Bremen: Stadt erhält erste Klimastraße – zahlreiche Parkplätze gestrichen
Die Folgen des Klimawandels sind auch in deutschen Großstädten deutlich zu spüren. Bremen will etwas dagegen tun – und baut die erste Klimastraße der Stadt. Kopfsteinpflaster, graue Gehwegplatten aus Beton, parkende Autos am Rand, und von Bäumen kaum eine Spur: Die Dechanatstraße in Bremens Innenstadt sieht aus, wie viele andere Straßen der Stadt – doch das soll sich bald ändern. Der knapp 200 Meter lange Abschnitt zwischen Balgebrückstraße und Ostertorstraße wird Bremens erste Klimastraße. Was bedeutet das genau? Die Straße soll den Plänen nach einmal komplett umgestaltet werden. Neben vielen Beeten für Sträucher und Stauden, die den Wegesrand säumen sollen, würden zahlreiche Bänke und andere Sitzgelegenheiten installiert werden. Die Straße soll den Charakter eines öffentlichen Platzes erhalten und mehr zum Verweilen einladen, statt – wie zurzeit – vorrangig Durchgangsstraße zu sein. Kosten steigen – zahreiche Parkplätze fallen weg Ein Entwurf von Bruun & Möllers Garten- und Landschaftsarchitektur aus Hamburg , die für die Umgestaltung verantwortlich sind, zeigt zudem viele Bäume – und keinerlei Parkplätze mehr. Insgesamt, so schreibt es der "Weser Kurier", würden 25 Stellplätze für Pkw sowie einige Taxi-Stellplätze aufgegeben. Grundsätzlich, so die Idee, soll die Straße zur Fahrradstraße werden, nur noch Anlieger seien berechtigt, in die Straße einzubiegen. Das diene auch der Sicherheit der angrenzenden Schule, so der Bericht. Um große Mengen Niederschlag gut ableiten zu können, würden die sogenannte Versickerungsbeete angelegt. So fließe das Wasser nicht direkt in die Kanalisation, sondern fülle den Grundwasserspiegel. Auch das sei ein Beitrag für den Umweltschutz, heißt es. Versiegelte Böden in Großstädten: Das sind die Betonwüsten des Nordens Das ganze Vorhaben sollte ursprünglich 900.000 Euro kosten, jedoch sei die Kalkulation für das etwa 1.500 Quadratmeter große Areal aufgrund steigender Baukosten nicht mehr zu halten, schreibt das Regionalmagazin "buten un binnen". Anvisiert seien nun 1,2 Millionen Euro, also etwa 300.000 Euro mehr. 75 Prozent davon würden aus Bundesmitteln finanziert, Bremen steuert den Rest bei. Im April 2025 sollen die Arbeiten beginnen, im Oktober dann beendet sein, sehen die Pläne vor.