Sommer-Dschungelcamp, Tag 12: Thorsten Legat geht mit dem Kopf durch die Wand
Eine Weile sieht es im Dschungelcamp so aus, als würde der F-Wort-Nachklapp kein Ende nehmen. Dann jedoch bricht Käp'’n Kasalla zum ultimativen Showdown auf, beziehungsweise ein.
Das dreckige Dutzend ist voll. Zwölf Tage hat die Mpumalanga-Gang mittlerweile abgerissen. Traditionellerweise ist das eine dieser zeitlichen Sollbruchstellen, an denen es arg im mentalen Gebälk knirscht. Energietechnisch geht es zum ersten Mal so richtig an die Reserven, die wichtigsten Schlachten sind zunächst geschlagen, latente Titelambitionen schälen sich immer deutlicher heraus. Zudem ein spielentscheidender Faktor: Auf dem Papier ist es zwar der ideale Zeitpunkt, um jetzt die vermeintlich größte Nervensäge loszuwerden.
Ein Move jedoch, der Risiken und Nebenwirkungen in sich birgt, Stichwort Stimmungsvakuum und fehlender Fokus für den allgemeinen Furor. Fragen Sie Ihren Arzt, ihre Ärztin oder die Drei von der Zankstelle: Auch am Tag nach dem vermeintlichen F-Wort-Skandal kamen Kader, Georgina und Sarah einfach nicht zur Ruhe. Immer wieder wurde da die Eklathaftigkeit der "Fick dich"-Formulierung thematisiert, durchgekaut und ausgespuckt, bis man, verfickt nochmal, vor dem Fernseher auch schon ganz durchgenudelt war.
Die ewige F-Wort-Schleife
"Gerade als Mutter dürfe man das nicht sagen", war eine der verquasten Theorien. Besonders schön die zu Markte getragene Empörung von Thorsten Legat: "In irgendwelchen Bumsformaten könne man das vielleicht sagen", so seine Einschätzung, "aber das ist gehobene Klasse hier!" Umso schöner, wie er seiner F-Wort-Abscheu dadurch Ausdruck verlieh, dass er es selbst immer noch mal sagte, natürlich mit dem Zusatzverweis, dass man das eben nicht im Fernsehen sagen dürfe. Verfickte Meinungsfreiheit, also wirklich!
Auch ein Grund, warum für derlei Unterleibsthemen extra viel Platz blieb: Das Tief Giulia ist weitergezogen, die zwischenmenschlichen Unwetterfronten verkamen so von anhaltendem Donnerwetter zu sommerlichem Nieselregen. Immer noch mal ging es in die F-Wort-Schleife, bis es – endlich – etwas zu essen gab. Wir erinnern uns, das Abendmahl als verlässlicher Stimmungsschmeichler, es sei denn, es stehen solche Delikatessen wie Schnecken auf dem Speisezettel. Eine irritierende Volte, die da aufgetischt wurde, für die meisten der Lageristen kaum ein Unterschied zur verschlonzten Dschungelprüfung.
Entsprechend erbrechend wurden sich die schleimigen Dinger zu Gemüte geführt. Während Gigi lautstark würgte, schlang Thorsten gleich ein Dutzend davon runter, als ginge es um Sterne – ein kasallöses Mindset, das ihm wenig später nicht nur den Ar…, Verzeihung, das sagt man wohl auch nicht, den Hintern rettete und dem Lager satte acht Sterne bescherte.
Dschungelcamp TV Kritik Tag 11 09.23
Und weiter ging's: "Furzen können sie, das ist alles"
Der Weg dahin war überaus schmerzensreich. In der Dschungelprüfung "Grauen-Knast" ging es hinab in ein von Nattern, Kakerlaken und Ratten bevölkertes Tunnelsystem. Letztere bissen Legat einen Finger blutig. An anderer Stelle haute er sich so hart den Kopf an, dass sogar Blut floss. Thorsteus in der Unterwelt blieb nur der imperiale Superlativ: "Der krankeste Scheiß, den ich in meinem Leben mitgemacht habe!" Oder um es mit Danni Büchner zu sagen: "Der Typ ist einfach nicht zu stoppen."
Da brach sich unüberhörbar Frust Bahn, die Geschlechtergräben mittlerweile so tief, dass man Krokodile drin züchten könnte. So ein bisschen erinnerte das Ganze an Bibi & Tina, frei nach dem Motto: Jungs gegen Mädchen. Mädchen gegen Jungs. Während die Macker-Abteilung sich bereits in Krönungsfantasien aalte, griffen die Damen zum guten, alten Schreck-Einjagen. Wie Elena da dem nichtsahnenden Gigi auflauerte, dass der sich vor Angst fast in die Hosen machte, das war so simpel wie effektiv. Schön auch ihr unversöhnlicher Blick auf das tatsächliche Portfolio der männlichen Bewohner: "Furzen können sie, das ist alles." Dazu muss man sagen, dass insbesondere Gigi in Sachen Flatulenz-Frequenz eine Schlagzahl an den Tag legt, dass man damit ganze Ortschaften heizen könnte. Und dann klingen die Dinger auch noch ganz famos, vielleicht tun sich da in Freiheit neue Ertragsmöglichkeiten im Marktsegment Klingeltöne auf.
Dschungelcamp: Am Ende ein Ausblick
Zwischendrin stellte Thorsten Legat fest, dass ihm die Haare im Unterbodenbereich bislang nur spärlich nachwachsen, sangen Gigi und Eric dermaßen windschief "We Are The World", das Jacko im Grab rotierte und seufzte Kader Loth einen Satz von so morbider Schönheit, dass man sich ein dschungelgrünes Wandtattoo davon machen lassen möchte: "Wir sind alles verlorene Seelen!"
Noch ein wenig Spoilerei zum Abschluss für heute? An Tag 13 deckt Mola auf, wie er es mit der Gleichberechtigung hält. Unsere Prognose: Das wird ein Spaß, dagegen ist die F-Wort-Diskussion ein Häkelkränzchen. Versprochen.