Israel-Gaza-News: Netanjahu kritisiert britische Entscheidung zu Waffenexporten
Netanjahu bittet für Tod von Hamas-Geiseln um Verzeihung. Hamas droht Angehörigen der israelischen Geiseln. Alle Entwicklungen im Newsblog. Angehörige verurteilen "Terrorvideo" der Hamas von getöteter Geisel 19.36 Uhr: Das Forum der Geisel-Angehörigen in Israel hat ein von der radikalislamischen Hamas veröffentlichtes Video verurteilt, in dem eine Geisel gezeigt wird, die am Wochenende tot aufgefunden wurde. Das Forum der Familien der Geiseln und Vermissten, das sich für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln einsetzt, spricht von einem "schockierenden Psychoterror-Video". Die am Montag veröffentlichten Aufnahmen zeigen die 24-jährige Eden Yerushalmi, deren Leiche am Wochenende vom israelischen Militär geborgen worden war. In dem zwei Minuten langen Video drängt Yerushalmi die israelische Regierung, die Freilassung aller im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sicherzustellen. Sie ruft zudem die israelische Bevölkerung auf, entsprechende Forderungen mittels Protesten durchzusetzen. Yerushalmi war eine der sechs Geiseln, deren Leichen in einem Tunnel im Gazastreifen gefunden worden waren. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden die sechs getötet, kurz bevor die Soldaten sie erreichen konnten. Regierungschef Benjamin Netanjahu zufolge wurden sie durch einen Kopfschuss hingerichtet. UN verlangen unabhängige Untersuchung zu Tötung israelischer Geiseln 18.42 Uhr: UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat eine unabhängige Untersuchung des Todes sechs israelischer Geiseln gefordert, die nach israelischen Angaben hingerichtet wurden. "Wir sind entsetzt über Berichte, wonach bewaffnete palästinensische Gruppen sechs israelische Geiseln standrechtlich hingerichtet haben, was ein Kriegsverbrechen darstellen würde", schreibt Türks Büro im Onlinedienst X. Der Menschenrechtskommissar fordere "unabhängige, unparteiische und transparente Untersuchungen und dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden", heißt es weiter. Palästinenser: 16-Jährige stirbt bei Armeeeinsatz nahe Dschenin 15.39 Uhr: Bei einer Razzia der israelischen Armee im Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge eine Jugendliche ums Leben gekommen. Die 16-Jährige sei durch israelische Schüsse getötet worden, teilt das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Demnach wollten israelische Einsatzkräfte in einem Ort westlich der Stadt Dschenin, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, mehrere Personen festnehmen. Details zu den Umständen des Tods des Mädchens nennt die Behörde nicht. Israels Militär teilt auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet unterdessen, ein Auto von Journalisten sei in dem Ort von israelischen Einsatzkräften beschossen worden. Ein Mitarbeiter der Agentur sei an der Hand getroffen und verletzt worden. Israels Armee teilt mit, diesen Bericht ebenfalls zu prüfen. Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates nach Tod von Geiseln 15.35 Uhr: Die Lage in Nahost und die Tötung von sechs israelischen Geiseln soll am Mittwoch den Weltsicherheitsrat in New York beschäftigen. Der israelische Botschafter Danny Danon hatte zuvor in einem Brief Beratungen des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen verlangt. Auch Ratsmitglied Algerien beantragte Diplomaten zufolge mit Blick auf die Lage in Gaza und dem Westjordanland eine Sitzung. Das Treffen soll am Mittwoch um 21 Uhr deutscher Zeit stattfinden. Türkei verhaftet mutmaßlichen Mossad-Agenten 12.40 Uhr: In Istanbul ist nach Behördenangaben ein Kosovare festgenommen worden, der das Finanznetzwerk des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad in der Türkei gesteuert haben soll. Der Mann werde verdächtigt, Überweisungen an in der Türkei aktives Mossad-Personal getätigt zu haben, berichtet der türkische Nachrichtendienst MIT. Er sei am 30. August in Gewahrsam genommen worden. Insgesamt sind in der Türkei in diesem Jahr bereits mehr als 20 Personen wegen mutmaßlicher Mossad-Verbindungen festgenommen worden. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind angespannt. Der Kosovare sei seit seiner Ankunft in der Türkei am 25. August überwacht worden, teilt der MIT mit. Ihm werde vorgeworfen, Finanztransaktionen aus osteuropäischen Ländern, insbesondere dem Kosovo , an Mossad-Agenten in der Türkei begünstigt zu haben. Die Überweisungen seien zur Geheiminformationsbeschaffung in Syrien und für psychologische Einsätze gegen Palästinenser sowie die Koordinierung von Drohnen-Einsätzen verwendet worden. Hamas-Kommandeur bei Angriff getötet 11.45 Uhr: Das israelische Militär bestätigt auf der Plattform X die Tötung des Hamas-Kommandeurs Ahmed Fawzi Nasser Muhammad Wadiyya. Dieser sei bei einem Angriff auf ein von der Hamas genutztes Gebäude in der Nähe des al-Ahli-Krankenhauses in Gaza-Stadt getötet worden. Laut dem israelischen Militär soll Wadiyya am 7. Oktober mit einem Gleitschirm über die Grenze nach Israel eingedrungen sein und dort ein Massaker in der Siedlung Netiv Ha’asara befehligt haben. Bei dem Massaker starben 22 der insgesamt 900 Einwohner. Netanjahu: Britische Entscheidung "Beschämend" 11.02 Uhr: Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnet die Entscheidung der britischen Regierung, mehrere Lizenzen für den Export von Rüstungsgütern nach Israel auszusetzen, als "beschämend". In einem Beitrag auf X weist Netanjahu die Begründung der britischen Regierung, dass der Export der Waffen möglicherweise gegen das humanitäre Völkerrecht verstößt, entschieden von sich. So schreibt er, dass Israel einen "gerechten Krieg mit gerechten Mitteln" führe. Den Kampf gegen die Hamas werde Israel auch ohne die Hilfe britischer Waffen gewinnen. Darüber hinaus verweist er darauf, dass beim Angriff der Hamas am 7. Oktober auch 14 britische Staatsbürger getötet wurden. Fünf weitere würden immer noch von der Hamas als Geiseln festgehalten. Laut Informationen des britischen Journalisten Robert Peston soll sich auch die amerikanische Regierung verärgert über die Entscheidung der Briten gezeigt haben. Lufthansa fliegt wieder nach Tel Aviv 8.46 Uhr: Der Lufthansa-Konzern nimmt seine Flüge nach Israel wieder auf. Tel Aviv werde ab Donnerstag, 5. September, wieder angeflogen, teilt das Unternehmen