DFB: Nagelsmann attackiert Experten – "Das finde ich verrückt"

Nach der Heim-EM geht es für Deutschland in der Nations League weiter. Auf der Pressekonferenz spricht Bundestrainer Nagelsmann über die Vorbereitung – und wird deutlich. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat verärgert auf die Kritik an seiner Weltmeister-Ansage reagiert. "Ich finde die Aussagen des einen oder anderen Experten fragwürdig. Wenn ein Trainer sagt, er will Weltmeister werden – dass das kritisiert wird, das finde ich verrückt", sagte Nagelsmann auf der Abschlusspressekonferenz vor dem Nations-League-Auftakt am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) gegen Ungarn in Düsseldorf. Nagelsmann hatte nach dem unglücklichen Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM gegen Spanien (1:2 n.V.) den WM-Titel 2026 als Ziel ausgegeben. "Hat Dich das unter Druck gesetzt, dass ich gesagt habe, wir wollen Weltmeister werden?", fragte er am Freitagabend den neben ihm sitzenden Pascal Groß – dieser verneinte. Der Wortwechsel sorgte für Lachen in der Runde. Zunächst will Nagelsmann den Schwung aus der EURO auf die Nationenliga übertragen. "Ich glaube schon, dass das erste Spiel nach der EM auch sehr wichtig ist, die Fans weiter mitzunehmen auch für die nächsten zwei Jahre", sagte Nagelsmann, der trotz der Rücktritte von Toni Kroos , Manuel Neuer , Ilkay Gündoğan und Thomas Müller nicht mit "einer langen Anlaufphase" rechnet. Die komplette Pressekonferenz zum Nachlesen im Ticker: 17.50 Uhr: Damit endet die Pressekonferenz am Freitagabend. 17.49 Uhr: Was der Begriff "Heimat" für Nagelsmann bedeutet? "Ein Gefühl von Wohlfühlen, Ankommen, Zufriedenheit, Vertrautheit, dort, wo man weiß, wo der Bäcker ist, wo der Fleischer ist, wo die Bushaltestelle ist. Ich glaube, Wohlfühlen beschreibt es am besten. Dort, wo man am liebsten ist, wo man auch Leute empfängt. Aber: Ich fühle mich an vielen Orten wohl, auch wenn es nicht meine Heimat ist." 17.47 Uhr: t-online-Nationalmannschaftsreporter Noah Platschko fragt zur Belastung im immer engeren Terminkalender. Nagelsmann meint: "Es ist immer die Frage, was man möchte als Fans, als Verbände, als Fifa, als Uefa. Tendenziell ist es so, dass die großen Vereine natürlich weiter die guten Spieler kaufen können, die nicht viel Eingewöhnungszeit brauchen", die Kader könnten die zunehmende Belastung dadurch besser schultern. Aber: Für Klubs wie den VfB Stuttgart würde das schwieriger. "Wenn man nicht immer meckert, dass der Fußball nicht attraktiver wird und mehr auf Ergebnis spielt, dann ist es gut. Die NBA-Spieler haben auch eine Menge Spiele, aber Pausen dazwischen. Ich bin ganz zufrieden, wie der Fußball ist und war, und brauche nicht noch 20 Spiele mehr. Aber ich bin nicht der Entscheidungsträger." Groß betont: "Ich brauche den Wettkampf. Wenn man Spanien, Argentinien oder Italien sieht, die waren schon vor den großen Turnieren immer erfolgreich. Auch deshalb nehmen wir die Nations League ernst. Natürlich muss man das auch managen. Es wird ab und zu rotiert, es ist auch eine Zusammenarbeit von Spieler und Trainer." 17.43 Uhr: Groß über die beiden Neuen Angelo Stiller und Aleksandar Pavlović: "Sie müssen nichts lernen, das sind zwei sehr gute Spieler, die ihren Weg gehen werden." 