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Август
2024

Medienberichte: Mörder von Solingen sollte längst abgeschoben sein

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Der mutmaßliche Messerattentäter von Solingen sollte bereits 2023 nach Bulgarien abgeschoben werden. Die zuständigen Landesbehörden in Nordrhein-Westfalen haben entsprechende Behauptungen in mehreren Medienberichten inzwischen gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bestätigt. 

Demnach war der in Deutschland gestellte Asylantrag des Attentäters im sogenannten Dublin-Verfahren unanfechtbar abgelehnt worden. Der gebürtige Syrer war Ende Dezember 2022 über Bulgarien in die Europäische Union eingereist. Nach den gültigen Dublin-Regeln hätte er dort seinen Asylantrag stellen müssen und durfte ohne längeres Prozedere dorthin abgeschoben werden.

Die Abschiebung ist nach Behördenangaben jedoch gescheitert, weil der Syrer in Deutschland zunächst untergetaucht war. Als die Behörden seiner wieder habhaft wurden, ging es für ihn allerdings nicht auf direktem Weg nach Sofia, sondern in das Asylbewerberheim nach Solingen.  

Der mutmaßliche Terrorist hatte sich der Polizei rund 24 Stunden nach seinem Angriff auf das Solinger Stadtfest mit drei Toten und mehreren Schwerverletzten gestellt und die Tat gestanden. Nach einem dpa-Bericht soll er dabei blutverschmierte Kleidung getragen haben. Das Geständnis muss noch geprüft werden, um auszuschließen, dass der 26-Jährige von anderen Verdächtigen ablenken will, was nach Behördenangaben derzeit "intensiv" betrieben werde. Den Sicherheitsbehörden soll er bislang nicht als islamistischer Extremist bekannt gewesen sein.

Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) hat die Bluttat vom Freitagabend Medienberichten zufolge inzwischen für sich reklamiert. Am Sonntagmorgen erklärte die Bundesanwaltschaft, als oberste deutsche Anklagebehörde die Ermittlungen von den sonst zuständigen Landesbehörden übernommen zu haben.

Zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56 Jahre alte Frau starben infolge des Angriffs. Acht Menschen wurden dabei verletzt, vier davon schwer. Nach Angaben der behandelnden Klinik schwebt inzwischen keiner der Verletzten mehr in Lebensgefahr.

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