in Frankfurt mit. Der Flughafen der libanesischen Hauptstadt Beirut bleibt hingegen wegen der anhaltenden Spannungen bis einschließlich 30. September tabu für die Gesellschaften des Konzerns, zu dem auch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings gehören. Amman in Jordanien und Erbil im Irak werden bereits seit dem 27. August wieder angeflogen. Hamas: Geiseln werden "in Särgen" zurückkehren 0.13 Uhr: Die Hamas hat damit gedroht, dass die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln "in Särgen" zurückkehren werden, wenn Israel weiterhin militärischen Druck ausübt. Die "Hartnäckigkeit" von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, "die Gefangenen durch militärischen Druck zu befreien, anstatt eine Vereinbarung zu treffen, bedeutet, dass sie in Särgen zu ihren Familien zurückkehren werden", erklärte der Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, der Essedin-al-Kassam-Brigaden, Abu Obeida, am Montag. Den Wächtern der Geiseln seien neue Anweisungen gegeben worden, für den Fall, dass sich israelische Soldaten ihrem Aufenthaltsort nähern, fügte er hinzu. Knapp elf Monate nach dem Hamas-Großangriff auf Israel vom 7. Oktober befinden sich nach israelischen Angaben noch immer 97 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen, 33 von ihnen sind demnach vermutlich tot. Am Sonntag hatten israelische Behörden den Tod von sechs Geiseln verkündet, die am Samstag in einem Tunnel bei Rafah im Süden des Gazastreifens gefunden worden waren. Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums waren die vier Männer und zwei Frauen laut Obduktion "ungefähr 48 bis 72 Stunden" vor der gerichtsmedizinischen Untersuchung am Sonntag "von Hamas-Terroristen mit mehreren aus nächster Nähe abgefeuerten Schüssen ermordet worden. Montag, 2. September 2024 Britische Regierung: Teilweise Aussetzung der Waffenexporte nach Israel 20.06 Uhr: Die britische Regierung hat eine teilweise Aussetzung der Waffenexporte nach Israel angekündigt. 30 von insgesamt 350 Exportgenehmigungen würden ausgesetzt, sagt Außenminister David Lammy am Montag im britischen Parlament. Das Verbot betreffe Waffen, "die im derzeitigen Konflikt im Gazastreifen" gegen die radikalislamische Hamas eingesetzt werden könnten. Als Begründung für den Schritt nennt der britische Außenminister ein "eindeutiges Risiko", dass die Waffen bei "einer schweren Verletzung des humanitären Völkerrechts" eingesetzt werden könnten. Teile für Kampfjets vom Typ F-35 sind von der Maßnahme allerdings nicht betroffen. Lammy betonte, dass es sich bei dem Verbot nicht um eine Feststellung von Unschuld oder Schuld handle, und dass die Situation weiterhin beobachtet werde. "Wir haben nicht darüber geurteilt und können auch nicht darüber urteilen, ob Israel gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen hat", sagt er. Großbritannien sei "kein internationales Gericht". Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant schreibt im Onlinedienst X, er sei "zutiefst enttäuscht" über die Maßnahme der britischen Regierung. Netanjahu bittet nach Tod von Hamas-Geiseln um "Vergebung" 20.02 Uhr: Nach dem Fund von sechs getöteten Geiseln der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen bittet der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu um "Vergebung". "Ich bitte Sie um Vergebung, sie nicht lebend zurückgebracht zu haben", sagt Netanjahu am Montag bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. "Wir waren nah dran, aber es ist uns nicht gelungen." Der israelische Ministerpräsident droht zugleich mit Vergeltung. "Die Hamas wird einen hohen Preis dafür zahlen", sagt er. Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe mit der Hamas will Netanjahu offenbar nicht nachgeben. Israel müsse über das Gebiet an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten die Kontrolle behalten, sagt er. Dadurch werde sichergestellt, dass die verbliebenen Geiseln "nicht aus dem Gazastreifen herausgeschmuggelt werden". Biden kritisiert Netanjahu 17.32 Uhr: US-Präsident Joe Biden hofft weiterhin auf einen Geisel-Deal und vermisst dabei einen größeren Einsatz des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu. Biden sagt vor Reportern in Washington , man sei einer finalen Vereinbarung zur Freilassung der restlichen Geiseln aus der Hand der Hamas "sehr nah". Auf die Frage, was ihn nach den vielen erfolglosen Anläufen für einen Deal zu dieser Einschätzung bringe, sagt er, die Hoffnung sterbe zuletzt. Zugleich kritisiert er die Rolle Netanjahus in den Verhandlungen. Auf die Frage, ob dieser genug tue, um einen Geisel-Deal zu erreichen, entgegnet Biden: "Nein." Arbeitsgericht ordnet Ende des Generalstreiks in Israel an 13.03 Uhr: Das Arbeitsgericht in Tel Aviv hat angeordnet an, dass der Generalstreik um 14.30 Uhr (Ortszeit, 13.30 Uhr MESZ) enden muss. Die Richterin Hadas Jahalom habe eine entsprechende einstweilige Verfügung verhängt, berichteten israelische Medien übereinstimmend. Als Begründung habe sie erklärt, es handle sich um einen "politischen Streik". Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hatte in Israel ein großer Proteststreik begonnen. Der Gewerkschafts-Dachverband Histadrut hatte am Sonntag angekündigt, er wolle das Land einen Tag lang zum Stillstand bringen. Ziel ist es, den Druck auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu erhöhen, damit er einem Deal zur Freilassung der verbliebenen Geiseln zustimmt. Bereits am Sonntag hatten Hunderttausende bei den größten Massenprotesten seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast elf Monaten ein sofortiges Abkommen mit der islamistischen Terrororganisation Hamas gefordert. Gesundheitsbehörde: Fast 40.800 Tote im Gazastreifen 13 Uhr: Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn des Krieges bei israelischen Angriffen 40.786 Menschen getötet worden. 