17.41 Uhr: Nagelsmann über Groß' Qualitäten und seinen Wert für den Mannschaftsrat: "Er hat immer auch den Blick für den Ball in die Tiefe. Er hat keine Angst. Bälle zu kriegen. Er hat auch zuletzt bei Brighton zuletzt einen guten Trainer gehabt. wenn es darum geht, Räume zu kreieren. Pascal ist sehr reflektiert, er schaut nicht nur seine eigenen Spiele an, sondern auch sehr viele andere Partien. Es ist mit ihm immer ein guter Austausch. Er spricht immer viel, auch bei der EM, wo er nicht viel gespielt hat, das spricht für ihn." Und weiter: "Ich freue mich für Dich, dass Du morgen spielst." 17.38 Uhr: Nagelsmann greift Kritiker seiner ambitionierten Aussagen an: "Ich finde die Aussagen der einen oder anderen Experten tatsächlich fragwürdig. Wenn ein Trainer sagt, er will Weltmeister werden – dass das kritisiert wird, das finde ich verrückt. Ich will mal die Headlines sehen, wenn ich nach der EM sage: 'Weltmeister will ich auch nicht werden. Europameister war mir schon egal, und Weltmeister ist mir auch egal.'" Dann dreht er sich zu Groß: "Hat Dich das unter Druck gesetzt, dass ich gesagt habe, wir wollen Weltmeister werden?" Groß verneint mit einem Lächeln. Nagelsmann: "Dann bin ich beruhigt." 17.36 Uhr: Über die Aufstellung im Mittelfeld nach den Abschieden von Toni Kroos und Ilkay Gündoğan. "Ich brauche niemanden, der Toni Kroos ersetzt, sondern einen, der seine eigenen Stärken einbringt. Deshalb wird Pascal morgen spielen. Für Ilkay (Gündogan) wird Fülle (Niclas Füllkrug) spielen in einer anderen Aufstellung." 17.35 Uhr: Nagelsmann über die Aufgabe: "Ich glaube schon, dass das erste Spiel nach der EM auch sehr wichtig ist, die Fans weiter mitzunehmen auch für die nächsten zwei Jahre." Er habe mit seinen Spielern noch keine neuen Abläufe einstudiert, "sondern die Dinge, die wir schon kennen. Ich möchte den selben Enthusiasmus, den wir bei der EM gesehen haben, auch morgen erkennen." 17.33 Uhr: Pascal Groß zeigt sich erfreut über die Vorbereitung in Herzogenaurach: "Für jeden war es cool, in den Homeground zurückzukehren. Wir haben uns gefreut, dass wir uns wiedersehen. Wir konnten uns sehr gut vorbereiten." 17.32 Uhr: Nagelsmann rechnt mit einem anderen Ungarn. "Wir können nicht den identischen Gegner wie bei der EM erwarten." Bei der EM seien die Ungarn "tief hinten reingefallen." Und: "Am Ende liegt es morgen viel an uns, wie wir den Gegner hinten rein drücken." 17.30 Uhr: Die Pressekonferenz startet. Auf dem Podium nehmen Nagelsmann und Spieler Pascal Groß Platz. 17.20 Uhr: Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler äußerte sich zu Kimmich: "Er ist eine Führungspersönlichkeit. Er ist immer zu 100 Prozent da, in jeder Trainingseinheit. Er hat für jeden ein offenes Ohr und immer eine gute Meinung", sagte Völler im RTL/ntv-Interview. Gegen Ungarn wird der Bayern-Star die DFB-Elf als Kapitän aufs Spielfeld führen. 17.10 Uhr: Der neue Kapitän steht bereits fest. Joshua Kimmich übernimmt die Binde. Sportdirektor Rudi Völler sagte RTL/ntv: "Er geht immer vorneweg und stellt sich den Fragen, wenn es mal nicht so läuft. Er hat das Kapitänsamt verdient." 17.05 Uhr: Der deutsche Kader bietet derweil ein neues Gesicht. Angelo Stiller vom VfB Stuttgart wurde erstmals nominiert. Dank ihm stellen die Schwaben mit fünf Profis genauso wie der BVB die größte Gruppe an Spielern im Kader. Abwehrchef Antonio Rüdiger fehlt unterdessen im Aufgebot. Der Real-Profi solle die Zeit zur Regeneration nutzen. 17.00 Uhr: Hallo und herzlich willkommen zur DFB-Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Ungarn in der Nations League. In einer halben Stunde wird sich Bundestrainer Julian Nagelsmann den Fragen der Journalisten stellen.