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Harz: Feuerfront am Brocken: Hunderte Menschen evakuiert

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Im Harz brennt es: Hunderte Menschen wurden evakuiert. Vier Löschflugzeuge sind im Einsatz. Entwarnung ist noch nicht in Sicht – im Gegenteil.

Im Harz gehen die Löscharbeiten im Kampf gegen die Brände rund um den Brocken weiter. Am Morgen wolle sich die Einsatzleitung einen Überblick verschaffen und das weitere Vorgehen beraten, teilte die Leitstelle Harz mit. Laut dem Landkreis Harz mussten sich in der Nacht Feuerwehrkräfte zurückziehen, weil einzelne Schutzstreifen vom Feuer übersprungen wurden.

Rund 500 Menschen sind vom Brocken in Sicherheit gebracht worden. Es handele sich um Touristen, Wanderer und Sportler, sagte ein Sprecher des Landkreises Harz. Sie wurden am Freitagnachmittag mit Bussen von dem Harzgipfel geholt. Am Freitagabend teilte ein Landkreis-Sprecher nach einer Lagebesprechung mit, dass das Feuer sich derzeit ungehindert ausbreite. Demnach hatten sich viele Brandstellen vereinigt. Es sei eine größere Feuerfront entstanden, hieß es. Für die weiteren Löscharbeiten waren vier Löschflugzeuge und sechs Löschhubschrauber angefordert worden. 

Vor zwei Jahren hatte der Landkreis Harz den Katastrophenfall wegen eines Brandes am Brocken ausgerufen. Wie damals ist nun wieder der Königsberg betroffen. 

STERN PAID Interview Förster Zukunft Wald 22.21hViele Brandstellen hätten sich vereinigt und es sei eine größere Feuerfront entstanden, hieß es. Rund 150 Feuerwehrleute seien inzwischen am Boden im Einsatz. Sie wurden aus dem gesamten Harzkreis sowie den benachbarten Landkreisen Goslar und Göttingen zusammengezogen.

Kampf gegen Waldbrand im Harz

Dazu waren drei Flugzeuge – zwei aus Niedersachsen und eines des Landkreises Harz – sowie ein Hubschrauber an den Löscharbeiten beteiligt. Sechs weitere Hubschrauber von Bundeswehr und Bundespolizei seien angefordert worden. Auch das Technische Hilfswerk war vor Ort.

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Auch weiter nordöstlich brannte es: Auf dem Truppenübungsplatz Altmark brach bei einer Übung ein Brand aus. Die Heide habe relativ großflächig gebrannt, sagte der Presseoffizier des Gefechtsübungszentrums des Heeres, Alexander Helle. Starke Winde trieben das Feuer weiter an. Es breitete sich auf insgesamt 144 Hektar Fläche aus. Am Abend teilte Helle mit, dass der Brand gelöscht werden konnte.

Rauchtopf entzündet Feuer

Oberstes Ziel sei es gewesen, einen Waldbrand zu verhindern. Das sei der Feuerwehr gelungen. Verletzt worden sei niemand, auch Bundeswehr-Ausrüstung sei nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Man sei mit einem blauen Auge davongekommen, sagte Helle. Auslöser war nach Angaben des Presseoffiziers eine Art Rauchtopf gewesen, mit dem der Abschuss eines Panzers simuliert werden soll. Dieses Gerät sei sehr heiß geworden und habe die Heide entzündet.

Polizei räumt Hippie-Camp im Harz 13.27Am Brocken bildeten die Stadt Wernigerode und der Landkreis Harz einen gemeinsamen Einsatzstab, so der Landkreissprecher. Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) teilten mit, dass wegen des Waldbrandes die Strecke zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken gesperrt ist. Es komme zu erheblichen Verzögerungen.

Gleiche Brandstelle wie vor zwei Jahren 

Vor fast genau zwei Jahren gab es an der aktuellen Brandstelle einen tagelangen Löscheinsatz wegen eines Waldbrandes. Bis zu sieben Löschhubschrauber und zwei italienische Löschflugzeuge hatten den Einsatz unterstützt, es gab internationale Hilfe. Das Feuer war Anfang September 2022 am Goetheweg nahe dem Aussichtspunkt Goethebahnhof entdeckt worden. Der Weg zum Brocken gilt als einer der meistfrequentierten Wanderwege im Nationalpark Harz. Grundsätzlich ist das Gelände sehr schwer zugänglich.

Derzeit ist die Waldbrandgefahr in weiten Teilen Sachsen-Anhalts sehr hoch. Zuletzt kam es zu Wald- und Feldbränden vor allem im Norden des Landes. Die meisten konnten schnell gelöscht werden.

Hinweis: Dieser Text wurde mehrfach aktualisiert.