94.224 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Das israelische Militär hat auf den überraschenden Angriff der Hamas und des mit ihr verbündeten Islamischen Dschihads mit einer massiven Offensive reagiert. Der Krieg in dem schmalen und inzwischen weitgehend zerstörten Küstenstreifen dauert seit elf Monaten. Israels Außenminister: Hamas wird Preis zahlen für Mord an Geiseln 10.11 Uhr: Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hat der israelische Außenminister Israel Katz eine harte Reaktion gegen die Hamas angekündigt. "Die Terrororganisation Hamas hat sechs Geiseln brutal hingerichtet, um Angst zu säen und zu versuchen, die israelische Gesellschaft zu spalten", schreibt Katz auf X. "Israel wird mit voller Wucht auf dieses schändliche Verbrechen reagieren. Die Hamas ist verantwortlich und wird den vollen Preis zahlen." Die israelische Armee hatte am Sonntagmorgen bekannt gegeben, dass kurz zuvor sechs Geisel-Leichen in einem unterirdischen Tunnel im Süden des Gazastreifens entdeckt worden waren. Das israelische Gesundheitsministerium teilte nach Medienberichten mit, die Geiseln seien etwa 48 bis 72 Stunden vor der Autopsie der Leichen aus nächster Nähe erschossen worden. Ein Sprecher der Hamas sagte dagegen, die Geiseln seien durch israelisches Bombardement ums Leben gekommen. Sonntag, 1. September Israels Finanzminister fordert Verbot von geplantem Generalstreik 21.52 Uhr: Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Joel Smotrich fordert Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara auf, gerichtlich mit einer Eilverfügung gegen den geplanten Generalstreik am Montag vorzugehen. Der Ausstand habe kein rechtliches Fundament und stelle eine unangebrachte Beeinflussung der Politik dar. Außerdem werde er einen unangemessenen wirtschaftlichen Schaden in Kriegszeiten verursachen. Von der Generalstaatsanwältin gibt es zunächst keine Stellungnahme. Werder Bremen trauert um getötete Geisel 12.50 Uhr: Fußball-Bundesligist Werder Bremen trauert um die getötete israelische Geisel Hersh Goldberg-Polin. Der 23-Jährige war Werder-Fan und wurde von der islamistischen Hamas am 7. Oktober des vergangenen Jahres in den Gazastreifen entführt. Dort wurden seine Leiche und die von fünf weiteren Geiseln nun nach Angaben der israelischen Armee geborgen. "Unsere Gedanken und unser tiefstes Mitgefühl sind in diesen schweren Stunden bei der Familie Goldberg-Polin, den Angehörigen und Hershs Freund*innen. Bis zuletzt haben wir alle auf eine Befreiung von Hersh gehofft. Seine Fahne hängt vor dem Weserstadion", heißt es in einem von Werder veröffentlichten Nachruf. Die Fans der Bremer hatten in den vergangenen Monaten immer wieder an Goldberg-Polin und die anderen von der Hamas entführten Geiseln erinnert. Auch am Samstag beim Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Dortmund (0:0) hing wieder ein Plakat mit der Aufschrift "Stay strong Hersh" (Bleib stark Hersh) im Fanblock. Rechtsextremer Minister verlangt mehr Härte gegen Palästinenser 12.46 Uhr: Nach dem tödlichen Angriff auf Einsatzkräfte der israelischen Polizei im Westjordanland werden Rufe nach mehr Härte in dem von Israel besetzten Gebiet laut. Der rechtsextreme israelische Politiker Bezalel Smotrich, der in Benjamin Netanjahus Regierung für Finanzen und den Siedlungsbau in den besetzten Palästinensergebieten zuständig ist, erklärt am Tatort bei Hebron: "Wir sind entschlossen, den Terrorismus an allen Fronten auszumerzen." Er fordert ein rigideres Vorgehen gegen militante Palästinenser. "Wir müssen jetzt das tun, was wir in jener schrecklichen Nacht nicht getan haben, nämlich mit einem Präventivschlag den Terrorismus hart treffen", sagte er mit Blick auf den überraschenden Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Israelischer Oppositionsführer ruft zum Streik auf 11.13 Uhr: Nach der Bergung von sechs toten Geiseln im Gazastreifen hat in Israel Oppositionsführer Jair Lapid zu einem Streik aufgerufen. Dies solle auf die Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Druck machen zum Abschluss eines Abkommen zur Freilassung der verbliebenen Geiseln. Der frühere Ministerpräsident Lapid rief seine Landsleute auf, sich im Laufe des Tages an einer Großdemonstration in Tel Aviv zu beteiligen. Er rief die größte israelische Gewerkschaft, Unternehmen und Gemeinden zu einem Streik auf. Drei Tote bei Anschlag im besetzten Westjordanland 7.54 Uhr: Bei einem Schusswaffenangriff im besetzten Westjordanland sind nach Angaben israelischer Rettungskräfte am Sonntag mindestens drei Menschen getötet worden. Es handele sich um zwei Männer und eine Frau, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Zwei Menschen, ein Mann und eine Frau im Alter von etwa 30 Jahren seien kurz nach dem Angriff östlich des Kontrollpunkts Tarkumija nahe der Stadt Hebron für tot erklärt worden, erklärte der Rettungsdienst. Ein etwa 50 Jahre alter Mann sei später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. In der Region hatten Palästinenser bereits in der Nacht zum Samstag israelische Siedlungen attackiert. Israel hatte am Mittwoch eine Militäraktion im nördlichen Westjordanland begonnen. Die Armee begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Ziel sei es, gegen die Hamas sowie den Islamischen Dschihad vorzugehen. Sechs tote Geiseln in Gaza geborgen 6.18 Uhr: Die israelische Armee hat die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Das gibt das Militär bekannt. Am Vorabend hatte die Armee den Fund mehrerer Leichen bekannt gegeben, ohne nähere Details zu nennen. Samstag, 2. September Israelischer Soldat bei Einsatz in Dschenin getötet 21.22 Uhr: Bei Zusammenstößen mit bewaffneten Palästinensern in Dschenin im Westjordanland ist ein israelischer Soldat getötet worden. Ein weiterer Soldat sei zudem schwer verletzt worden, teilt das Militär mit. Die Truppen sind demnach bei einer Razzia auf zwei bewaffnete Männer gestoßen, die nach Armee-Angaben der islamistischen Hamas angehörten. Während eines Schusswechsels mit ihnen seien die beiden getötet worden. