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Republikanischer Ex-US-Vizepräsident Dick Cheney unterstützt Demokratin Harris

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Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat einen weiteren prominenten US-Republikaner als Unterstützer gewonnen: den ehemaligen republikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney. "Es hat noch nie eine Person gegeben, die eine größere Gefahr für unsere Republik war als Donald Trump", sagte Cheney am Freitag (Ortszeit). Der für seine erzkonservative Haltung bekannte Cheney verwies vor allem auf die Rolle Trumps beim Sturm auf das Kapitol.

Trump habe versucht, "die letzte Wahl mit Lügen und Gewalt zu stehlen, um sich an der Macht zu halten, nachdem die Wähler ihn abgelehnt hatten", erklärte Cheney und fügte an: "Ihm darf niemals wieder die Macht anvertraut werden." Cheney, der von 2001 bis 2009 Stellvertreter von US-Präsident George W. Bush war, sagte, er selbst werde bei der Präsidentschaftswahl im November für Harris stimmen - und so "das Land über die Parteizugehörigkeit stellen".

Fanatische Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 das US-Kapitol in Washington - den Sitz beider Kongresskammern - gestürmt, als dort gerade der im November zuvor erfolgte Wahlsieg des Demokraten Biden offiziell bestätigt werden sollte. Kurz zuvor hatte Trump in einer Rede seine Anhänger angestachelt und ihnen zugerufen: "Kämpft wie die Hölle". Fünf Menschen starben bei der gewaltsamen Erstürmung. Bis heute hat Trump seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 nicht anerkannt.

Die Managerin von Harris' Wahlkampfteam, Jen O’Malley Dillon, erklärte mit Blick auf Cheneys Erklärung, Harris sei stolz darauf, die Unterstützung des früheren Vizepräsidenten zu haben. Sie zolle ihm "großen Respekt für seinen Mut, das Land über die Partei zu stellen". 

Alle Wähler, denen die USA am Herzen lägen und die die fundamentale Bedrohung verstünden, die von Trump für die Demokratie und die Verfassung ausgehe, fänden in Harris' Kampagne "ein Zuhause". "Vizepräsidentin Harris wird eine Präsidentin für alle Amerikaner sein - ob Republikaner, Demokraten, Unabhängige oder nichts davon - und sie wird weiterhin daran arbeiten, die Unterstützung aller Amerikaner zu gewinnen", erklärte O'Malley Dillon weiter.

Zuvor hatte bereits Cheneys Tochter, die frühere republikanische Kongressabgeordnete und prominente Trump-Kritikerin Liz Cheney, der Demokratin Harris ihre Unterstützung ausgesprochen. "Wegen der Gefahr, die Donald Trump darstellt, werde ich nicht nur nicht für Donald Trump stimmen, sondern ich werde für Kamala Harris stimmen", sagte Liz Cheney am Mittwoch in North Carolina.

Dick und Liz Cheney reihen sich in eine Reihe republikanischer Politiker ein, die den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump als Gefahr für die Demokratie ansehen und ihm deshalb ihre Unterstützung verwehren. Dazu zählen prominente Parteivertreter wie der Senator und ehemalige Präsidentschaftskandidat Mitt Romney, der unter Trump als Vizepräsident amtierende Mike Pence und oder auch Trumps einstiger Sicherheitsberater John Bolton.

Harris' Wahlkampfteam gab am Freitag die Einnahme von 361 Millionen Dollar (rund 325 Millionen Euro) Spenden im August bekannt - den höchsten Betrag in einem Monat bisher und fast das Dreifache von Trumps Spendeneinnahmen.

Die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt. Der 78-jährige Trump tritt zum dritten Mal an. Derzeit liefert er sich in den Umfragen vor allem auch in den besonders umkämpften sogenannten Swing States ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vizepräsidentin Harris.