden diesen Namen eventuell schonmal gelesen haben. Mit einem Vorsprung von stattlichen 3 Sekunden hat sich der Führende der Gesamtwertung in der Quali durchsetzen können. Auf Platz 2 hat Amaury Pierron immerhin nicht allzu viele Punkte im Kampf um den Overall eingebüßt. Mit Ronan Dunne und Finn Iles auf den Plätzen 3 und 4 sind zwei ziemlich wilde Fahrer ebenfalls im Rennen um die Nummer 1 im Finale.
  • Generell war die Qualifikation der Männer fest in französischer Hand. Mit 8 Fahrern im Finale stellt die Grande Nation fast 1/3 des Fahrerfelds im Finale – und schlechtester dieser 8 war Benoit Coulanges auf Rang 16 …
  • Für die deutschen Fahrer ist die Quali in Loudenvielle leider nicht nach Plan verlaufen. Henri Kiefer hat den Sprung in die Top 30 denkbar knapp verpasst, auch Max Hartenstern ist im Finale leider nicht dabei: Der Cube-Fahrer hat die Quali auf Rang 49 beendet. Unter normalen Umständen wäre er damit zwar locker im Semi-Finale, doch normal ist in Loudenvielle eher die Ausnahme.
  • Ein beeindruckendes Comeback sollte an dieser Stelle noch erwähnt werden: Nach vielen, vielen verletzungsgeplagten Monaten ist Aaron Gwin endlich mal wieder auf der Strecke und nicht nur als Kommentator bei einem World Cup dabei. Dass der US-Amerikaner nichts verlernt hat, hat er in der Quali bewiesen: Platz 23 und ein Platz im Finale.
  • Ebenfalls mehr als erwähnenswert ist der Junioren-Fahrer Max Alran, der mit seiner Zeit von 3:39.588 auf Platz 5 (!) in der Elite gelandet wäre – und das, obwohl der Franzose noch dem jüngeren Junioren-Jahrgang angehört. Wow!
# Das Wetter war manchmal ziemlich gut, manchmal ziemlich schlecht, manchmal war ein Regenbogen da, aber vor allem war es extrem matschig - insgesamt wurde der Zeitplan ordentlich durcheinandergewirbelt.
  • Die Quali der Frauen hat Tahnée Seagrave für sich entscheiden können – und zwar mit einem ziemlich deutlichen Vorsprung. Dass Elise Empey aus Australien sich auf Platz 2 qualifiziert hat, darf dann getrost als Sensation bezeichnet werden.
  • Die Führende in der Gesamtwertung, Vali Höll, hat hingegen einen eher gebrauchten Tag erwischt: Mit Platz 7 ist sie zwar im Finale dabei (was sie aufgrund ihres Protected-Status ohnehin wäre), aber in der Gesamtwertung hat sie nun einige Punkte ihres Vorsprungs auf Tahnée Seagrave eingebüßt. Glück im Unglück: Weil „nur“ die Punkte der Quali und nicht die des Semi-Finales vergeben worden sind, hat Tahnée Seagrave keinen allzu großen Sprung nach vorne machen können. Nina Hoffmann hat als 5. eine solide Leistung gezeigt.
  • Leider gelaufen ist die Saison für Camille Balanche, die in der letzten Kurve schwer gestürzt ist und ihren Quali-Lauf nicht beenden konnte. Erste Selbst-Diagnose der Schweizerin: Gebrochener Daumen. Da Camille Balanche erst auf den letzten Metern gestürzt ist, waren zahlreiche Top-Fahrerinnen von einer roten Flagge betroffen.
# Max Alran wäre als Junioren-Fahrer in der Elite auf Rang 5 gelandet - und hat dabei unter anderem diesen aberwitzigen Scrub gezeigt. Der Junge kann was …
  • Durch diese rote Flagge hatten Fahrerinnen wie Vali Höll, Tahnée Seagrave, Nina Hoffmann oder auch Valentina Roa Sanchez die Möglichkeit, einen weiteren Quali-Lauf zu machen. Solch ein Re-Run ist normalerweise eher ein Nachteil als ein Vorteil. In Loudenvielle hingegen wurden die Re-Runs erst nach der Männer-Quali und damit einige Stunden nach Ende der Frauen-Quali ausgetragen. Und in diesem Zeitpunkt ist die Strecke extrem abgetrocknet, was sie deutlich schneller gemacht hat. Das war dann ein klarer Nachteil für Fahrerinnen wie Mille Johnset, Louise Ferguson und Gracey Hemstreet, die keine Möglichkeit auf einen Re-Run hatten und das Finale letzten Endes knapp verpasst haben. Mille Johnset beispielsweise war bei den oberen Splits die zweischnellste Fahrerin des Tages (und selbst Top-Fahrerinnen wie Vali Höll oder Tahnée Seagrave sind dort ganz normal gefahren, da die rote Flagge erst fast vor dem Ziel gezeigt wurde). Nun könnte man sagen, dass das eben Racing ist und wir uns bei einer Outdoor-Sportart befinden – aber trotzdem sollte man sich fragen, ob eine Quali so viel Sinn macht, wenn man aufgrund organisatorischer Versäumnisse keine halbwegs ähnlichen Bedingungen für die Athletinnen und Athleten ermöglichen kann.
  • Genug gemeckert, blicken wir noch kurz aufs Finale: Laut unserem Fotografen Andy, der ein Jodel-Diplom in Meteorologie hat, soll es morgen Vormittag trocken und sonnig bleiben. Für den Nachmittag sind heftige Regenfälle angekündigt, die bis Montagmorgen anhalten sollen. Ob es schon vor, während oder erst nach dem Finale regnen wird? Schwer zu sagen. Da ich aber morgen früh ab 9 Uhr auf dem Rennrad unterwegs sein will, würde ich zumindest auf Regen am Morgen in Rheinhessen tippen.
  • Das Finale kann man wie gewohnt im Internet™ verfolgen. Die Läufe der Juniorinnen und Junioren werden kostenlos auf YouTube übertragen, die Final-Entscheidungen der Elite-Kategorien gibt es wie gewohnt kostenpflichtig auf Discovery+.
# Ob sie wieder zuletzt lacht? Die Quali ist für Vali Höll nicht nach Plan gelaufen, aber im Finale wird die Weltmeisterin zeigen wollen, weshalb sie die Nummer 1 ist.
# MTBNews

Wer ist dein Favorit für das Finale?


Alle Artikel zum Downhill World Cup Loudenvielle 2024 | Alle Infos zum Downhill World Cup 2024