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigt, nach den Zusammenstößen von den israelischen Behörden über zwei getötete Palästinenser informiert worden zu sein. Ihre Leichen befinden sich demnach in der Obhut der Armee. Die Hamas bezeichnet einen der beiden als Mitglied der Al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der Terrororganisation. Öltanker "Sounion" soll Sonntag abgeschleppt werden 19.14 Uhr: Am Sonntag soll die Bergung des Tankers "Sounion" starten, kündigt der Außenminister der Huthi-Rebellen im Jemen, Dschamel Amer, an. Dann würden Schlepper das manövrierunfähige und verlassene Schiff in sicheres Gebiet ziehen, teilt er auf Facebook mit. Die "Sounion" hat 150.000 Tonnen Rohöl geladen. Sollte dies auslaufen, würde es im Roten Meer zu einer beispiellosen Umweltkatastrophe kommen. Der in Griechenland registrierte Tanker war am 21. August von Huthis angegriffen worden. Huthis: Haben Frachter "Groton" im Golf von Aden angegriffen 19.23 Uhr: Die Huthi-Miliz im Jemen erklärt, den Frachter "Groton" im Golf von Aden angegriffen zu haben. Weitere Details werden zunächst nicht mitgeteilt. Die Huthis greifen seit Monaten den Frachtverkehr vor ihren Küsten an, um damit die Palästinenser im Gazastreifen zu unterstützen. Erste Polio-Impfungen vor Beginn von Kampagne im Gazastreifen 17.31 Uhr: Im Gazastreifen sind die ersten Kinder gegen Polio geimpft worden. Die Spritzen wurden in der Nasser-Klinik in Chan Junis im Süden des Gazastreifens verabreicht. Es handelt sich um einen symbolischen Schritt, bevor am Sonntag eine groß angelegte Impfkampagne gegen Kinderlähmung starten soll. Mehr als 2.000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens und der Gemeinden bereiteten sich auf Massenimpfungen in dem nach fast elf Monaten Krieg stark verwüsteten Gazastreifen vor. Um rund 640.000 Kinder immunisieren zu können, sicherten das israelische Militär und die Hamas der WHO zufolge zeitlich und örtlich begrenzte Feuerpausen zu. Diese sollen zunächst im Zentrum des Gazastreifens beginnen. Hamas-Behörde: Zahlreiche Tote nach israelischen Angriffen 16.52 Uhr: Im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in den vergangenen zwei Tagen 89 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. Damit sei die Zahl der getöteten Palästinenser in dem Küstenstreifen seit Beginn des Kriegs auf 40.691 gestiegen, meldet die Behörde in Gaza. Die Zahlen der Hamas-Behörde lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen. Palästinenserbehörden: Fast 40.700 Tote im Gazastreifen seit Kriegsbeginn 15.06 Uhr: Seit Beginn der israelischen Offensive im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens 40.691 Palästinenser getötet worden. Weitere 94.060 seien verletzt worden, teilen die der radikalislamischen Hamas unterstellten Gesundheitsbehörden in dem Küstenstreifen mit. Der israelische Einsatz dort wurde durch den Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst, bei dem nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Israelische Armee tötet mutmaßlichen Attentäter 12.25 Uhr: Bei gewaltsamen Vorfällen im besetzten Westjordanland hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mutmaßliche Attentäter getötet. Israels Militär geht demnach davon aus, das mindestens zwei Palästinenser in der Nacht Autobombenanschläge verüben wollten. Ein Fahrzeug sei an einer Tankstelle explodiert, ein weiterer Sprengsatz in einem Wagen sei in einer Siedlung detoniert. Bei dem Vorfall an der Tankstelle habe ein Mann, der aus dem Fahrzeug ausgestiegen sei, das Feuer eröffnet. Herbeigeeilte israelische Soldaten hätten auf ihn geschossen und ihn getötet. Armeeangaben zufolge wurden zwei Soldaten sowie ein Kommandeur verletzt. Irak: 15 IS-Terroristen getötet 8 Uhr: Soldaten aus den USA und dem Irak haben bei einem gemeinsamen Einsatz im Westirak 15 Kämpfer der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) getötet. Der Einsatz habe sich gegen IS-Anführer gerichtet und sei am Donnerstagmorgen ausgeführt worden, erklärt das US-Zentralkommando Centcom am Freitagabend (Ortszeit) im Onlinedienst X. 15 IS-Kämpfer seien getötet worden. Es gebe keine Hinweise auf zivile Opfer. Sieben US-Soldaten wurden bei dem Einsatz verletzt. Die IS-Kämpfer seien mit zahlreichen Waffen, Granaten und Sprengstoffgürteln bewaffnet gewesen, teilte Centcom mit. Der Einsatz sei im Westirak ausgeführt worden, nähere Ortsangaben macht die US-Armee nicht. Fünf US-Soldaten seien bei den Kämpfen verletzt worden, sagte ein US-Armeevertreter. Zwei weitere hätten sich bei Stürzen verletzt. Zwei der Verletzten seien zur medizinischen Behandlung in Sicherheit gebracht worden. Die USA haben im Irak im Rahmen einer Militärkoalition gegen den IS derzeit etwa 2.500 Soldaten stationiert, in Nachbarland Syrien 900 weitere. Bagdad und Washington verhandeln seit Monaten über den Abzug der Koalition – ein erklärtes Ziel des Irak. Der Abzug soll schrittweise erfolgen, ein Zeitplan wurde bisher aber nicht öffentlich gemacht. Gazastreifen: Vier Tote bei Angriff auf Hilfskonvoi 3.10 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff auf einen Hilfskonvoi, der am Donnerstag Lebensmittel und Treibstoff zu einem Krankenhaus im Gazastreifen transportierte, sind vier Palästinenser getötet worden. Dies teilt die in den USA ansässige Hilfsorganisation Anera mit. Die vier Palästinenser befanden sich im Führungsfahrzeug des Konvois, der für ein Krankenhaus in Rafah bestimmt war, erklärt Anera in einer Stellungnahme am Freitag. Israel behauptet, es habe sich um "bewaffnete Angreifer" gehandelt, was die Organisation jedoch zurückweist. Westjordanland: Israelische Armee tötet zwei Menschen 2.19 Uhr: Israelische Streitkräfte haben zwei Menschen in getrennten Vorfällen im Westjordanland getötet. Nach Angaben der israelischen Armee sei ein Angreifer in eine israelische Siedlung der Gemeinde Karmei Tzur eingedrungen. Am Ort eintreffende Soldaten hätten den Angreifer getötet, der auf sie geschossen habe. Nach weiteren Angreifern werde gesucht. In einem weiteren Vorfall schoss ein Attentäter auf Soldaten, nachdem sein Auto explodiert sei. Eine Stellungnahme der Palästinenser liegt zunächst nicht vor. Israel greift Hisbollah-Ziele im Libanon an 1.40 Uhr: Die gegenseitigen Angriffe der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee im Grenzgebiet der beiden Länder dauern an. Wie die israelische Armee in der Nacht mitteilte, seien schätzungsweise 40 Geschosse aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert worden. Einige seien abgefangen worden. Es gebe keine Berichte über Verletzte. Die israelische Luftwaffe habe daraufhin eine Reihe von Abschussvorrichtungen der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz im Süden des Libanons angegriffen und getroffen, teilte die Armee weiter mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen. Freitag, 30. August Netanjahu streitet angeblich mit Verteidigungsminister 23.10 Uhr: Während einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts soll es nach übereinstimmenden Medienberichten zu einem heftigen Wortwechsel zwischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant