Künzer: Kanada durch Drohnen-Affäre emotional gestärkt
Deutschlands Fußballerinnen fordern bei Olympia einen Gegner, der trotz eines Sechs-Punkte-Abzugs im Viertelfinale steht. DFB-Direktorin Künzer warnt. DFB-Sportdirektorin Nia Künzer sieht den deutschen Viertelfinal-Gegner Kanada durch den Drohnen-Eklat emotional gestärkt. "Die haben sicherlich eine Situation, in der sie sehr eng zusammenrücken und es auch vielleicht allen zeigen wollen", sagte die Ex-Weltmeisterin vor dem ersten K.o.-Spiel der Fußballerinnen von Bundestrainer Horst Hrubesch am Samstag in Marseille gegen die Olympiasiegerinnen von Tokio. Kanada hatte sechs Punkte in der Vorrunde abgezogen bekommen, kam aber mit drei Siegen als Tabellenzweiter der Gruppe A dennoch weiter. Vor der kanadischen Auftaktpartie gegen Neuseeland (2:1) hatte es einen Skandal gegeben, weil zweimal eine Drohne beim gegnerischen Training eingesetzt worden war. Erleichterung bei DFB-Verantwortlichen Unter anderem wurde Nationaltrainerin Bev Priestman vom Weltverband FIFA für ein Jahr von allen Fußball-Aktivitäten gesperrt. Gegen den Abzug von sechs Punkten hatte Kanada vergebens Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof Cas eingelegt. Künzer wollte einen Tag nach dem 4:1 der DFB-Frauen gegen Sambia in Saint-Étienne die Vorfälle nicht weiter kommentieren: "Wir schauen Kanada sportlich an – und Kanada hat stark beeindruckt. Es wird wieder ein intensives Spiel werden gegen eine sehr geschlossene Einheit der Kanadierinnen." Die 44-Jährige hat die Hoffnung für das Viertelfinale, "dass wir unser Potenzial immer weiter auf die Platte kriegen, dann sehe ich schon Möglichkeiten, Kanada zu schlagen. Wir brauchen einen guten Tag, wir müssen als Team funktionieren." Ein Jahr nach dem Vorrunden-Debakel bei der Weltmeisterschaft in Australien räumten Künzer und Sabine Mammitzsch, Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball beim DFB , ihre Erleichterung über das Weiterkommen der Frauen ein. "Mir ist schon ein Stein vom Herzen gefallen. Ich war gestern sehr aufgeregt, weil genau diese Assoziation vor uns lag", sagte Mammitzsch. "Ich bin sehr zufrieden, dass wir einen Step weiter sind. Das tut uns natürlich gut – gerade auch für die Entwicklung des Frauenfußballs." Das Ziel sei nun das Finale in Paris.