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Gerry Weber mischt mit: Deutsche Bekleidungsmarken sind wieder auf dem Weg nach Russland

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Vier deutsche Bekleidungsmarken dürften demnächst auf den russischen Markt kommen – trotz Sanktionen und möglicher Schwierigkeiten. Die Korporation Lim Holding, die die deutsche Marke Gerry Weber in Russland vertreibt, könnte damit beginnen, deutsche Marken wie Smith & Soul, Milano Italy, HeartKiss, Elisa.And.Me zu liefern. Die Marken gehören zum Ultimo Fashion Group Konglomerat, so die Zeitung Kommersant. Nach Angaben der Zeitung hat das Unternehmen im Sommer vier verschiedene russische Domains registriert, die den Bezeichnungen von vier deutschen Marken entsprechen.

Die von der Zeitung Kommersant befragten Experten sind jedoch der Meinung, dass sich die Dinge auf dem russischen Markt etwas geändert haben. Denn früher waren europäische Marken hier zweifelsohne willkommen, jetzt aber werde es ziemlich schwierig sein, neue deutsche Brands zu fördern und sie bei den Russen beliebt zu machen.

Marina Malachatko, die leitende Direktorin des Beratungsunternehmens Core.XP, merkt im Gespräch mit der Zeitung an:

"Wenn wir über die Zukunftsaussichten sprechen, dann sind sie gut, solange man in Marketing und Werbung investiert, sowohl online als auch offline. Das heißt, es reicht nicht aus, einfach eine neue deutsche Modemarke einzuführen, sie auf dem Markt anzukündigen und auf Kunden zu warten; die Kunden sind ohnehin gewohnt zu wählen. Das Hauptproblem, das ich sehe, sind neben der schwachen Marktpräsenz dieser Marken … die möglichen Währungsschwankungen."

Im Großen und Ganzen sind sich die von den Medien befragten Experten einig, dass es für den Händler nicht einfach sein wird, die Marken der Ultimo Fashion Group in Russland zu etablieren. Obwohl neue deutsche Marken hier nicht sehr oft auftauchen, ist der Markt insgesamt übersättigt – vor allem mit sehr hochwertiger russischer Mode. Daher ist es selbst für hochwertige Marken schwierig, sich von der Masse abzuheben, wenn sie sich nicht klar positionieren und ernsthafte Investitionen in Werbung und Vermarktung vornehmen.

In den vergangenen zwei Jahren hat eine große Zahl internationaler Marken den russischen Markt verlassen. Dadurch ist der Anteil der Käufer, die sich für einheimische Marken entscheiden, in diesem Zeitraum um elf Prozent gestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl derer, die europäische Marken kaufen, um sieben Prozent gesunken, wie eine Frühjahrsumfrage von Magram Market Reserch ergab. Nach Angaben der Experten der Fashion Consulting Group expandieren jetzt nur noch einige deutsche und italienische Marken in Russland. Dazu gehören zum Beispiel Tom Tailor, New Yorker, OVS, Ruck & Maul und Rinascimento, schreibt das Portal BFM.ru.

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