gekommen sein. Galant habe Netanjahu vorgeworfen, er stelle die Stationierung von Soldaten an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten über eine Befreiung israelischer Geiseln aus dem Gazastreifen, berichten der Sender Channel 12 und das Portal "ynet". Bei den Verhandlungen mit der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe ist Israels Forderung nach dauerhafter Kontrolle des sogenannten Philadelphi-Korridors einer der Hauptstreitpunkte. Unter dem etwa 14 Kilometer langen Korridor verlaufen Israel zufolge etliche Tunnel der Hamas. Netanjahu pocht auf eine Kontrolle des Korridors, um Waffenschmuggel nach Gaza zu unterbinden. Ägypten bestreitet die Existenz unterirdischer Schmuggelrouten. Organisation: Vier Tote bei neuem Vorfall mit Hilfstransport in Gaza 20.19 Uhr: Nach Schüssen auf ein humanitäres UN-Fahrzeug im Gazastreifen hat es erneut einen Vorfall mit einem Hilfstransport gegeben. Mehrere Bewaffnete hätten die Kontrolle über ein Fahrzeug an der Spitze eines Konvois übernommen, teilte die Armee mit. Das israelische Militär habe sie dann angegriffen. Dabei kamen vier Palästinenser in dem Fahrzeug ums Leben, wie die Hilfsorganisation Anera mitteilt. Israels Militär äußerte sich nicht zu möglichen Opfern. Soldaten hätten beobachtet, wie bewaffnete Männer in das Fahrzeug des mit dem Militär koordinierten Anera-Hilfskonvois stiegen, hieß es von der Armee. Die Anwesenheit der zugestiegenen Männer sei nicht mit den Behörden koordiniert gewesen. Laut Armee wurden bei ihnen Waffen identifiziert. Israels Armee: Hamas-Führer in Dschenin und weitere getötet 11.32 Uhr Israel hat bei dem großangelegten Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland nach eigenen Angaben den für die Stadt Dschenin zuständigen Hamas-Führer getötet. Wissam Chasim sei in einem Fahrzeug in der Gegend unterwegs gewesen, heißt es in einer Erklärung der Armee, des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sowie der israelischen Polizei. Er habe Anschläge geplant und ausgeführt. In dem Wagen hätten zudem zwei weitere Hamas-Mitglieder gesessen. Die Einsatzkräfte töteten sie den Angaben nach bei einem Angriff mit einem Fluggerät, als sie versuchten, aus dem Fahrzeug zu fliehen. In dem Wagen seien Waffen und Sprengstoff gefunden worden. Augenzeugen berichten, in einer Ortschaft im Süden Dschenins habe Israels Armee ein Auto mit drei Insassen angegriffen. Zwei hätten versucht, zu entkommen. Eine Drohne habe eine Rakete auf beide gefeuert. Alle drei kamen den Angaben nach ums Leben. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigt drei Tote in dem Ort. Israel: Schüsse auf UN-Fahrzeug wegen "Kommunikationsproblemen" 6.44 Uhr: Laut israelischen Angaben sind Schüsse des israelischen Militärs auf deutlich gekennzeichnete Fahrzeuge des Welternährungsprogramms im Gazastreifen auf Kommunikationsprobleme zwischen israelischen Militäreinheiten zurückzuführen. Dies berichtet der stellvertretende US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates. Die USA hätten Israel aufgefordert, sofort die Probleme in ihrem System zu beseitigen. "Israel muss nicht nur die Verantwortung für seine Fehler übernehmen, sondern auch konkrete Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die israelischen Streitkräfte nicht wieder auf UN-Personal schießen." Das Welternährungsprogramm hatte am Mittwoch vorübergehend den Transport seiner Mitarbeiter durch den Gazastreifen ausgesetzt. Eines seiner Fahrzeuge war am Dienstagabend in der Nähe eines israelischen Militärkontrollpunkts von mindestens zehn Kugeln getroffen worden. Laut einer Erklärung des Welternährungsprogramms hatte der Konvoi aus zwei gepanzerten Fahrzeugen von den israelischen Behörden mehrfach die Erlaubnis erhalten, sich dem Kontrollpunkt an der Wadi-Gaza-Brücke zu nähern. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt. Donnerstag, 29. August 2024 UN: Israel stimmt Feuerpausen für Polio-Impfkampagne zu 18.43 Uhr: Israel stimmt nach Angaben der Vereinten Nationen für eine Polio-Impfkampagne täglichen Feuerpausen im Gazastreifen zu. In drei Teilen des Küstenstreifens sollen nacheinander an jeweils drei Tagen die Kämpfe von morgens bis nachmittags eingestellt werden. Der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO in Gaza, Rik Peeperkorn, beruft sich dabei auf eine Zusage der für Palästinenserangelegenheiten zuständigen israelischen Behörde Cogat. Grünen-Politikerin begrüßt Sanktionen gegen rechtsextreme israelische Minister 17.14 Uhr: Die außenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen, Deborah Düring, hat mögliche Sanktionen gegen die rechtsextremen israelischen Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir begrüßt. Düring sagt t-online: "Mit ihren verhetzenden Äußerungen gegen Palästinenser tragen Ben-Gvir und Smotrich zur Eskalation der Lage in Israel und den besetzten Gebieten bei. Sanktionen gegen die beiden rechtsextremen Minister wären ein starkes politisches Signal. Ich begrüße es, dass die Bundesregierung sich offen dafür zeigt." Bei EU-Außenministertreffen in Brüssel hatte der Außenbeauftragte Josep Borrell Strafmaßnahmen gegen beide Politiker vorgeschlagen. Ihnen werden Menschenrechtsverletzungen und Aufstachelung zum Hass vorgeworfen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte eine Zustimmung Deutschlands nicht ausgeschlossen. Oppositionsführer behauptet: Netanjahu erhielt vor 7. Oktober Warnungen vor Hamas 12.16 Uhr: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu war nach Darstellung des Oppositionsführers vor dem Massaker am 7. Oktober vergangenen Jahres über die Gefährlichkeit der Hamas informiert. "Die Regierung war über die Absichten der Hamas im Bilde", sagt Jair Lapid vor Journalisten. "Es war klar, was sie wollen." Der in der politischen Mitte angesiedelte Vorsitzende der Zukunftspartei sagte, er weise wiederholte Behauptungen der Regierung zurück, "dass die politische Spitze sich irgendwie dessen nicht bewusst war, dass die Hamas nicht mehr wie früher abgeschreckt ist". Er habe selbst in seiner Zeit als Regierungschef entsprechendes Geheimdienstmaterial gesehen, und diese hätten "natürlich" auch sein Nachfolger Netanjahu und dessen Minister gesehen, sagt Lapid. Bei einem Sicherheitstreffen am 21. August vergangenen Jahres habe ein Militärberater über Warnungen an allen Fronten der iranischen "Achse des Widerstands" berichtet – darunter auch vor den Terrororganisationen im Gazastreifen und im Westjordanland. Sein persönlicher Eindruck sei gewesen, dass Netanjahu dabei "gelangweilt und gleichgültig" gewirkt habe, sagt Lapid, der demnach damals ebenfalls zugegen war. Auch in den folgenden Monaten habe es immer wieder Warnungen gegeben, denen zufolge Israel sich in erhöhter Gefahr befinde. Netanjahus rechtskonservative Likud-Partei teilt daraufhin mit: "Jair Lapid lügt wieder." Netanjahu habe keinerlei Warnung vor dem 7. Oktober erhalten. Kommandeur des Islamischen Dschihads bei Armeeeinsatz getötet 11.53 Uhr: Beim jüngsten Militäreinsatz der israelischen Armee im Westjordanland ist nach Angaben der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad ein örtlicher Befehlshaber der Organisation getötet worden. Mohammed Dschaber, bekannt als Abu Schudschaa, Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem, sei "zusammen mit mehreren Brüdern seiner Brigade" nach Kämpfen gegen israelische Soldaten "gestorben", erklärt die Gruppe. Die Al-Kuds-Brigaden sind der bewaffnete Arm des mit der radikalislamischen Hamas verbündeten Islamischen Dschihads. Die islamistische Organisation erklärt weiter, dass Abu Schudschaa in der Vergangenheit "Mordversuchen und Festnahmen" durch die israelische Armee entgangen sei. Die israelische Armee beschuldigt Abu Schudschaa unter anderem, "in mehrere Terroranschläge verwickelt" gewesen zu sein und "im Juni einen Schusswaffenangriff angeordnet zu haben, bei dem ein israelischer Zivilist getötet wurde". Nach Borrell-Vorstoß: Baerbock schließt neue Israel-Sanktionen nicht aus 11.45 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock schließt eine deutsche Zustimmung zu EU-Sanktionen gegen zwei rechtsextreme israelische Regierungsmitglieder nicht aus. Die Grünen-Politikerin machte bei einem EU-Treffen deutlich, dass aus ihrer Sicht allein die gesetzlichen Vorgaben und die Vorwürfe gegen die Politiker ausschlaggebend sein sollten. Es müsse im Einzelfall geprüft werden, ob diese für eine Sanktionierung ausreichten, sagte sie. Zwei Offiziere von Irans Revolutionsgarden in Werksanlage getötet 11.32 Uhr: Zwei Offiziere der mächtigen Revolutionsgarden sind im Iran laut Staatsmedien bei einem Gasleck ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich bereits am Mittwoch in der zentralen Provinz Isfahan, wie staatliche Medien berichten. Rund zehn weitere Männer sollen in einer Produktionsstätte der Elitestreitkraft verletzt worden sein. Ob es sich um Sabotage oder einen Unfall handelte, ist zunächst unklar. Bei den Toten handelt es sich um einen Oberstleutnant und einen Hauptmann der Revolutionsgarden, wie aus einer in den Staatsmedien verbreiteten Erklärung hervorgeht. Hamas ruft offenbar zu Selbstmordanschlägen auf 11.29 Uhr: Als Reaktion auf Israels groß angelegten Militäreinsatz im Westjordanland und den andauernden Angriffen im Gazastreifen hat die Hamas arabischen Medien zufolge zu einer Wiederaufnahme von Selbstmordanschlägen aufgerufen. Der ehemalige Hamas-Chef Chaled Maschaal forderte dem arabischen Sender Sky News Arabia zufolge bei einer Konferenz in der türkischen Millionenstadt Istanbul am Mittwochabend, eine "Rückkehr der Selbstmordoperationen". Die aktuelle Situation verlange einen "offenen Konflikt", so Maschaal. Er rief die Anhänger der Hamas dazu auf, "sich an mehreren Fronten am tatsächlichen Widerstand gegen das zionistische Gebilde (Israel) zu beteiligen". Israel hatte am Mittwoch eine große Militäraktion im nördlichen Westjordanland begonnen. Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen, bei dem nach palästinensischen Angaben allein am Mittwoch elf Menschen getötet wurden, mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen. Israels Armee will Schüsse auf UN-Fahrzeug untersuchen 11.08 Uhr: Israels Armee untersucht nach eigenen Angaben Vorwürfe, Soldaten hätten ein humanitäres UN-Fahrzeug im Gazastreifen beschossen. Einem UN-Bericht zufolge war das Fahrzeug auf einem humanitären Korridor unterwegs, als es von Schüssen getroffen wurde. "Der Vorfall wird untersucht", teilt das Militär mit. Die Vereinten Nationen hatten nach dem neuen Vorfall Aufklärung von Israel gefordert. Das deutlich gekennzeichnete humanitäre UN-Fahrzeug sei Teil eines Konvois gewesen, dessen Fahrt vollständig mit der israelischen Armee koordiniert worden sei. Es sei zehnmal von israelischen Schützen beschossen worden, sagt Sprecher Stéphane Dujarric in New York. "Ob die Informationen nicht weitergegeben wurden, ob es absichtlich geschah, ob es einen anderen Grund gab – das sind Erklärungen, die wir gerne bekommen würden", so der UN-Sprecher weiter. Glücklicherweise habe es sich um ein gepanzertes Auto gehandelt, sodass die Insassen nicht verletzt worden seien. Das Fahrzeug stammte vom Welternährungsprogramm WFP, das als Reaktion auf den Vorfall die Bewegung seiner Mitarbeiter in Gaza vorübergehend aussetzt. Dem WFP zufolge geschah der Vorfall wenige Meter entfernt von einem israelischen Kontrollpunkt im Zentrum Gazas, nachdem ein Team von Helfern mit zwei UN-Autos Lastwagen mit humanitärer Hilfe eskortiert hatte. Obwohl der Konvoi die ausdrückliche Genehmigung für die Fahrt gehabt habe, seien die Schüsse abgefeuert worden, hieß es. Geisel-Angehörige durchbrechen wohl Grenze zum Gazastreifen 10.21 Uhr: Angehörige israelischer Geiseln der Terrororganisation Hamas haben nach Medienberichten bei einem Protest den Grenzzaun zum Gazastreifen durchbrochen. Dutzende von Menschen hätten sich zunächst an der Grenze versammelt, um mit Lautsprechern ihren entführten Liebsten auf der anderen Seite zuzurufen, in der Hoffnung, dass sie gehört werden, berichtet der israelische TV-Sender Channel 13. Einige hätten dann die Grenze überquert und seien in Richtung Gazastreifen gerannt. Anschließend seien sie jedoch auf Aufforderung der Sicherheitskräfte wieder umgekehrt. Die Demonstranten trugen Schilder mit Bildern von Geiseln bei sich. Die Mutter einer entführten Soldatin sagt dem Bericht zufolge an ihre Tochter gerichtet: "Es tut mir leid, dass wir es noch nicht geschafft haben, aber ich verspreche dir, dass du zurückkommen wirst." Auch 328 Tage nach ihrer Entführung befinden sich mehr als hundert Geiseln in der Gewalt der Hamas. Wie viele von ihnen noch leben, ist unklar. Zuletzt hatte die Armee eine Geisel befreit und die Leiche eines entführten Soldaten geborgen. Armee: Fünf bewaffnete Palästinenser im Westjordanland getötet 8.30 Uhr: Bei dem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland sind nach Angaben der Armee weitere fünf bewaffnete Palästinenser getötet worden. Die Männer hätten sich in einer Moschee verschanzt. Es sei zu einem Feuergefecht mit Soldaten gekommen, teilt das Militär mit. Einer der Getöteten sei ranghoher Anführer eines Terrornetzwerks in dem örtlichen Flüchtlingsviertel gewesen. Mohammad Dschaber wurde vorgeworfen, an mehreren Anschlägen beteiligt gewesen zu sein. Bei einem davon sei im Juni ein israelischer Zivilist getötet worden, teilt das Militär mit. Ein anderer militanter Palästinenser sei bei dem Einsatz in Tulkarem festgenommen worden. Ein israelischer Grenzsoldat sei verletzt worden. EU-Chefdiplomat legt Vorschlag für Israel-Sanktionen vor 5.41 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den Regierungen der 27 EU-Staaten einen Vorschlag für Sanktionen gegen israelische Regierungsmitglieder unterbreitet. Bestraft werden sollen demnach Finanzminister Bezalel Smotrich und Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, wie mehrere EU-Beamte der Deutschen Presse-Agentur kurz vor einem EU-Außenministertreffen an diesem Donnerstag bestätigen. Sowohl Smotrich als auch Ben-Gvir lösten zuletzt mit Äußerungen gegen Palästinenser Empörung aus und sind rechtsextreme Koalitionspartner von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Zudem sind beide Verfechter der aus Sicht des höchsten UN-Gerichts illegalen Siedlungspolitik in besetzten Gebieten. Mehr zur Siedlungspolitik in Israel lesen Sie hier. Dem Vorstoß Borrells zufolge könnten die Sanktionen gegen Smotrich und Ben-Gvir wegen Aufstachelung zu Hass und Menschenrechtsverletzungen verhängt werden. Demnach müssten von ihnen in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefroren werden und sie dürften nicht mehr in die EU einreisen. Mittwoch, 28. August Huthis stellen vorübergehend Feuer wegen Tankerbergung ein 20.59 Uhr: Die Huthi-Rebellen stimmen der Bergung des beschossenen griechischen Öltankers "Sounion" zu und stellen vorübergehend das Feuer ein. Es gebe jedoch keine Waffenruhe, sagt Milizen-Sprecher Mohammed Abdulsalam. Die mit dem Iran verbündete Gruppe habe nur zugestimmt, dass das mit bis zu einer Million Barrel Öl vollbeladene Schiff abgeschleppt werden könne. Kurz zuvor hatte die iranische UN-Vertretung in New York angekündigt, dass die Rebellen auf Anfrage mehrerer Länder sowie aus humanitären und ökologischen Erwägungen einer temporären Waffenruhe zugestimmt hätten. Der Tanker war am Mittwoch etwa 77 Seemeilen westlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah von mehreren Geschossen getroffen worden. Die Folge waren ein Brand an Bord und ein Ausfall der Maschinen, sodass der Tanker manövrierunfähig im Roten Meer trieb. Erneut Schüsse auf Helfer: UN verlangen Aufklärung von Israel 21.02 Uhr: Nach dem Angriff auf UN-Helfer in Gaza verlangen die Vereinten Nationen Aufklärung von Israel. "Gestern Abend wurde ein deutlich gekennzeichnetes humanitäres UN-Fahrzeug, das Teil eines Konvois war, der vollständig mit der israelischen Armee koordiniert war, zehnmal von israelischen Schützen beschossen", sagt Sprecher Stéphane Dujarric in New York über den Vorfall vom Dienstag. "Ob die Informationen nicht weitergegeben wurden, ob es absichtlich geschah, ob es einen anderen Grund gab – das sind Erklärungen, die wir gerne bekommen würden", so der Sprecher weiter. Glücklicherweise habe es sich um ein gepanzertes Auto gehandelt, sodass die Insassen nicht verletzt wurden. Die Armee habe "versagt", weil es ihr nicht gelungen sei, die Bewohner von Dschit zu beschützen, heißt es. In einem vorläufigen Ermittlungsbericht des Militärs heißt es weiter, die Soldaten seien während des Angriffs "nicht in der Lage gewesen, die Situation vollständig einzuschätzen" und hätten "entschlossener handeln müssen". Israelische Armee gesteht "Versagen" bei Siedler-Angriff im Westjordanland 20.13 Uhr: Rund zwei Wochen nach einem gewaltsamen Übergriff israelischer Siedler auf ein palästinensisches Dorf im Westjordanland hat die israelische Armee "Versagen" eingeräumt. Sie erklärt unter Berufung auf den hochrangigen Offizier Avi Bluth, bei dem Angriff am 15. August habe es sich um einen "sehr ernsten terroristischen Vorfall" gehandelt, bei dem "Israelis den Bewohnern der Ortschaft Dschit vorsätzlich Schaden zufügen wollten". Israelische Armee findet getötete Geisel 19.57 Uhr: Israelische Einsatzkräfte haben im Gazastreifen die Leiche eines israelischen Soldaten gefunden und zurück nach Israel gebracht. Der Mann soll den Angaben zufolge bereits am 7. Oktober während des Massakers der Hamas getötet worden sein. Die Familie des Soldaten sei informiert worden. Wo genau die Einsatzkräfte die sterblichen Überreste in dem palästinensischen Küstengebiet fanden, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Die Hamas hat jetzt nach israelischer Zählung noch 107 Geiseln in ihrer Gewalt. Mindestens ein Drittel davon gilt als tot. Am 7. Oktober hatte die Terrororganisation mehr als 250 Menschen verschleppt. Die Armee hat bereits mehrfach Geisel-Leichen im Gazastreifen geborgen. USA: Neue Sanktionen gegen israelische Siedler im Westjordanland 18.12 Uhr: Die US-Regierung hat Sanktionen gegen weitere israelische Siedler im Westjordanland erlassen – und Israel dazu aufgefordert, "Extremisten" zur Rechenschaft zu ziehen. "Die Gewalt extremistischer Siedler im Westjordanland verursacht großes menschliches Leid, schadet Israels Sicherheit und untergräbt die Aussicht auf Frieden und Stabilität in der Region", erklärte am Mittwoch der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Die neuen Sanktionen zielen den Angaben zufolge insbesondere auf die israelische Nichtregierungsorganisation Hashomer Yosh ab. Sie unterstützt laut ihrer Website "zahlreiche Bauern in Judäa und Samaria", die "mutig unser Land schützen". Judäa und Samaria ist der biblische Name für das von Israel besetzte Westjordanland. Der Gruppe wird dem US-Außenministerium zufolge zur Last gelegt, eine nicht genehmigte Siedlung nahe Hebron im Süden des Westjordanlands zu unterstützen. Demnach sperrten Freiwillige der von den neuen Sanktionen betroffenen Gruppe in diesem Jahr eine Ortschaft ab, deren 250 palästinensische Bewohner gezwungen gewesen seien, sie zu verlassen. Bericht: Vier Tote bei israelischem Angriff an syrischer Grenze 12.35 Uhr: Bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Auto an der syrisch-libanesischen Grenze sind Insidern zufolge vier Menschen getötet worden. Dabei soll es sich um drei palästinensische Kämpfer und ein Mitglied der libanesischen Hisbollah-Miliz handeln, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. In dem Fahrzeug sind demnach keine Waffen transportiert worden. Weder die Hisbollah noch der Islamische Dschihad, zu der die drei palästinensischen Kämpfer gehört haben sollen, äußerten sich zunächst. Auch von israelischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Beide Gruppen haben vom Südlibanon aus immer wieder Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert. Sie haben enge Verbindungen zum Iran und zur syrischen Regierung. Regelmäßig wurden Kämpfer und Waffen über die durchlässige syrisch-libanesische Grenze transportiert. Israel greift seit Jahren Waffenlieferungen und militärische Einrichtungen in Syrien an. Die Drohnenattacke erfolgte nur wenige Stunden nach einem israelischen Luftangriff auf einen Pick-up im Nordosten des Libanon nahe der syrischen Grenze. Das Fahrzeug soll einem Insider zufolge militärische Ausrüstung transportiert haben. Jordaniens Außenminister warnt vor Eskalation am Tempelberg 11.28 Uhr: Der jordanische Außenminister Ayman Safadi fordert den UN-Sicherheitsrat auf, eine Resolution zum Schutz der heiligen Stätten in Jerusalem zu verabschieden. Als Grund nennt er in einem Beitrag auf der Online-Plattform X "illegale israelische Maßnahmen". Die Lage sei explosiv. Israel müsse an weiteren Übergriffen an der Al-Aksa-Moschee und am Haram al-Scharif, so die arabische Bezeichnung des Tempelbergs, gehindert werden. Der geltende Status quo sei in Gefahr. Safadi kritisiert insbesondere provokative Äußerungen israelischer Extremisten, die zu einer weiteren Eskalation führen könnten. Zuletzt hatte der rechtsradikale israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, für internationale Empörung gesorgt. Am Montag sagte er, Juden sei das Gebet auf dem Tempelberg gestattet. Zudem erklärte der Politiker, dort eine Synagoge einrichten zu wollen. Nichtmuslimen ist der Besuch der heiligen Stätte zwar erlaubt, das öffentliche Gebet auf dem Tempelberg ist bisher jedoch Muslimen vorbehalten. Waffenstillstandsverhandlungen sollen in Katar weitergehen 9.10 Uhr: Die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen sollen nach Angaben eines US-Vertreters von Ägypten nach Katar verlegt werden. Der Nahost-Berater des Weißen Hauses, Brett McGurk, der ein wichtiger US-Unterhändler war, sei in der katarischen Hauptstadt Doha angekommen und werde voraussichtlich an den Gesprächen teilnehmen, sagte ein US-Regierungsvertreter. Warum die Gespräche verlagert werden, sagt er nicht. Ein israelischer Regierungsvertreter bestätigt, dass eine israelische Delegation heute nach Doha reisen werde. Eine Runde hochrangiger Gespräche in Kairo, die darauf abzielte, einen Waffenstillstand und einen Geiselaustausch zu erreichen, um zumindest eine vorübergehende Pause im Krieg zu schaffen, war am Sonntag ohne endgültige Einigung geendet. Israel startet Großeinsatz im Westjordanland – sieben Tote 7.55 Uhr: Israels Armee hat in der Nacht eine größere Operation im besetzten Westjordanland begonnen. Nach Angaben des Militärs laufen Anti-Terror-Einsätze in den nördlichen Städten Dschenin und Tulkarem, die als Hochburgen militanter Palästinenser gelten. Medienberichten zufolge setzt die Armee neben zahlreichen Infanteristen auch Drohnen und Scharfschützen ein, zerstört Infrastruktur mit Bulldozern und sperrt sämtliche Zufahrtswege nach Dschenin. In Dschenin seien zwei Menschen erschossen und mehrere weitere verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Später meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa zwei weitere Tote bei einem Drohnenangriff des israelischen Militärs auf ein Flüchtlingslager nahe der Ortschaft Tubas – und dann nochmals drei Tote bei einem anderen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug südlich von Dschenin. Ob es sich bei den Getöteten um militante Palästinenser handelt, bleibt unklar. Die Armee macht zunächst keine detaillierten Angaben zu ihrem Einsatz. Den Berichten zufolge handelt es sich um eine großangelegte Militäroperation, "Al-Dschasira" sprach gar vom größten derartigen Einsatz der israelischen Armee im Norden des Westjordanlands seit mehr als 20 Jahren. Dem arabischen Sender zufolge sollen Palästinenser die Soldaten unter anderem im Flüchtlingsviertel Nur Schams in Tulkarem mit Schusswaffen und Sprengsätzen attackiert haben. Zusammenstöße gab es demnach auch in anderen Ortschaften im Westjordanland. Die Agentur Wafa meldet, eine große Anzahl an Militärfahrzeugen sei nach Dschenin reingefahren. "Al-Dschasira" zufolge wurde die Stadt komplett abgeriegelt. Laut der israelischen Nachrichtenseite "ynet" sollten von den Sicherheitskräften gesuchte Personen in Flüchtlingsvierteln in Dschenin und Tulkarem festgenommen werden. Israelischen und palästinensischen Medien zufolge umstellten die Einsatzkräfte auch Krankenhäuser in beiden Städten und blockierten Krankenwagen. Die Armee kontrolliere den Zutritt zu den Klinikgebäuden, um zu verhindern, dass sich Militante dort verschanzen, meldete "ynet". Tote bei Auseinandersetzungen im Westjordanland 2.08 Uhr: Bei Konfrontationen während eines israelischen Militäreinsatzes in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen. Die beiden seien in der Nacht durch Schüsse getötet worden, zudem gebe es mehrere Verletzte, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Ob es sich bei ihnen um militante Palästinenser handelt, war zunächst unklar. Die israelische Armee teilte über die Plattform X mit, sie habe Anti-Terror-Einsätze in Dschenin sowie in Tulkarem im Norden des Westjordanlands begonnen, die als Hochburgen militanter Palästinenser gelten. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, eine große Anzahl an Militärfahrzeugen sei nach Dschenin hineingefahren. Laut der israelischen Nachrichtenseite "ynet" sollen von den Sicherheitskräften gesuchte Personen in Flüchtlingsvierteln der beiden Orte festgenommen werden.